Diesmal andersrum: Ein gutes Ereignis am Ende der Woche kann auch eine beschissene Woche wieder gut aussehen lassen.
Beweis:
Beschissene Woche, weil:
1.
Da meine Mitbewohnerin für 2 Monate nach China geflogen ist, um ihre Familie zu besuchen, wohnt für kurze Zeit ein nerviger Typ in ihrem Zimmer, der nicht nur raucht in der Wohnung, sondern natürlich auch Bartstoppeln im Waschbecken und Ekelhaare von überall in der Dusche lässt, DIE KÜCHE VERDRECKT, Sachen wegfrisst, Sprite und Bier wegsäuft, teilweise ewig das Bad blockiert, wenn ich auf Toilette muss und sich dort wohl noch selbstbefriedigt. Horrormitbewohner höchstpersönlich trifft es ganz gut. Miete hat er drei Wochen zu spät nach ewigem Hinterherrennen auch mal gezahlt.
2.
Einem Hoch folgt stets ein Tief: d.h. nach dem himmlischen London-Wochenende MUSSTE ja eine PLÖDE Woche kommen.
3.
Ich hatte Husten! Folge des Horrormitbewohners, da Husten bedeutet, man möchte die Welt anbellen wegen seiner Sorgen. Hab ich erledigt.
4.
Die Inkasso-Schweine lassen mich nicht in Ruhe und ziehen einem mit trügerischen Mitteln und Totalverarsche das Geld aus der Tasche.
Letztendlich MUSSTE ich alles bezahlen, was sie sich augedacht hatten. Die lügen einfach kackfrech und drohen mit Anwalt und man ist machtlos. Mein Privatanwalt in Rostock riet mir, einfach zu zahlen, weil es sonst immer teurer werden würde.
5.
Berlin ist groß und zur Arbeit komm ich nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die sind schweineteuer, aber ich kaufe brav, seitdem ich hier bin, jeden Monat ein 72 Euro teures Monatsticket.
Donnerstag Morgen fuhr ich zur Arbeit und mir fiel spontan ein, dass mein letztes Ticket vor dem London-Trip abgelaufen war. Da ich nicht immer 72Euro bar mitschleppe, muss ich die Monatstickets immer am Schalter kaufen, da die scheiß Automaten weder meine EC- noch meine Kreditkarte akzeptieren.
Gut, da vor der Arbeit keine Zeit war, wollte ich es auf dem Rückweg kaufen, bisschen Risiko konnte ich eingehen, da ich den ganzen Monat NICHT kontrolliert wurde.
Gut.
Ich wollte noch Konzerttickets am Alex kaufen, daher musste ich zur Arbeit eine Station U-Bahn fahren. Beim Warten fiel mein Blick auf 3 Männer. Warum, war mir in dem Moment noch nicht klar. Als die Bahn kam, stieg ich ein und die Türen waren noch EWIG offen. Warum, war mir in dem Moment noch nicht klar.
Als die Türen zugingen, war plötzlich alles glasklar: "Die Fahrausweise bitte!!!!"
Das gibts doch gar nicht.
BVG-Zettelchen gabs. Man kann auch erzählen, was man möchte, die werden nicht weich. Kriegen wahrscheinlich Provisionen die Schweine.
Er meinte noch, ich solle zur BVG-Geschäftsstelle gehen und dort den Fall erklären.
Heute war ich dort und trotz tränenreicher theaterreifer Vorstellung muss ich 40Euro bezahlen. Ich hatte sogar Kontoauszüge, die beweisen, dass ich schon öfters ein Monatsticket gekauft habe - war denen egal. Nur mit nem personalisiertem Abo hat man Chancen.
Alles Schweine. Echt.
Wenn das nicht 5 triftige Gründe für eine scheiß Woche sind!
Gut, nun zum Thema. Eine Sache, die die Anne wieder glücklich macht?
Konzert: Shout Out Louds
Berlin: Astra Kulturhaus
25.03.2010
Vorband: Nervous Nellie
Eine Band namens Shout Out Louds aus Schweden, die nicht nur wunderbare Musik machen, sondern zufällig auch noch Donnerstag Abend in Berlin gespielt haben.
Noch viel besser, war die Tatsache, dass ich zwei Tickets sowie ein Meet & Greet (Treffen) mit der Band gewonnen hatte.
Musste letztendlich doch alleine gehen, aber störte mich recht wenig. Ich stand auf der Gästeliste und durfte noch jemanden mitbringen. Hab dann noch einer Frau ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, als ich ihr mitteilte, dass ich sie für 20 Euro mitreinnehmen kann. Sie war mit zwei Freundinnen dort und somit hatte ich dann gleich meine Begleitung während des Konzerts sicher. Naja, wie das im Gruppenzwang so ist, blieb ich bei denen stehen, ziemlich weit hinten. Mein Aufmunterungsspruch mir selbst ggü. war, dass ich die Band anschließend ja sowieso sehen werde.
Nungut.
Vorband war ebenfalls aus Schweden und echt nett.
Nervous Nellie.
Die Umbaupause war trotz Toilettenbesuches VIEL zu lange und man wurde schon fast verärgert und genervt, als immer wieder ein weiteres Lied aus der Box kam.
Lag wahrscheinlich an der Lichtkonstruktion auf der Bühne, denn es waren mind. 10 stehende Scheinwerfer aufgebaut mit jeweils etwas zuviel Watt. Sie waren rot und konnten Strichformen annehmen und selbst den Bandnamen schreiben. Es stand also Shout Out Louds in Licht auf der Bühne. In rot. Und Augenkrebserzeugend. Wenn das nicht grell war, man konnte gar nicht hingucken, wenn sie so richtig aufleuchteten.
Gestartet wurde wie sooft mit dem ersten Song vom neuen Album: 1999.
Zweiter Song war erstes Highlight: Please Please Please. Es ging nur bergauf und wir sollten am Ende der Show auf dem Mount Everest stehen.
Meine Devise ist immer, wenn es hinten noch Spass macht, dann ist es eine gute Show. Und wenn der Typ hinter mir komplett alle Texte mitsingt, darf man es beruhigt als Spass bezeichnen.
Der Club in dem sie spielten, das Astra, ist recht groß, schätze mal 2000 oder mehr gehen rein. Und es war knackenvoll mit Leuten, die auf Freude aus waren.
Es hat tierisch gefetzt zu sehen, in welchen Momenten des Songs die Leute vorne komplett wild werden.
Shout Out Louds animieren bei Live Shows gerne mal zum Hüpfen und das taten auch mehr als einige. Selbst im hinteren Teil.
Sie spielten kunterbunt Songs aus allen drei Alben und vergaßen dabei nicht alte Knaller wie The Comeback, Tonight I Have To Leave It, Very Loud...
Es war wiedermal wunderbar.
Ein tolles Konzert. Für mich das erste Mal Shout Out Louds in einem Club, hatte sie vorher nur einmal beim Frequency Festival 2007 gesehen.
Weil Berlin gut abging, war Sänger Adam richtig gerührt am Ende der Show und bedankte sich schon fast etwas niedlich.
Schöne Zugaben gabs und mit Walls wurde die Show beendet.
Beim Rausgehen wars plötzlich ultra hektisch und ich hab promt die Mädels verloren. Naja hatten sie halt Pech, eine hätte ja noch Backstage mit mir gedurft.
Ich bekam vorher eine Mail, wo mir gesagt wurde, dass nach der Show mich der Bandmanager anrufen wird, um mich backstage zu holen. Seine Nr. gaben sie mir auch, aber ich sollte nur im Notfall anrufen.
War dann kurz nach 12 und kein Anruf kam. Hm bin ich eben zum Merch Stand, wo grad das einzige weibliche Bandmitglied rumstand. Hab ihr gesagt, dass ich das Meet & Greet gewonnen habe und ob das alles so ok wär und noch laufen würde. Sie war total lieb und meinte erstmal schockiert "And noone called you yet??"
Sie erklärte mir, dass ihr Label in Deutschland ihnen manchmal gar nicht sagt, was abgeht. Daher tat es ihr total leid, dass ich, wäre ich nicht zu ihr gegangen, fast das Treffen mit der Band verpasst hätte.
Sie nahm mich dann mit und meinte, komm wir trinken einen. Kurz zuvor hatte sie zwei neue Freunde gefunden, die auch mit sollten. Es waren zwei schwule Typen und einer von ihnen brauchte wohl 30min um das richtige Bandshirt zu finden und währenddessen hatte er mit dem Spruch "Wenn ich nicht schwul wäre, würde ich mit dir schlafen wollen" das Herz der Shout Out Louds Dame erobert und sie wurden Backstage eingeladen. Wir bekamen Sticker und als erstes gab Adam eine kurze Führung durch die 2,5 Zimmer hinter der Bühne. Alles ganz unspektakulär. Ein Zimmer mit zwei Sofas und Catering, dann Dusche und WC und ein weiteres Zimmer mit Sessel, Sofa und Couchtisch. Und natürlich zwei Kühlschränke gefüllt mit Getränken.
Wir bekamen auf Wunsch Bier und wurden kurz vorgestellt. Waren alle recht nett aber Babysitter ersetzten sie nun nicht. Wir waren also auf uns gestellt und ich war froh, dass die zwei Typen noch da waren, mit denen war es lustig.
Es lief gute Musik aus dem MacBook der Dame.
Gitarrist Carl hat sich lange und richtig nett mit uns unterhalten und sogar sein Fan-Oster-Geschenk mit uns geteilt: Schokoladen-Hasen und -Küken von Lindt.
Zwei Bier später ging es dann weiter zum Magnet Club, denn da sollten Shout Out Louds DJ spielen. Der Club war dank neuer Location gleich um die Ecke, obwohl mir das häusliche vom alten Magnet doch besser gefällt :-(
Wir kamen dank unserer Backstage-Aufkleber kostenlos rein und sparten fette 3 Euro.
Für einen Donnerstag war es ziemlich voll. Es lief gute Musik, aber mein Husten machte mir zu schaffen und ich war auch irgendwie müde. Gegen 3Uhr bin ich dann gegangen. Hab den schwedischen DJ's noch Tschüss gesagt und das war richtig niedlich. Hatten wohl alle schon etwas mehr getrunken und waren gut drauf und ich bin so ganz vorsichtig hoch aufs Podest wo Adam stand und meinte, ich möchte nur Tschüss sagen. Hat mir gleich eine herzliche Umarmung gegeben und sich ganz doll bedankt bei mir, dass ich da war. Auf meine Frage, ob ich den anderen auch noch Tschüss sagen kann, meinte er "OF COURSE!!! GO!!"
Also bin ich hinters DJ Pult und hab mir weitere Umarmungen abgeholt sowie Danksagungen. Carl meinte, was du gehst schon? Wir fangen gerade erst an! Er hat gefetzt und er wusste sogar noch meinen Namen! Wow.
Ja das war ein perfektes Ende eines noch perfekteren Abends.
Meine Bahn nach Hause fuhr auch sofort los.
Hatte leichte Einschlafprobleme wegen Hustenattacke.
Nächsten "Morgen" 12 Uhr wurde ich sogar von Brüderchen Max von der Haustür abgeholt und wir sind nach Jabel gefahren, das Dorf in dem die Sonne 365 Tage im Jahr scheint.
Es war ein schönes Wochenende. Mein Husten ist weg, ich hab Sport gemacht und bei der Familie sein ist ja sowieso schön.
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