20 h Amsterdam!
Konzert: Black Rebel Motorcycle Club
13.05.2010, Amsterdam, Paradiso
Vorband: Zaza
Here we go again!
6,5 h Autofahrt von Berlin nach Amsterdam, Spaziergang, Thai, Flasche Wein am Fluss, Konzert, Absturz in Underground Bar, Nächtigen auf dem Flughafenboden, 9h Zugfahrt zurück. So die Kurzfassung.
Um 5:50 am sollte mein Wecker klingeln, doch mein Inneres war vorprogrammiert und ich bin 5min früher ohne Wecker erwacht und war lustigerweise auch noch munter und topfit. Eine h später gings auf zum Treffpunkt der Mitfahrgelegenheit. 8Uhr fuhren wir los, 14:30pm erreichten wir Amsterdam.
Zuerst ins Auge sprangen mir unzählige Müllsäcke überall in der Stadt verteilt, die Müllabfuhr streikte seit einiger Zeit und es sah nun aus wie in Napoli.
Ich musste noch ein Stück mit der Tram fahren. Dort darf man nur an zwei Stellen des Wagens einsteigen und muss, sofern man noch kein Ticket hat, dieses dort kaufen. D.h. wenn mal viele einsteigen, wirds lustig. Dann steht man dort erstmal ne Weile.
Ich sagte Jule vorher, wo meine Bahn ankommt und sie wartete dort auf mich. Jule kam ja geflogen und durfte leider schon ein wenig abgammeln bevor ich ankam.
Die Bahn fuhr an dieser Staion einen riesigen Kreis. Jule stand sozusagen in der Mitte und ich bin einmal komplett um sie rumgefahren.
Das schönste beim Wiedersehen ist immer der Moment, wo man aufeinander zugeht und nur ein breites Grinsen auf dem Gesicht hat.
Als erstes latschten wir ein wenig durch Amsterdam und suchten ein günstiges Thai-Restaurant. Im Red-Light-District fanden wir eins. Nicht gerade supergünstig, aber es war lecker und wir konnten entspannt essen und quatschen.
Anschließend wollten wir eine Flasche Wein killen und öffneten diese auch spontan auf der Straße und gingen damit weiter spazieren bis eine Polizistin uns fragte, ob das Alkohol sei. Ich sagte zwar, es sei nur Wein, aber egal was, Alkohol darf nicht auf öffentlichen Straßen getrunken werden.
Eingesteckt und zum Fluss direkt neben dem Paradiso sind wir gegangen und haben dort, nachdem wir ihn in eine kleine leere Plaste-Wasserflasche umgefüllt haben, unsern Wein getrunken. Meinen mitgebrachten Gin mixten wir mit Fanta und füllten es in Jule's Flachmänner. Leider war die Mischung etwas zu stark.
Beim Paradiso kauften wir wie vorher abgesprochen noch zwei Tickets, trafen Jess, die einen Platz für uns auf der Gästeliste frei hatte und verkauften das übrige Ticket innerhalb 30 Sekunden.
Das Paradiso war schon recht gut gefüllt und Zaza spielten bereits, als wir reingingen. Es war kinderleicht nach vorne zu kommen und wir standen bis zum Schluss von Zaza rechts vorne und begaben uns dann mittig, wo wir sogar mit viel Platz nach vorne und hinten zweite Reihe standen.
Das Publikum brauchte Zeit um in Stimmung zu kommen. Erst ab Ain't No Easy Way regte sich überhaupt etwas.
Ich weiß nicht, ob es an unserer Position lag oder ob es generell so war, aber mit dem Sound stimmte etwas nicht. Es rauschte zu sehr und Lyrics kamen nur schwer an.
Bei einem Song riss Peter eine Saite der Gitarre. Man hörte es nicht aber ich schaute eben genau in dem Moment hin zu ihm und dachte nur erst "Warum zieht er denn jetzt die eine Saite so weit raus?" So nach dem Motto, was macht denn das für'n Sound? Bis ich dann merkte, dass sie gerissen war und er sie rauszog um weiterspielen zu können. Es sah sehr elegant aus wie er das tat.
Besonders freute ich mich wieder über Aya, Berlin und Weapon Of Choice hintereinander. Das ist dann immer der Part wo die Leute beginnen auszuticken. Und das macht eben Spass.
Aya habe ich gefilmt und mir ist es vorher nie so aufgefallen, aber Peter singt und bewegt sich dazu sowas von sexistisch, das ist schon unverschämt. Aber für uns Frauen eben schön anzusehen.
Gut kommen ja auch immer seine Stöhner bei "Berlin", uhh somebody, uuhmm somebody...
Naja muss man gesehen und gehört haben :-)
Wir sind schon ordentlich umher gehüpft und hatten unseren Spass, doch ich war lange nicht so fertig wie auf dem letzten Konzert.
Annabel Lee spielte Robert wieder am Klavier, was mir diesmal als extrem schön in Erinnerung geblieben ist.
Nach Whatever Happened To My Rock 'N' Roll, wo ich mich nur zu gut hüpfend mit Armen in der Luft und laut mitgröhlend sehen kann, kam Robert sowas von schnell wieder raus, dass man kaum merkte dass nun sozusagen der Zugabe-Part begonnen hatte.
Diesmal spielte er im Schneidersitz Sympathetic Noose und das wirklich wundervoll. Er legte zwischenzeitlich seinen Kopf immer wieder auf die Gitarre und sang den meisten Teil mit geschlossenen Augen.
Der Anfang von Shuffle Your Feet ist immer einzigartig genial. Meinetwegen könnten sie das 3min durchsingen und dann mit dem Song weitermachen. Ich werd mal einen Antrag stellen.
Zum Schluss hin kamen natürlich die Ausrast-Lieder, sowie das extrem lange und viel instrumentale Half-State.
Aber bei einem Konzert, das dem Ende zugeht, kann ein Lied meiner Meinung nach gar nicht zu lang sein. Im Gegenteil, wenn dann so ein Song wie Six Barrel Shotgun kommt, freut man sich so sehr, dass wenn man sich gerade wieder eingekriegt hat, das Lied schon zu Ende ist. Mir ist auch aufgefallen, je mehr man austickt und rumspringt, desto schneller geht das Konzert vorüber. Ist also dann nicht immer von Vorteil. Außerdem lässt Alkohol Konzerte schwinden, so wie sonst auch alles natürlich. Wir hatten schon ordentlich angestoßen mit unserm Freund Gin.
Aber an Spread Your Love erinnere ich mich noch gut! Ach, war das geil! Lustig ist auch immer, wenn das Lied an dem Punkt angekommen ist, dass es nicht mehr schneller geht, wie unterschiedlich Robert und Peter ihre Instrumente spielen. Robert geht dann öfters in die Knie und kloppt was das Zeug hält rein in die Saiten, wogegen Peter unverändert lässig aber sexy dasteht und weiterhin nur aus dem Handgelenk spielt.
Danach dann die gewohnte Zugabe-Pause. Extrem laut wie ich mich erinnere. Was auch irgendwie unerwartet kam, weil man vorher nicht so mitbekam, dass es allen doch riesigen Spass machte.
Alle fingen plötzlich an auf den Boden zu stampfen und der vibrierte dann richtig.
Schlau, finde ich, dass sie Stop immer direkt nach dem Rauskommen spielen. Und der Song dann losgeht mit "We dont like you we just want to try you."
Bei Open Invitation, wo wieder die Laserstrahlen ihr Bestes gaben, fiel mir besonders auf, dass irgendetwas mit dem Sound schief lief. Als wäre dieser völlig übersteuert gewesen. Dadurch konnte der Song seine vollkommene und schöne Schlusswirkung nicht preisgeben. Das was in Berlin so magisch war, fehlte hier.
Man wollte anschließend noch mehr und das Paradiso kochte auch zum Schluss und es gab Fußstampfer und lautes Gebrüll. Leider kam ja nichts mehr. Nur wieder "What a wonderful world", was immer eine beruhigende Wirkung hat.
Als es vorbei war, sind wir nach oben auf diese Art Balkon und haben noch mal die wunderschöne Venue begutachtet. Man muss ja zugeben, man darf es gewiss als perfekt bezeichnen. Hübsch ist gar kein Ausdruck. Und dann gibts ja noch den kleinen Raum, wo mir Jule sagte, dass The Films in diesem spielten. Ach, wie gern wäre man dann dort gewesen. So klein und so schön! Ich möchte ein Paradiso in Berlin verdammt!
Weil Jess und ich schon in Berlin die akustik Zugabe draußen verschlafen hatten, wäre das diesmal unser Ende gewesen.
Jedoch gab es das Problem, wenn man einmal das Paradiso verlässt, darf man nicht wieder rein ohne nochmal nen deftigen Eintrittspreis zu zahlen. Es gibt keine Stempel, das machen die mit Absicht.
Aber wir sahen durch ein Fenster wie Robert draußen stand und somit beschlossen wir rauszugehen und dann eben woanders in einer Bar die restliche Nacht zu verbringen. Nur spielte er diesmal keine Songs. Schade.
Dafür hab ich jedoch ein niedliches Foto. Und eine tolle Botschaft an Jule's polnische Zwillinge hat er verfasst. Jule diktierte ihm das erste Wort, was er brav aufschrieb und sagte mir anschließend, dass es übersetzt fuck off meint.
Mit Leah und Peter bekam ich auch ein Foto und dann war die Anne glücklich.
Irgendwann sind wir dann los und begaben uns auf die Suche nach einer würdigen Bar zum abstürzen.
Wenn ich mich recht erinnere, war die erste in die wir gegangen sind, die Auserwählte und lustigerweise saß dort am Tresen auch noch Robert!
Und es war eine eher schäbige Underground Bar und echt winzig. Nach und nach haben sich dort BRMC und Vorband Zaza versammelt. So wurde mir berichtet, denn nach dem teuflischen Jägerbomb gings mir nicht mehr ganz so gut. Ich weiß noch nicht mal, warum Jule die bestellt hatte und ob ich vorher zugestimmt hatte.
Ich kann mich nur erinnern, dass ich den ersten Schluck furchtbar eklig fand und das Glas zurück stellte. Der nächste Erinnerungsfetzen beinhaltet, wie ich das Glas leer wieder auf den Tisch stelle. Hm komisch.
Ich weiß noch, dass es lustig war. Und dass ich öfters auf Toilette war. Und dass Jule oft meinen Namen rief während ich dort war. Und dass ich draußen saß. Und dass wir lange irgendwo hingegangen sind. Dass wir dann am Bahnhof waren und ich nach draußen lief, damit es mir besser geht. Und die letzte Erinnerung ist, dass ich auf dem Boden schlief und es kalt war.
Dass es der Flughafen Boden war, bemerkte ich erst am Morgen. Und an dem Morgen ging es mir gar nicht gut.
Weil Jule und ich ziemlich müde und fertig waren, verlief der Abschied ohne Tränen und eher unspektakulär. Sie musste einchecken und ich zum Zug fahren. Ich kaufte mir noch essbare Sachen, die ich nicht aß auf der Fahrt, weil mir ununterbrochen schlecht war und ich mir nichts als Kamillentee wünschte.
Nach 9h Zugfahrt war ich zu Hause in Jabel.
Heute gehts mir wieder gut. Und ich bereue auch keineswegs irgendetwas dieses verrückten Trips. Gelernt habe ich, dass mir Jägerbombs nicht gut tun. Und dass wir ein fröhliches Händchen bei der Barauswahl haben.
Ich muss mir jetzt noch ein paar lustige Sachen erzählen lassen, was noch so passierte.
Jule meinte nur, ich habe einem großen glatzköpfigen Typen von hinten auf die Schulter geklopft und ihm Daumen hoch gezeigt.
Nun ja, schade, dass man so vergesslich ist.
Und Inalein, hätte ich auch nur vermuten können, dass du so crazy abgefahren bist, was denkst du wie gern wir dich dabei gehabt hätten!
Verzeih uns und beim nächsten Trip sind wir drei wieder vereint!
Setlist BRMC:
- War Machine
- Mama Taught Me Better
- Red Eyes
- Beat The Devil’s Tattoo
- Love Burns
- Bad Blood
- Ain’t No Easy Way
- Aya
- Berlin
- Weapon Of Choice
- Annabel Lee
- Shade Of Blue
- Whatever Happened To My Rock n Roll
- Symphathetic Noose
- Shuffle Your Feet
- Half-State
- Conscience Killer
- Six Barrel Shotgun
- Spread Your Love
- Stop
- Shadow’s Keeper
- Open Invitation
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