Der Blog über das Leben

von Anne und Jule

Montag, 22. Februar 2010

Adam Green live in Berlin

Konzert: Adam Green
Vorband: Jukebox the Ghost
Postbahnhof Berlin
20.02.2010

„Ist aber schade, dass so ein talentierter Typ völlig jenseits der realen Welt lebt.“
Diesen Kommentar habe ich kurz nach Ende der Show beim Vorbeigehen aufgeschnappt. Zwei Männer unterhielten sich. Ich musste schmunzeln.
Sagt ja eigentlich schon einiges aus.

Erstmal zur Vorband.
Jukebox The Ghost.
Zum ersten Mal auf Tour in Deutschland und einfach super.
Drums, Keyboard/Piano, Gitarre und der Sound war perfekt.
3 Typen aus Washington/Philadelphia, die Adam Green auf der kompletten Tour begleiten. In einem Fiat fahren sie dem Rockstar-Adam Green-Tourbus brav hinterher und freuten sich besonders in Deutschland über unbegrenzt schnelle Fahrtgeschwindigkeit. Von Köln nach Berlin brauchten sie nur 20 min.
„Here in Germany you go slow with 100km/h. In the USA you go to jail for two month.“
Haben gut eingeheizt und auch ordentlich CD’s nach der Show verkauft, nicht ohne Grund.

Dann gings los. Adam. Oh man.
Erst kam seine Band auf die Bühne und fing schon mal an zu spielen und dann kam Herr Green angetänzelt. Flasche Bier in der Hand, Lieblingshose und Lederjacke mit Nieten, Hundeblick, offener Mund und seinen Haaren zufolge musste er gerade in die Steckdose gefasst haben. Schöner Teddybär-Wuschel-Look. Toll.
Sein ununterbrochenes links nach rechts Hampeln sieht meistens etwas tollpatschig aus und dabei Zuschauen ist immer mit ein wenig Angst verbunden, dass er stolpert, hängen bleibt oder sich anderweitig schön auf die Fresse packt.
Wenn er nicht kreuz und quer über die Bühne rennt, dann springt er gerade in die Luft oder trinkt mal eben 2 Flaschen Bier gleichzeitig.
Gleich im ersten Song ist er rein ins Publikum um zu crowdsurfen.
Ich hätte nie gedacht, dass so viele kreischende Fans dabei sein würden. Aber gleich nachdem er rauskam gingen groupiemäßige Todesschreie los.
Es war supereng und sobald er an die Absperrung kam, drängten alle in seine Richtung.
Öfters, wenn er die Absperrung erreichte drückte er der Erstbesten einen Schmatzer auf den Mund. Das sorgte für noch mehr Alarm vorne und es wurde NOCH enger.
Nichts desto trotz war natürlich riesen Stimmung. Es wurde mitgesungen, gehüpft, gelacht, geschrien und vor allem gekreischt. Ich hab immer noch die Aaaaaaadaaaaaaam-Kreischer im Ohr. So hoch wie es nur geht.

Adam ist ja einer der lustigen Sorte und man hat ständig etwas zu lachen, seien es komische Bewegungen, absurde Texte oder Kommunikation mit dem Publikum. Aber was ist der Junge gesegnet! Diese Stimme. Gänsehaut. Und komischerweise kann er trotz drogenmäßigem Verhalten und übermäßigem Alkoholkonsum alle seine Texte und singt diese auch noch recht gut.

Zum Teil präsentierte er Turnübungen auf der Bühne. Und wollte man Fotos machen, wurde einem das richtig schwer gemacht, weil er fegt einfach zu schnell hin und her. Selbst bei Videoaufnahmen ist man manchmal zu langsam und er ist plötzlich aus dem Bild verschwunden und in der nächsten Sekunde aber wieder da. Er ging regelmäßig zur Absperrung und kletterte ins Publikum. Einmal wurde ihm dreist ein Schuh geklaut, den er aber zurückforderte und sich anschließend gaaanz gemütlich mitten im Song hinsetzte, betrunken seinen Schuh anzog und dann wieder für Lacher sorgte. Die Schnürsenkel! Ich glaub, jeder weiß, dass es hohe Kunst ist, Schnürsenkel zu schnüren im angetüdelten Zustand. Hat eine Weile gedauert aber er hat es hingekriegt. Mit schwanken im Sitzen.
Hohe Kunst hat er auch im Öffnen von Bierflaschen gezeigt.
Berliner Kindl hat er getrunken. „This shit was cheap.“
Seine 6 Flaschen, die er on stage vernichtet hat, öffnete er zum Teil mit einer Plastik-Wasserflasche.
Bei einem etwas längeren Gespräch mit dem Publikum, fragte er erst wie es uns geht und dann:
„Who woke up today?“ (Die Frage hab ich nicht wirklich verstanden.)
„Who woke up with a bra on their head?“
Nachdem sich keiner meldete, zeigte er auf sich.
„ME!“
„Serious.“
Dann meldete sich wohl doch jemand.
Adam’s Kommentar: „You and me bro.“
Und dann grinste er sich erstmal einen ab.

Seine Songs wurden alle viel schneller und härter gespielt. „Emily“ oder „Carolina“ sind ja eher schöne tänzelnde Songs, aber die gingen TOTAL ab.

Als er ein weiteres Mal crowdsurfte, fiel er wohl runter, stand mitten im Publikum und knutschte jede, die in der Nähe war. Die Mädels haben dann sogar einfach seinen Kopf genommen um mehr zu kriegen. Unglaublich.

Mal ganz abgesehen von all den verrückten Sachen während der Show, er ist wirklich ein toller Künstler. Jeder Song kommt gut an und macht gute Laune. Auf CD ist alles immer eher ruhig und chillig, live geht die Post ab mit seinem Blues. Er hat auch echt ne coole Band hinter sich. An Gitarre und Bass sind zwei gestandene heiße Männer, an den Drums sitzt ein weiterer Spassvogel und am Keyboard ein langhaariger lässiger Typ. Die freuen sich auch jedes Mal über neue Skurrilitäten.
Andauernd flog das Mikro in die Luft, öfters fing er es einfach nicht und es knallte laut auf den Boden.

Bei Jessica stand er wieder vorne auf der Absperrung und ließ Fans singen. Dann pausierte das Lied und er fragte:
„If there’s something strange in the neibourhood, who you’re gonna call?“
Wir: „GHOSTBUSTERS!!“
„If there’s something weird and it don’t look good, who you’re gonna call?“
„GHOSTBUSTERS!!“
„An invisible man sleeping in your bed, who you’re gonna call?“
„GHOSTBUSTERS!!“
„döö düm döö düm dö dö dö döö düm döö düm dö dö dö döö düm döö düm“
Geil. Der Vogel.

Danach war erstmal Schluss, aber nach lautem „Zugabe!!! Zugabe!!!“ kam er allein zurück und sang zwei Songs akustisch. Klingt schön, ist aber eher lustig, erstens der Text, zweitens sein Blick, drittens der Versuch eine Fußbank aufzubauen für die perfekte Gitarren-Steh-Position. Hat nicht geklappt, also stellte er es zusammengeklappt gegen eine Box und stellte seinen Fuß drauf.

Viel früher am Abend kündigte er an, dass er später Songanfragen annehmen würde. Nach den Akustik-Songs schrie jemand etwas rein, was er nicht verstanden hatte. Das wollte er aber sofort wissen, weil er gesehen hatte, wer es gebrüllt hatte. Den Typen fand er wohl echt cool und machte aber erstmal Späße auf dessen Konto. Meinte dann aber: „I like you!“
Der Typ sollte dann noch mal wiederholen, was er gesagt hatte.
„I want to listen to „Baby is gonna die tonight“!“
Adam meinte promt: „Ok I’m gonna play it.“ Und spielte es sofort.
Danach gabs noch einen Song zum Durchdrehen (Salty Candy) und dann wars vorbei. War auch gut so, ich konnt nicht mehr. Und Adam war alkoholisch auch bedient. Man man man, mal wieder völlig unreal dieses Konzert, genau wie ich es mag. 5 von 5 Sternchen!
Eine schöne Lebenserfahrung.
Verrückt, verrückter, Adam Green.

Videos:

The Prince's Bed

No Legs
Jessica + Ghostbusters
Salty Candy

Samstag, 20. Februar 2010

Vampire Weekend in Berlin

Konzert: Vampire Weekend
19.02.2010
Astra Kulturhaus
Vorband: Fan Death (Kanada)

Irgendwie muss ich verpasst haben, als Vampire Weekend berühmt und begehrt geworden sind. Tickets waren schon ewig ausverkauft und bei ebay gab es nur noch welche zum doppelten Preis.
Einen Tag vor dem Konzert hatte ich endlich Glück – und zwar bei studivz (man glaubt es nicht!). Eine Karte übrig und damit mir das Leben erleichtert.

Das Astra zu finden war wieder so eine Sache für sich. Entweder ich stell mich da besonders blond an oder ich weiß auch nicht. Jedenfalls kenn ich die Gegend dort jetzt.
Erstaunlich war, wie viel internationale Besetzung zu finden war.
Ich hab fast jede Sprache gehört.
„Where are you from?“
„Norway.“
„Ah I’m from Finnland.“

Niederlande und natürlich UK waren auch vertreten. Und dann noch zahlreiche nicht Identifizierbare.
Daher wieder meine Frage: „Wann sind Vampire Weekend so groß geworden?“
Und wenn, warum spielen sie in relativ kleinen Clubs und lassen die Hälfte der Fans vor der Tür stehen ohne Ticket. Hm. Seltsam. Ist ihnen wohl selber nicht bewusst. Oder die stehn total auf sold out.

Aufjedenfall können sie denken und machen, was sie gerne wollen, denn es war der absolute Hammer.
Wenn das mal kein gelungenes Konzert war.

Vorband waren Fan Death aus Kanada. Die sind/waren auch bei Little Boots mit auf Tour.
War nett. Echt nett. Hat schon mal Tanzstimmung aufkommen lassen. Die Frontfrau hatte zu jedem Song einstudierte Bewegungen drauf, wo ich manchmal dachte „Holla das hättest dir jetzt sparen können. Ouh nicht noch mal! Nein.“
Sie hatte nen teilweise durchsichtigen schwarzen Body mit Spitze an und drüber ne Hotpants bis übern Bauchnabel und das ganze auch noch in silbernen Pailletten! Ahem.
Sie war irgendwie etwas zu dünn und daher fingen unterm Rücken gleich die Beine an. Da hab ich dann doch lieber bisschen Speck als fehlende Körperteile. Irgendwie ist die Hose auch gerutscht und hing manchmal wie eine Windel. Herrlich.
Aber mir hat der Auftritt gefallen.
Die hatten Keyboard, Drums und Geige am Start. Ja richtig, keine Gitarre, keinen Bass. Aber der Beat war gut.

Kommen wir zum Höhepunkt.
Das Astra war echt brechend voll, aber man hatte genügend Platz zum Stehen vor der Bühne. Weil dort gabs keine kleinen Mädchen die alle erste Reihe stehen wollten und schon seit dem Morgengrauen vorm Astra saßen. Sehr gut.
Ja, wie soll man das Konzert beschreiben?
Schweißtreibend, hüpferisch, tänzerisch, laut, Glückshormonbildend.
Es war genial.
Auch Songs, die vielleicht im Original etwas langweilig scheinen, sind einfach live-tauglich und machen furchtbar viel Freude.
Alle im Astra sind tierisch abgegangen und schon beim ersten Song stand ich nicht mehr auf meinem Platz, sondern flüchtete etwas zur Seite raus aus der Moshpit. Weil da gings ab. Da war Alarm. Vorher dacht ich eigentlich, „ist ja nur Hüpfmusik und schön, kann nicht so schlimm werden.“ Zonk.
Wie gesagt, die tanzten in 2m-hüpfern zu allen Seiten. Ich stand am äußeren Circle und es war dann angenehm. Weil meine Bewegungen bestimme ich gern allein. Im Moshpit bestimmen das die hüpfenden Wesen.

Oh wichtig, vergessen! Beim ersten Song wurde ich sanft daran erinnert, dass ich ja noch den herrlichen blauen Zehnagel habe. VOLLE KACKE ist jemand raufgestampft und das nach nur wenigen Sekunden. Ich glaub ich hab nen Schrei von mir gegeben. Schön wars.

Aber zurück zum Wesentlichen.
Man konnte wirklich einfach mal toootal durchdrehen. In fast jedem Song steckt son Zappel-Rhythmus. Fetzt.

Der Frontmann war super sympathisch. Hat viel erzählt. Und zum Tanzen animiert.
„This is the part of the show where your shirt changes colour!“
Na, welcher Song kam nach dieser Ankündigung?
A-Punk! Haha.
Der Hammer!
Es geht! Es geht, dass ein KOMPLETTER Saal hüpft. ALLE. Von vorne bis hinten! Alle. Alle sind gehüpft. Ich will noch mal.
Das war wirklich unschlagbar und zudem Guinnes-Buch-würdig.
Aber vor allem hat es SPASS gemacht!
Und auch wenn ich mich wiederhole, es ist ja nicht der einzige Song, der zum tanzen einlädt.
Sie haben ihre beiden Alben fast komplett durchgespielt.

Hab nach Ende die Setlist abfotografiert. Auf der stand als letztes Lied vor der Zugabe „Campus/Comma“, was wohl heißen sollte, entweder oder.
Aber sie haben beide hintereinander gespielt.
„This is for all the graduated students.“

Ich wüsste auch gar nicht, welches ich lieber gehört hätte. War perfekt so.

Als Zugabe gabs 3 Songs und Schlusslied war Walcott, wo fast wie bei A-Punk komplett alle wild geworden sind. Einfach Wahnsinn.

Kann es immer noch nicht fassen, dass ich vorher überlegt habe überhaupt hinzugehen. Wegen Geld.
Was für ne bescheuerte Überlegung.
„Denn ich find es gar nicht gut, wenn man muss verzichten wegen Geld, auf Dinge, die man liebt in dieser Welt.“
Urteil also gefällt, um weitere unnütze Bedenken zu vermeiden.
Wenn eine gute Band spielt, dann geh ich hin. Punkt.

Setlist:
(Die Farbigen sind Videos zum Draufklicken!)

1. White Sky
2. Holiday
3. Cape Cod Kwassa
4. I Stand Corrected
5. M79
6. California English
7. Cousins
8. Taxi Cab
9. Run
10. A-Punk
11. One (Blake’s Got A New Face)
12. Diplomats Son
13. Boston
14. Giving Up The Gun
15. Campus
16. Oxford Comma

17. Horchata
18. Mansard Roof
19. Walcott

Sonntag, 14. Februar 2010

Ski-Urlaub im Zillertal

Das Folgende, was fälschlicherweise auch mit einem "Bild" verwechselt werden kann, ist KEIN BILD, sondern ein VIDEO!!!
BITTE DRAUFKLICKEN ZUM ANGUCKEN :-)




Bilder

Am Freitag, 05.02.2010 gings abends 20:30Uhr in Berlin los. Eine wunderbare Busfahrt lag vor uns und sollte Mutti, Peter und mich über Nacht in den Urlaub bringen.
Ziel war Österreichs Zillertal. Ein kleiner unspektakulärer Ort namens Aschau mit tollen Skigebieten in unmittelbarer Umgebung.
Bewaffnet mit Schlafsack und Kissen hatten wir glücklicherweise jeder zwei Sitze zum Schlafen. Nach kurzer Zeit wurde das auch versucht, weil man ja am Folgetag fit sein wollte für die ersten Stunden im Schnee.
Ständiger Positionswechsel wegen gelähmten Körperteilen nach kurzer Zeit machte erholsamen Schlaf schwierig. Etliche nervige Pausen störten ebenso, da jedesmal Festagsbeleuchtung angeschaltet wurde sobald der Bus stand.
Irgendwann gegen 2Uhr nachts erreichten wir Nürnberg, wo wir eine kurze zweistündige Pause einlegten, da wir auf einen Bus mit Zusteigern warten mussten.
Diese Pause konnte man gut durchschlafen.
Dann betraten die Zusteiger den Bus. Diese tauschten ihren Partybus gegen unseren Schlafbus und waren äußerst unerfreut, dass beinahe alle Plätze mit schlafenden langweiligen Menschlein belegt waren. Blöde Situation für sie, aber ebenso für uns. Denn es war LAUT. Um die 20 Leute stiegen zu, darunter eine Truppe aus Bottrop mit schönem Atze Schröder - Dialekt und lautem Organ.
Einer von ihnen - Kalle - setzte sich neben meine Mutter, die man im Schlaf nicht stören sollte. Nach kurzer Zeit wurde die verrückt und machte sich als Erste schon mal Freunde für die kommende Woche.
Ich hatte glücklicherweise Ohropax und meinen Doppelsitz und schlief wieder ein.
Geplante Ankunftszeit war gegen 9Uhr. Doch Herr Busfahrer machte einen Abstecher zum Chiemsee und diverse andere Verfahrer. Der ein oder andere wäre ihm gern an die Gurgel gesprungen.
11Uhr irgendwann waren wir dort: Hotel Seewirt in Aschau.
Es war eine Reise gebucht über "Aktives Reisen" und unsere Truppe für die Woche umfasste ca. 40 Leute.
Ein junges Team schmiss den Laden. Die waren alle furchtbar nett, doch insgesamt fehlte eine professionelle Leitung.

Nach einem ausgiebigen Frühstück wollten wir den restlichen Tag zum Skifahren nutzen. Zimmer waren erst ab 14Uhr bereit, was schonmal komisch war.
Wir mussten zum Zug stiefeln, ein 10min Marsch, da die Skibusse so spät nicht mehr fahren.
Es gibt nichts schlimmeres als in Skischuhen weite Entfernungen hinter sich bringen zu müssen.
Mein letztes Mal Skifahren lag 7 Jahre zurück, aber ging recht gut, auch gleich am Anfang. Das Wetter war nur ziemlich mies. Null Sicht.
Vom Skigebiet Kaltenbach gab es eine Skiroute nach Aschau runter. Die sollte direkt am Hotel enden. Hörte sich verlockend an und wurde sofort getestet.
Wir fröhlich drauf los, mussten schnell feststellen, dass es ganz und gar nicht verlockend war. Die Piste war schwarz. Es war ziemlich warm und der Schnee war matschig und schwer. Dazu die 1a Sicht und der erste Skitag. Alles andere als schön. Es war soo anstrengend und Stress pur, weil Angst hinzukam, da man weder Boden noch Vordermann sah.
Und wir landeten mitten im Dorf und nicht am Hotel und durften ein weiteres Mal wandern.
Aber das war nur der Anreisetag.
Denn es sollte nur besser werden.
Am nächsten Tag war strahlender Sonnenschein. Es wurde angeboten, dass Skigebiet Kaltenbach zu erkunden mit einem "Teamer" vom Hotel.
Wir haben uns für die schnellere Gruppe entschieden und hatten einen tollen Tag. Unsere Gruppe bestand aus 9 Leuten und wir fuhren gemeinsam Berg rauf und runter.
Zum Schluss wieder die Aschau Abfahrt, diesmal war sie ok. Und wir fanden sogar den Weg bis zum Hotel. Der führte nur über das Privatgelände eines Bauern und endete nicht ganz bei der nicht vorhandenen Sonnenterasse des Hotels wie beschrieben in der Broschüre. Uups.
Abends gabs wie immer Buffet, u.a. Kartoffelauflauf mit Paprika und anderem Zeug. War ganz lecker.
Anschließend gabs Begrüßungsdrinks in der hauseigenen "Zebrabar".
Es war Sekt mit irgendwas, was das Getränk rot aussehen ließ. Hat aber gut geschmeckt. Gegen 12Uhr bin ich nach 3 Begrüßungsdrinks und nem großen Bier ins Bett.
Am nächsten Morgen weckte mich Herr Sekt mit hervorragenden Kopfschmerzen, ich vertrags einfach nicht. Was solls.
Außerdem erinnerte ich mich nach nur einem vollen Skitag an mein altes Skischuhproblem. Ich hab zwar eigene, aber die sind irgendwie komisch geformt und drücken bei mir immer höllisch auf den unteren Teil meines Schienbeins und hinterlassen tolle Schwellungen. Da ich diesmal schon nach nur einem Tag kaum in den Dingern überleben konnte, tauschte ich mit meiner Mutter. Bei ihr gehen die komischerweise, liegt es wohl an mir.
Ihre Schuhe drückten nicht dort.
Wir sind wieder in einer Gruppe gefahren mit Teamer Daniel. Waren diesmal 7: Peter, Mutti, Ralf, Matthias, Olli, Ronald (nein nicht mein Papa) und ich.
Ich kam leider gar nicht mit den nicht drückenden Skischuhen klar. Schon nach wenigen Metern fingen meine Beine wie verrückt an zu zittern, es war sehr komisch. Nach einer Talabfahrt tauschte ich zurück zu meinen Skischuhen. Fehlanzeige. In diesen konnte ich GAR NICHT fahren. Schmerz! Also tauschten wir wieder. Sorry Mutti.
Das Zittern ging wieder los. Das war zuviel. Hab mich abgeseilt und bin alleine weiter, damit die anderen nicht andauernd auf mich warten müssen.
Leider hab ich vergessen mein Mittag aus dem Rucksack zu nehmen, den meine Mutti aufhatte.
Mittags saß ich an der Hütte an der Zentralstation, wo wir am Vortag auch waren mit einem ganz üblen Hungergefühl und großer Hoffnung, die anderen hier zu finden.
Geld hatte ich glücklicherweise NICHT dabei.
Mir war schon schlecht vor Hunger und keiner kam.
Ich traf jedoch Ralf, der mir Geld lieh und ich mir zwei Würstchen mit Brötchen kaufen konnte.
Danach gings wieder besser. Hunger ist echt scheiße.
Anschließend wollte ich noch ein wenig fahren.
Und zufällig seh ich vom Lift aus meine Mutter auf der Piste! Hah! Schnell hinterher und dann hatte ich sie wieder. Ist schon schöner in der Gruppe zu fahren.
Gegen Ende wurde mir wieder schlecht.
Olli meinte ihm sei auch schlecht.
Am Hotel angekommen ging gar nichts mehr und ich musste mich spontan auf Toilette übergeben. Huch.
Aufs Zimmer gegangen und nicht wirklich besser gefühlt. Hab mich ins Bett gelegt und Kamillentee getrunken, der irgendwie saulecker war in dem Moment. Wenn Kamillentee gut schmeckt, dann stimmt schon mal was nicht. Soviel ist sicher.
Gleich nochmal übergeben.
Die andern sind zum Abendessen und ich hab mich umhergequält mit Eimer neben dem Bett. Hatte höllischen Durst und trank echt viel Wasser und Tee. Der kam leider kurz später ganz schnell wieder raus. Ein Glück war der Eimer da.
Beim Abendbrot fehlten wohl unheimlich viele, sagte meine Mutter.
Sehr komisch.
Irgendwann konnte ich einschlafen und hab die Nacht recht gut überstanden.
Bin sogar zum Frühstück gegangen. Dort waren nicht viele. Viel konnt ich nicht essen.
Schlecht war mir nicht mehr, aber furchtbar schwach fühlte ich mich. Blieb also zu Hause und schlief bis 13Uhr.
Ein Krankheitstag bei 7 Tagen Urlaub tut schon weh und verärgert einen leicht.
Und wenn kurioserweise auch noch viele andere an dem gleichen Problem erkranken, dann stimmt doch etwas nicht.
Nach verschiedenen Recherchen sind wir zu dem Beschluss gekommen, dass es der Kartoffelauflauf war, der wohl nicht ganz einwandfrei war. Nämlich alle die es gegessen hatten, waren krank und allen anderen ging es gut. Klingt verdächtig.
Am nächsten Tag ging es mir aber wieder gut.
Mit neu ausgeliehenen Skischuhen war das Skifahren nun auch vollkommen schmerzlos und hat nur Spass gemacht.
In den Tagen danach erforschten wir noch zwei weitere Skigebiete: Zell und Mayrhofen. Beide auch wundervoll und mit Sonne einfach atemberaubend.
Als wir in Zell waren, hatten wir leider teilweise minus 18 Grad und das Wort Gefühl kannten meine Zehen nicht mehr. Irgendwie doof, denn dadurch dass sie taub gefroren waren, merkte ich nicht, dass mein rechter großer Zehnagel total eingequetscht wurde.
Dafür durfte ich bezahlen. Wenn ich nun runter zu meinem Fuß schaue, sehe ich einen hübschen blauen Fleck unterm Nagel und aus Erzählungen ist mir bekannt, dass dieser sich wohl verabschieden wird und ein toller Krüppelnagel nachwächst. Gute Neuigkeiten.

Hier unsere Skigebiete:



Und jetzt seht ihr, was so ein Skipass heutzutage alles kann:





Es gibt auch Vorteile im Zeitalter der Spionage.
Aber eigentlich ist es schon schlimm, dass man selbst beim Skifahren auf Schritt und Tritt verfolgt wird.

Ja, was soll man sonst noch erzählen?
Es war ein cooler Urlaub, eine super Woche mit viel Bewegung, Sonne und lieben Menschen. Hätte etwas länger andauern können. Aber so ist das mit schönen Dingen, sie fliegen vorbei.

Ein letztes Highlight war die Heimreise. Eine andere Firma als beim Hinweg und außerdem saßen zwei Hardcore-Lesben am Steuer. Die sind durchgeheizt.
Zwischendurch hat der Bus so gewackelt, dass ich dachte auf der Autobahn würden 2m Schnee liegen und da jagen wir gerade drüber. Als ich aus dem Fenster schaute lag jedoch kein Schnee.
Es war mir etwas unheimlich, also versuchte ich einfach schnell wieder einzuschlafen.
Wir sind 20:30Uhr gestartet und waren 04:30Uhr früh in Berlin!!!
Fragt mich nicht wie sie es geschafft haben, aber es war verdammt fix.