Der Blog über das Leben

von Anne und Jule

Donnerstag, 19. August 2010

WG-Leben

Was sind Eigenschaften, die das Leben miteinander leichter machen?
Rücksicht, Respekt, zurückgeschraubter Egoismus, Toleranz.
Es sollte selbstverständlich für jegliches menschliche Wesen sein, den eigenen Kopf mal einzuschalten und Gedanken zuzulassen.
Eltern sollten ihren Kindern doch wenigstens beibringen, auch auf andere Menschen zu achten.
CARE ist das Stichwort. Wie kann man mit gesundem Menschenverstand dieses Wort vollkommen auslöschen?
Wie schafft man es, sich völlig dumm zu stellen und sich rein gar nicht zu kümmern?
Oder sich insoweit nicht zu kümmern, dass andere darunter leiden.
Und wie blendet man Dinge einfach aus, die man nicht sehen möchte?
Einige beherrschen das hervorragend.
Man muss es entweder mit voller Absicht tun oder ist als Baby zu oft fallen gelassen worden.
Wie auch immer, es NERVT!

Dienstag, 22. Juni 2010

Hurricane Festival 2010

Scheeßel, 18. – 20.06.2010

Donnerstag: Anreise

Bequem mit ICE und Metronom von Berlin nach Scheeßel. Furchtbar unbequem und anstrengend von Scheeßel Bahnhof zum Festival-Gelände. An sich kein Akt, jedoch sind noch ca. 1000 andere um die gleiche Uhrzeit per Bahn angereist und somit gab es Fußgänger-Stau! Wäre alles kein Problem, hätte man nicht eine scheiß schwere Tasche am Start.
Nach locker 1,5h Fußmarsch für 1,5km war ich an einem der Eingänge und holte mir wie abgesprochen von einem Wohnwagen-Camper mein 100€-Ticket ab.
Reingegangen, endlich wieder ein Bändchen am Arm gehabt, gefreut, Ina & Co getroffen, Zelt aufgebaut, gegrillt, ab ins Bettchen. Schööön schlafen. In Ruhe. Damit man morgens erholt ist, ach wär das schön gewesen...

Mit dicken Augen, vollkommen fertig und verspannt bin ich aus einem schlaf-wach-schlaf-wach-Rhythmus erwacht. Uns gegenüber campten nämlich Leute mit ner fetten Anlage, wo bis 5am und ab 8:30am LAUTE Musik wie „Saufen, saufen, jeden Tag nur saufen...“ erklang. Dank meiner Phantasie stand die Anlage direkt neben meinem Ohr und Ohropax existierten in dieser Welt auch nicht.

Freitag: Erster Tag und Fussball

Toast mit gefälschtem Nutella und Grillen am Morgen. Gefühlt ist es morgens, da gerade aufgestanden, zeitlich wäre es richtigerweise mittags.

Deutschland – Serbien
Hoffnungsvoll begaben sich nahezu alle zur Leinwand, auf der von weitem eigentlich nur Ameisen spielten.
Während des Spiels kam Unruhe durch den kostenlosen SMS-Wir-halten-euch-auf-dem-Laufenden-mit-den-neusten-News-Scheiß! Biffy Clyro wurden ANGEBLICH 30min vorverlegt, damit man logischerweise mitten im Spiel weg muss, um sie sehen zu können. Später kam die nächste SMS: „Fehlerteufel...alles bleibt wie es war“. Zum Glück bin ich nicht früher gegangen.

Wettertechnisch wurde es ungemütlich, doch Regencape oder Mülltüte hatte jeder einstecken und so stand man auf der Wiese, guckte anfangs noch siegreich, ließ sich vollregnen und begab sich später gesenkten Hauptes, jedoch mit Vorfreude auf die erste Band zum Festivalgelände.

Tradition „Erste Band gucken“ hin oder her, Biffy Clyro muss eben sein.
„Wir sind Biffy Clyro, wir sind die erste Band.“
Blue Stage war gut besucht, es hat super Spass gemacht und durchtrainierte tätowierte Schotten ohne Shirt guckt Frau sich gern an.

Frank Turner. Hätte ich auch bei Green Day gesehen, dort war er nämlich Support.
Entspannter Typ aus England mit Akustikgitarre und Band hinter sich, der fröhliche tanzbare rockige Folkmusik spielt. Supergeil. Empfehlung.
Romana rief kurz vor Biffy Clyro an, dass sie jetzt da wären, aber ich konnte einfach BC NICHT nicht sehen. Sorry:-(
Ich schlug vor, dass wir uns nach Frank Turner treffen, um ihnen das Camp zu zeigen. War gebongt, nur dachte ich sie würden solange schon mal ne Band angucken. Später meinten sie, sie haben im Auto gewartet! Ich hab mich wirklich schlecht gefühlt.

Gemeinsam sind wir zu Paramore gerannt, 8min hatten wir für den Weg. Wir waren pünktlich sag ich nur.
Romana freute sich tierisch, weil sozusagen Lieblingsband, ich fands auch gut.

Madsen. Hatte ich mit Ina in der Woche vorher in Berlin gesehen und die waren dort so ultra-mega-unbeschreiblich-super-geil, dass ich mich mächtig vorfreudenmäßig freute. Es war cool, aber nicht vergleichbar zu ihren Club-Auftritten oder zu Hurricane 2008. Hat schon Spass gemacht, aber es war nicht Besonders.

Stagewechsel zur Blue: Shout Out Louds!
Ahhhh. Die machen das soo schön. Ich darf gar keine anderen Worte als schön verwenden. Einfach nur sehr schön. Naja gut, Very Loud, Please Please Please oder Walls kann man auch als oberaffengeil bezeichnen. Wäre es dunkel gewesen, wäre es an den Auftritt vom Frequency 2007 rangekommen!

Zurück zur Green:
Ein wenig Dropkick Murphys im Vorbeigehen. Man muss einfach umherhüpfen. Ein Hoch auf irische Folk/Punk Musik!

Wir sind die Beatsteaks aus Berlin!
Hatte mit Romana und Basti einen entspannten Platz gefunden, wo man rechte Leinwand sah, die mittige in ganz groß links neben sich hatte und ein Stück der Bühne durchguckte. Perfekt. Von 2008 hatte ich nur ein klammerndes Ina an mir in Erinnerung und Enge und anstrengend, daher war es so VIIEEL besser.
Hammer. Echt. Wahnsinnig gut. Freude pur. Geile Songs, geiles Publikum, Let Me In mit Sitzen und mein Highlight of the day.

Mando Diao. 0.30Uhr – 02.00Uhr. Scheiße spät, wenn man den Tag genutzt hat und pausenlos Bands angeschaut hat.
Ich war so müde, mir war kalt, mir fielen die Augen zu und das Schlimmste: Mando Diao waren unerwartet GUT! So richtig gut, so richtig hammermäßig!
Sie standen da wie die Beatles, spielten Lieder, die ich nicht kannte und rockten entweder so dermaßen ab oder spielten Love-Songs zum Zerfließen.
Es war so gemein, dass meine Müdigkeit siegte. 1:15Uhr musste ich gehen und tot ins Zelt fallen.
Im Nachhinein schwärmten viele von diesem Auftritt, weil er wirklich Besonders war.

Samstag. Der Red Tent Tag.

Weil müde und hungrig, starteten wir spät. Bis 14Uhr gegrillt und dann auf zu Florence And The Machine. Ey, diese Stimme, ein Ton und ich hatte Gänsehaut!
Es war nicht wie beim Leeds Festival, wo sie im Zelt als Megastar gefeiert wurde, aber für Deutschland und Blue Stage war es gut. Ich hatte immer wieder Gänsehaut und es hat einfach gefetzt. Dog Days Are Over kannten dann doch so ziemlich alle und es wurde gesungen, gesprungen und Arme in der Luft geschwungen.

Deftones. Den Namen kannte ich, was sie für Musik machen, nicht.
Nach 10min hat uns das Geschrei gereicht und wir sind ins Zelt, wo Cosmo Jarvis spielte. Hatte ich mir vorher auf Myspace angehört und als gut befunden und als evtl. anschauen angekreuzt. Es war super. Schöne Indie Folk Akustik Tanzmusik.
Live noch tausend mal besser als auf Platte. Wir haben uns echt gefreut. Dass der Typ erst 19 ist, hab ich erst danach erstaunt gelesen.

Marina & The Diamonds.
Kannte ich nicht, aber Zelt war voll und alle freuten sich. Hat auch echt Spass gemacht.

Two Door Cinema Club.
Wenn das nicht abging. Beim ersten Song fing pogen an und zwar im halben Zelt. Ich, vorne geblieben, war mittendrin und es war riesengeil. Irgendwie hat mir dort hin und her springen und hin und her geschubst werden echt Spass gemacht. Es war zum Teil echt heftig, trotzdem war es genial.

Bonaparte.
Unsinnigerweise gab es 1h 15min Pause zwischen TDCC und Bonaparte und rausgehen durfte man nicht, da die Schlange vorm Zelt LANG war.
Also hinsetzen, abwarten und vollqualmen lassen. Ina ist dann doch raus, weil es echt nicht schön war.
Am Ende hatte ich auch echt keinen Bock mehr, die Zeit ging einfach nicht rum, es gab keine Luft mehr und tausend Menschen müssen sich noch vorbeidrängeln um nach vorne zu kommen. Dass denen nicht klar ist, dass gleich beim ersten Song hier Alarm herrschen wird, ist mir UNKLAR.

Wie gesagt, erster Song, Alarm, eng, enger, POGEN. Es war geil, auch anstrengend aber überwiegend GEIL. Ultrageil. Bonaparte. Haha. Anti Anti! Was die für Kostüme auf der Bühne haben, selbst wenn die scheiß Musik machen würden, hätte man Lust sich die Bühnenshow anzugucken. Halbnackte Frauen mit nur Tape über den Brüsten, Tierköpfe, Röhren-PC auf dem Kopf, nackte Männer im Goldtanga, blutverschmierte Krankenschwester, sich kloppende Frauen...ach es hört nicht auf.
Egal was sie spielten, alle drehten komplett durch.

Die Show musste unterbrochen werden:
„Wir müssen leider unterbrechen. Bitte beruhigt euch, es ist zu voll. Es gibt Verletzte. Wir können keinen mehr reinlassen. Tretet zurück.“
Grund war, die Leute wollten alle rein und stürmten sozusagen das Zelt. Die Absperrung kippte um. Mit ganz vorne dabei war klein Ina. Leider wurde direkt vor ihr die Absperrung wieder zu gemacht und sie stand dann dort ganz vorne dran und wurde von hinten zerquetscht. Ich glaube sie konnte was sehen.
Es war wirklich eng vorne, es wurde aber besser zum Ende hin, weil wohl einige das Zelt verlassen haben. Danke.

Ich glaub, ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Song mehr Spass gemacht hat als „Too Much“. Einziges Problem war, dass ich schon ziemlich im Eimer war.
BONAPARTE! Ganz groß.

Danach traf ich mich mit Ina für Billy Talent und wir gingen zu der Stelle wo ich bei den Beatsteaks stand. Lustigerweise standen dort auch Romana und Basti.
Billy Talent war gut, nur leider zu leise. Dass immer irgendwas ist mit dem Sound versteh ich nicht, langsam muss man doch wissen wie es geht.
Trotzdem war es geil. Die haben auch so viele Songs die jeder kennt und das macht einfach Spass. Leider wieder kein Standing In The Rain, der einzige Song, den ich mir wünsche und den sie nie spielen. Red Flag wieder zum Schluss. Alle haben gesungen.

La Roux hätte von 1:00 – 2:00Uhr im Zelt gespielt, aber wir waren fertig und wahrscheinlich wäre das auch wieder explodiert und wir wären sowieso nicht mehr reingekommen. Also Heiabett.

Sonntag. The Strokes und Regenexplosion bei Vampire Weekend.

Good Shoes standen 12Uhr auf dem Plan und ich hatte mir vorgenommen hinzugehen. 11:15Uhr lag ich noch im Bett und dachte so „scheißdreck, das schaffste nie“. Kurz Kornflakes, Zähneputzen und Gesicht waschen und los. Schminken wird eh überbewertet.
Good Shoes waren echt gut. Supergeile Musik, typsich britsich, typisch Indie. Perfekt für Anne.

Alle andern bauten derweilen Zelte ab, da sie ja abends schon abreisten.
Eigentlich wollte ich Does It Offend You Yeah gucken, doch leider hab ich nur einen Song gesehen. Hätte bestimmt Spass gemacht. Dann wäre ich gern ins Zelt gegangen für Zebrahead, doch das war schon wieder voll und keiner durfte rein.
Man Hurricane, bau verdammte Scheiße ein größeres Zelt!!!

Also hingesetzt und gewartet. Konnte mir aussuchen, was ich weniger scheiße finde: Dendemann oder Revolverheld. War zwei Songs bei Dendemann und MUSSTE gehen. Nicht meine Musik, so gar nicht.
Revolverheld kann ich noch ertragen.
Ein Glück traf ich dann Romana, Basti, Ina und Oli. Gemeinsam schauten wir uns später Phoenix an. Ganz gemütlich im Sitzen von weit hinten. Aber die Musik hat irgendwie eingeladen zum Tanzen, also musste ich aufstehen und mich bewegen.
Die waren echt superschön. Hatte nie verstanden, warum Fotos mal Vorband von denen war, aber nun ist es glasklar. Ist ähnlich und genauso geil. Die erste französische Band die ich mag, juhu.

Mal eben bei Turbostaat reinhören ging nicht, weil Zelt natürlich voll.
Also kurz LCD Soundsystem anhören, für scheiße befinden und zu Vampire Weekend zur Green Stage watscheln. Überraschend leer war es.
Um so mehr Platz zum Tanzen. Los geht’s. Dachte sich auch das Wetter. Eine Regenflut schoss auf uns herunter und hörte nicht auf. Die Ärmel, die aus dem Regencape rausguckten konnte ich auswringen, meine Schuhe waren nass und wegwerfbereit, doch Vampire Weekend spielten einfach lustig weiter und verbreiteten dermaßen gute Laune, dass keinen der Regen störte und alle trotzdem lachend umher hüpften. Es war der Wahnsinn.

„I know you are a little wet.“
Haha. Diese Flut gab der Show noch mal das gewisse Etwas. Man wird es nie vergessen. Alle standen wirklich komplett nass da, aber sahen glücklich aus. Man musste auch mitunter einfach nur lachen, weil es so absurd war, dass es gerade so doll regnet. Doch dann hörte es auf und plötzlich brannte die Sonne. WEIRD.
Mitten in einem Song, gab es riesiges Gejubel und alle standen mit nach oben gestreckten Armen, starrten in Richtung Sonne, als wäre es die Erleuchtung.
Es war der Hammer. Und ich behaupte für mich jetzt, Vampire Weekend waren die beste Band des Festivals. Punkt.

Vor A-Punk gab es die Ansage „I saw how you danced in the rain, I don’t want to imagine how you do now.“
Leider war neben mir eine 2m tiefe Pfütze und mir wurde verboten da hineinzuspringen, also war mein Tanzbereich begrenzt, aber wie gesagt EINFACH NUR GEIL.

Nun war die Frage, Deichkind und scheiß Platz bei The Strokes, Faithless mit Romana und Basti weiter hinten und scheiß Platz bei The Strokes oder Faithless alleine vorne und guter Platz bei The Strokes.
Aber weil ich ein Fuchs bin, schaffte ich die perfekte Lösung: Faithless mit Romana und Basti und guter Platz bei The Strokes.

Ich wusste ja gar nicht, wer wie was Faithless ist, aber so einiges kam mir bekannt vor und man sah auch eigentlich alle neben uns das Tanzbein schwingen. Uns eingeschlossen. War echt lustig, vor allem „Insomnia“. Mal Dance Musik die Spass macht, echt cool.
15min bevor Deichkind fertig sein sollte, hab ich mich dann verabschiedet, um irgendwie noch ganz vorne reinzukommen. Und es hat geklappt!

The Strokes waren saugeil. Mr. Casablancas hat nen Vollknall und sein Lieblingswort ist fucking. ABER diese Stimme!
All diese geilen Songs mal live zu hören war ...(ich brauch mehr beschreibende Wörter für geil, ich wiederhole mich)!
Anfangs stand ich 7 Reihe ca., doch das war viel zu eng, man wurde nur in der Menge mitgeschliffen und alle waren geschätzte 2,10m groß. Also plöd. Also nach hinten. Da war es schön. So schön.

Erstes Lied war übrigens New York City Cops! Haha ich brauch paar Neider.
Irgendeiner hatte Geburtstag vorne und JC sagte nur „Cool man, give him a backstage pass!“ „Shit I need to stop with those gay jokes.“ „But Nick will fuck you for your birthday!“
Vorher meinte er, das hier sei der schlechteste Smalltalk allerzeiten. Und er laberte anfangs wirklich nur Stuss.
Ich kann mich nicht mehr ganz erinnern, aber er erzählte über das Festival und dass es schön ist, dass wir hier sind und Bands angucken und auch sie. Aber immer so nach dem Motto, dass wir eigentlich grad zufällig hier stehen und niemand The Strokes kennt.

„I hope you had some fun this weekend, watching ... some....bands, met some chicks, had some fun with their titts.“
Ein sehr amüsanter Frontmann. Ohne Frage. Alles wurde im zugedröhntem Ton erzählt.

Musikmäßig war es auch überdurchschnittlich gut und ich hoffe auf ein baldiges Club-Konzert in Berlin. Sind eben The Strokes, sind eben geil.
Einziger Negativpunkt: man fing 10min zu spät an, hörte 5min zu früh auf und verließ fast wortlos die Bühne. Arrogante Ärsche, die gute Musik machen, so ist das.

Das war Hurricane 2010. Meine Highlights: Vampire Weekend, Bonaparte, The Strokes, Beatsteaks, Shout Out Louds, Two Door Cinema Club.

DURCHSAGE: ALLE DIE NICHT DA WAREN: HURRICANE 2011 WIRD GEMEINSAM GEPLANT! NEHMT EUCH GEFÄLLIGST FREI, FLIEGT RÜBER UND HABT SPASS MIT UNS! DAMIT DAS KLAR IST.
Übrigens schlaf ich ab nächstem Jahr auf dem Parkplatz ohne nächtliche Gesangseinlagen, ohne Musik von Betrunkenen.

Montag, 24. Mai 2010

Ein Tag in Prag

Konzert: Black Rebel Motorcycle Club
Sasazu, Prag, 21.05.2010
Vorband: Spindrift

Mit Orangeways kommt man günstig von Berlin nach Prag!
Umgerechnet 31€ für Hin- und Rückfahrt! Dazu gibt es Heiße Getränke inklusive, Sitze, die sich fast bis in Liegeposition zurückstellen lassen und DVD gucken darf man auch, wenn man entweder Glück hat mit der Service Frau im Bus und diese unter guter Laune Filme in Englisch zeigt oder man spricht ohnehin Ungarisch.
Wer ein Konzert im Sasazu plant, kann günstig und wirklich in der Nähe ein okayes Hostel finden: Sir Toby’s, nur 1km von der Venue entfernt.
Die Betten waren gut, aber es war tierisch hellhörig. Locker gab es, nur hatten wir kein Schloss. Aber alles noch da! Zudem kostenlos Wi-Fi.
Zum Service muss man sagen, sie geben sich Mühe, aber es geht in die Hose. Wir kamen an, wollten einchecken, vor uns waren noch zwei Frauen. Der Typ vom Hostel erklärte denen gerade ALLES über Prag und meinte nachdem wir schon 5min ohne Begrüßung dastanden, wir sollten uns setzen, da er noch mit den zwei Damen beschäftigt sei.
Nach fast 20min Rumgesitze waren wir dann dran. Er wollte gleich loslegen und uns auch vollquatschen. Schnell abgeblockt und gemeint, wir sind nur eine Nacht in Prag und brauchen nichts wissen.
Nachricht ist bei ihm nicht angekommen und er zeigte uns trotzdem, wo der nächste Supermarkt und ATM’s sind. Aber er hielt sich kurz.
Abgezockt wird man noch, wenn man in Euro zahlt, statt Tschechischer Krone.
Das Gelände auf dem das Sasazu ist, liegt direkt am Fluss – der Moldau – und ist riesig. Tagsüber sind dort Stände, wo man schöne Taschen von Channel findet! Nein, es stand wirklich Chanel drauf.
Dort sind wir entlang geschlendert und haben nichts gekauft.
Plötzlich hörte man „Love Burns“ in der Luft – Soundcheck-Time.
Eine Flasche Wein war am Start und Sonne knallte auf uns nieder. Es war geniales Wetter.
Um noch etwas Zeit zu killen, machten wir uns auf um noch ein wenig um die Gebäude zu latschen.
Sofort kam uns Robert entgegen. Ha! Konnten wir also gleich fragen, ob alles gut ist mit der Gästeliste. Er meinte, er hätte uns raufgeschrieben. Super, alle Sorgen weg. Er war auf dem Weg zu den super Ständen und wollte noch wissen, ob es was schönes dort gibt. „Just crap“ fiel mir spontan ein.
Wenig später fanden wir noch die perfekte Sonnenbank und produzierten Vitamin D und verbrauchten Rosé.
Gestärkt ging’s dann zum Einlass. Aber natürlich war die Gästeliste der werten Band noch nicht da. Also hieß es warten. Wenig später wurde uns mitgeteilt, dass sie gerade mit dem Tourmanager gesprochen haben und dass es heute keine Gästeliste gibt. Yeah. Genau.
Wir erklärten denen, dass wir gerade noch den Bassisten draußen getroffen haben und er uns bestätigt hat, dass wir auf der Gästeliste stehen.
„No guestlist for the show today!“
Nach langem Rumdiskutieren und Warten (die Vorband spielte sogar schon!), durften wir doch rein, da sie wohl den „Gitarristen“ getroffen haben und der von nichts wusste, wir aber rein dürfen würden.
Aber erst nach dem Motto „Das stimmte also gar nicht, was ihr erzählt habt, wir haben ja jetzt den Gitarristen gefragt!“
Etwas verärgert sagten wir nur „Wir haben den BASSISTEN getroffen!“ (du Vollidiot!)
Wer in diesem Bereich arbeitet kann doch wohl bitte Gitarrist und Bassist einer bekannten Band unterscheiden oder ist das zuviel verlangt?
Nun gut. Erstmal ein Bier. Man durfte in Euro zahlen, bekam jedoch einen grandiosen Umrechnungskurs: 15:1 (normal ist 25:1)! War also ein teures Kaltes, aber nach der Aktion am Eingang musste irgendwas her.
Meine grüne Umhängetasche wollte ich noch abgeben. Doch bei der Garderobe sagte man mir, sie nehmen nur Rucksäcke und keine Taschen! Zeigten mir sogar ein Bild mit zwei durchgestrichenen Taschen und einem Rucksack.
Wer den Sinn dahinter versteht, kann mich bitte aufklären.
Die Vorband war vorbei, nur komischerweise tüftelte man auf der Bühne an Instrumenten herum, die gewiss nicht zu BRMC gehörten. Besonders die zweihalsige Gitarre, die zugleich auch ein Bass war.
Also kam noch eine Vorband?
„We are Spindrift!“
Ok, aber die spielten doch schon vorhin!? Also zwei Sets? Gerne doch.
Dieses zweite Set bestand komplett aus richtig geiler Filmmusik. Fast nur instrumental.
Vor der Bühne standen ungelogen nicht mehr als 20 Leute. Wir rechneten schon damit, heute die einzigen zu sein, die wild umherspringen würden und freuten uns darauf.
Als BRMC loslegten, füllte es sich unglaublicherweise.
Zu Anfang baute sich eine Mauer aus Photographen vor uns auf. Wohin man schaute, man sah fucking Kameras anstatt der Band!
Ich rechnete hier in Prag nicht mit einem außergewöhnlichen Publikum, doch ich änderte meine Meinung schnell! Denn spätestens ab Song 4 „Beat The Devil’s Tattoo“ kochte es in den vorderen Reihen. Es wurde mitgegröhlt und nach oben gesprungen wie ich es gern hab! Kein unnützes Rumgeschubse.
Unmenschliche Temperaturen sorgten für schweißgebadete Körper. Unfassbar gute Musik verhalf zu einem rasenden Puls.
Das übliche Ausrast-Set zu anfang erlaubte kaum Zeit zum Verschnaufen. Das war bisher mein tanzreichstes BRMC Konzert!
Hab auch jeden Song mitgeschrien, weshalb ich wohl nun leichtes Kratzen im Hals verspüre.
Es war einfach himmlisch, es gab nichts zum Ärgern, man wurde nicht nach links und rechts gefeuert, man hatte Leute um sich herum, die ähnlich viel Spass hatten. Das einzige Problem ist immer die Hitze, würde man nicht so überhitzt sein, könnte man noch viel mehr Gas geben.
Es gab drei Songs, die ich vorher auf den Konzerten noch nicht gehört hatte.
Für den Akustik Song suchte sich Robert diesmal „Dirty Old Town“ aus, ein unheimlich schöner Song, am bekanntesten wohl in der Version von The Pogues, jedoch von vielen Künstlern gern gecovert.
Auf BRMC's Live DVD ist eine tolle Version des Songs zu finden, wo alle komplett mitsingen zu Ende, Gänsehaut pur, nur leider kannte wohl in Prag keiner das Lied.
Irgendwie vergaß Rob den Text nach nur wenigen Sekunden und fing dann neu an, während er ganz verlegen lächelte.
Bei „Half-State“ bleibt mir immer am meisten der Sound des Didgeridoos in Erinnerung. Komisch nur, dass sie nicht mit Didgeridoo spielen! Peter hat es eben drauf!
Die Harmonie zwischen Peter und Robert ist einfach umwerfend. Es ist immer schön anzusehen, wenn einer von beiden zum anderen rüberschaut und wartet und sich mitunter auch wundert, wann es weiter geht mit dem eigentlichen Song, da gut und gerne improvisiert wird.
Besonders Peter's riesen Augen sehen manchmal sehr amüsant aus, wenn er nach vorne stehend beide Augen in Rob's Richtung rollt und sich wohl Sachen denkt wie "What the fuck is he doing?" Aber keinesfalls in vorwurfsvoller Betrachtung. Und außerdem kann ich auch vollkommen falsch liegen, nur sagen genau diesen Satz seine Augen.
Als zweite Zugabe gab es in Prag diesmal völlig andere Songs!
Einmal „White Palms“, vom ersten Album und wirklich selten gespielt und „Took Out A Loan“ von Baby 81.
Ganz zum Schluss natürlich wieder „Open Invitation“, nur diesmal ohne Laser, dafür mit wundervollem Sound und einer beängstigenden Stille im Publikum, wobei ich aber mehr Angst hatte, dass irgendwelche Idioten reinrufen würden, weil das würde den Song kaputt machen.
Geile Show!
Nur komische Venue mit komischen Regeln und unprofessionellen Mitarbeitern.
Aber das schert uns ja nen feuchten Furz.

Setlist:
1. War Machine
2. Mama Taught Me Better
3. Red Eyes And Tears
4. Beat the Devil's Tattoo
5. Love Burns
6. Ain't No Easy Way
7. Aya
8. Berlin
9. Weapon of Choice
10. Annabel Lee (Edgar Allan Poe cover)
11. Bad Blood
12. Whatever Happened to My Rock 'n' Roll (Punk Song)

13. Dirty Old Town (The Pogues cover)
14. Half-State
15. Shuffle Your Feet
16. Conscience Killer
17. Six Barrel Shotgun
18. Spread Your Love

19. White Palms
20. Took Out A Loan
21. Shadow's Keeper
22. Open Invitation

Samstag, 15. Mai 2010

Einmal Amsterdam bitte!

20 h Amsterdam!
Konzert: Black Rebel Motorcycle Club
13.05.2010, Amsterdam, Paradiso
Vorband: Zaza

Here we go again!

6,5 h Autofahrt von Berlin nach Amsterdam, Spaziergang, Thai, Flasche Wein am Fluss, Konzert, Absturz in Underground Bar, Nächtigen auf dem Flughafenboden, 9h Zugfahrt zurück. So die Kurzfassung.

Um 5:50 am sollte mein Wecker klingeln, doch mein Inneres war vorprogrammiert und ich bin 5min früher ohne Wecker erwacht und war lustigerweise auch noch munter und topfit. Eine h später gings auf zum Treffpunkt der Mitfahrgelegenheit. 8Uhr fuhren wir los, 14:30pm erreichten wir Amsterdam.
Zuerst ins Auge sprangen mir unzählige Müllsäcke überall in der Stadt verteilt, die Müllabfuhr streikte seit einiger Zeit und es sah nun aus wie in Napoli.
Ich musste noch ein Stück mit der Tram fahren. Dort darf man nur an zwei Stellen des Wagens einsteigen und muss, sofern man noch kein Ticket hat, dieses dort kaufen. D.h. wenn mal viele einsteigen, wirds lustig. Dann steht man dort erstmal ne Weile.
Ich sagte Jule vorher, wo meine Bahn ankommt und sie wartete dort auf mich. Jule kam ja geflogen und durfte leider schon ein wenig abgammeln bevor ich ankam.
Die Bahn fuhr an dieser Staion einen riesigen Kreis. Jule stand sozusagen in der Mitte und ich bin einmal komplett um sie rumgefahren.
Das schönste beim Wiedersehen ist immer der Moment, wo man aufeinander zugeht und nur ein breites Grinsen auf dem Gesicht hat.
Als erstes latschten wir ein wenig durch Amsterdam und suchten ein günstiges Thai-Restaurant. Im Red-Light-District fanden wir eins. Nicht gerade supergünstig, aber es war lecker und wir konnten entspannt essen und quatschen.
Anschließend wollten wir eine Flasche Wein killen und öffneten diese auch spontan auf der Straße und gingen damit weiter spazieren bis eine Polizistin uns fragte, ob das Alkohol sei. Ich sagte zwar, es sei nur Wein, aber egal was, Alkohol darf nicht auf öffentlichen Straßen getrunken werden.
Eingesteckt und zum Fluss direkt neben dem Paradiso sind wir gegangen und haben dort, nachdem wir ihn in eine kleine leere Plaste-Wasserflasche umgefüllt haben, unsern Wein getrunken. Meinen mitgebrachten Gin mixten wir mit Fanta und füllten es in Jule's Flachmänner. Leider war die Mischung etwas zu stark.
Beim Paradiso kauften wir wie vorher abgesprochen noch zwei Tickets, trafen Jess, die einen Platz für uns auf der Gästeliste frei hatte und verkauften das übrige Ticket innerhalb 30 Sekunden.
Das Paradiso war schon recht gut gefüllt und Zaza spielten bereits, als wir reingingen. Es war kinderleicht nach vorne zu kommen und wir standen bis zum Schluss von Zaza rechts vorne und begaben uns dann mittig, wo wir sogar mit viel Platz nach vorne und hinten zweite Reihe standen.
Das Publikum brauchte Zeit um in Stimmung zu kommen. Erst ab Ain't No Easy Way regte sich überhaupt etwas.
Ich weiß nicht, ob es an unserer Position lag oder ob es generell so war, aber mit dem Sound stimmte etwas nicht. Es rauschte zu sehr und Lyrics kamen nur schwer an.
Bei einem Song riss Peter eine Saite der Gitarre. Man hörte es nicht aber ich schaute eben genau in dem Moment hin zu ihm und dachte nur erst "Warum zieht er denn jetzt die eine Saite so weit raus?" So nach dem Motto, was macht denn das für'n Sound? Bis ich dann merkte, dass sie gerissen war und er sie rauszog um weiterspielen zu können. Es sah sehr elegant aus wie er das tat.
Besonders freute ich mich wieder über Aya, Berlin und Weapon Of Choice hintereinander. Das ist dann immer der Part wo die Leute beginnen auszuticken. Und das macht eben Spass.
Aya habe ich gefilmt und mir ist es vorher nie so aufgefallen, aber Peter singt und bewegt sich dazu sowas von sexistisch, das ist schon unverschämt. Aber für uns Frauen eben schön anzusehen.
Gut kommen ja auch immer seine Stöhner bei "Berlin", uhh somebody, uuhmm somebody...
Naja muss man gesehen und gehört haben :-)
Wir sind schon ordentlich umher gehüpft und hatten unseren Spass, doch ich war lange nicht so fertig wie auf dem letzten Konzert.
Annabel Lee spielte Robert wieder am Klavier, was mir diesmal als extrem schön in Erinnerung geblieben ist.
Nach Whatever Happened To My Rock 'N' Roll, wo ich mich nur zu gut hüpfend mit Armen in der Luft und laut mitgröhlend sehen kann, kam Robert sowas von schnell wieder raus, dass man kaum merkte dass nun sozusagen der Zugabe-Part begonnen hatte.
Diesmal spielte er im Schneidersitz Sympathetic Noose und das wirklich wundervoll. Er legte zwischenzeitlich seinen Kopf immer wieder auf die Gitarre und sang den meisten Teil mit geschlossenen Augen.
Der Anfang von Shuffle Your Feet ist immer einzigartig genial. Meinetwegen könnten sie das 3min durchsingen und dann mit dem Song weitermachen. Ich werd mal einen Antrag stellen.
Zum Schluss hin kamen natürlich die Ausrast-Lieder, sowie das extrem lange und viel instrumentale Half-State.
Aber bei einem Konzert, das dem Ende zugeht, kann ein Lied meiner Meinung nach gar nicht zu lang sein. Im Gegenteil, wenn dann so ein Song wie Six Barrel Shotgun kommt, freut man sich so sehr, dass wenn man sich gerade wieder eingekriegt hat, das Lied schon zu Ende ist. Mir ist auch aufgefallen, je mehr man austickt und rumspringt, desto schneller geht das Konzert vorüber. Ist also dann nicht immer von Vorteil. Außerdem lässt Alkohol Konzerte schwinden, so wie sonst auch alles natürlich. Wir hatten schon ordentlich angestoßen mit unserm Freund Gin.
Aber an Spread Your Love erinnere ich mich noch gut! Ach, war das geil! Lustig ist auch immer, wenn das Lied an dem Punkt angekommen ist, dass es nicht mehr schneller geht, wie unterschiedlich Robert und Peter ihre Instrumente spielen. Robert geht dann öfters in die Knie und kloppt was das Zeug hält rein in die Saiten, wogegen Peter unverändert lässig aber sexy dasteht und weiterhin nur aus dem Handgelenk spielt.

Danach dann die gewohnte Zugabe-Pause. Extrem laut wie ich mich erinnere. Was auch irgendwie unerwartet kam, weil man vorher nicht so mitbekam, dass es allen doch riesigen Spass machte.
Alle fingen plötzlich an auf den Boden zu stampfen und der vibrierte dann richtig.
Schlau, finde ich, dass sie Stop immer direkt nach dem Rauskommen spielen. Und der Song dann losgeht mit "We dont like you we just want to try you."
Bei Open Invitation, wo wieder die Laserstrahlen ihr Bestes gaben, fiel mir besonders auf, dass irgendetwas mit dem Sound schief lief. Als wäre dieser völlig übersteuert gewesen. Dadurch konnte der Song seine vollkommene und schöne Schlusswirkung nicht preisgeben. Das was in Berlin so magisch war, fehlte hier.
Man wollte anschließend noch mehr und das Paradiso kochte auch zum Schluss und es gab Fußstampfer und lautes Gebrüll. Leider kam ja nichts mehr. Nur wieder "What a wonderful world", was immer eine beruhigende Wirkung hat.

Als es vorbei war, sind wir nach oben auf diese Art Balkon und haben noch mal die wunderschöne Venue begutachtet. Man muss ja zugeben, man darf es gewiss als perfekt bezeichnen. Hübsch ist gar kein Ausdruck. Und dann gibts ja noch den kleinen Raum, wo mir Jule sagte, dass The Films in diesem spielten. Ach, wie gern wäre man dann dort gewesen. So klein und so schön! Ich möchte ein Paradiso in Berlin verdammt!

Weil Jess und ich schon in Berlin die akustik Zugabe draußen verschlafen hatten, wäre das diesmal unser Ende gewesen.
Jedoch gab es das Problem, wenn man einmal das Paradiso verlässt, darf man nicht wieder rein ohne nochmal nen deftigen Eintrittspreis zu zahlen. Es gibt keine Stempel, das machen die mit Absicht.
Aber wir sahen durch ein Fenster wie Robert draußen stand und somit beschlossen wir rauszugehen und dann eben woanders in einer Bar die restliche Nacht zu verbringen. Nur spielte er diesmal keine Songs. Schade.
Dafür hab ich jedoch ein niedliches Foto. Und eine tolle Botschaft an Jule's polnische Zwillinge hat er verfasst. Jule diktierte ihm das erste Wort, was er brav aufschrieb und sagte mir anschließend, dass es übersetzt fuck off meint.
Mit Leah und Peter bekam ich auch ein Foto und dann war die Anne glücklich.
Irgendwann sind wir dann los und begaben uns auf die Suche nach einer würdigen Bar zum abstürzen.
Wenn ich mich recht erinnere, war die erste in die wir gegangen sind, die Auserwählte und lustigerweise saß dort am Tresen auch noch Robert!
Und es war eine eher schäbige Underground Bar und echt winzig. Nach und nach haben sich dort BRMC und Vorband Zaza versammelt. So wurde mir berichtet, denn nach dem teuflischen Jägerbomb gings mir nicht mehr ganz so gut. Ich weiß noch nicht mal, warum Jule die bestellt hatte und ob ich vorher zugestimmt hatte.
Ich kann mich nur erinnern, dass ich den ersten Schluck furchtbar eklig fand und das Glas zurück stellte. Der nächste Erinnerungsfetzen beinhaltet, wie ich das Glas leer wieder auf den Tisch stelle. Hm komisch.
Ich weiß noch, dass es lustig war. Und dass ich öfters auf Toilette war. Und dass Jule oft meinen Namen rief während ich dort war. Und dass ich draußen saß. Und dass wir lange irgendwo hingegangen sind. Dass wir dann am Bahnhof waren und ich nach draußen lief, damit es mir besser geht. Und die letzte Erinnerung ist, dass ich auf dem Boden schlief und es kalt war.
Dass es der Flughafen Boden war, bemerkte ich erst am Morgen. Und an dem Morgen ging es mir gar nicht gut.
Weil Jule und ich ziemlich müde und fertig waren, verlief der Abschied ohne Tränen und eher unspektakulär. Sie musste einchecken und ich zum Zug fahren. Ich kaufte mir noch essbare Sachen, die ich nicht aß auf der Fahrt, weil mir ununterbrochen schlecht war und ich mir nichts als Kamillentee wünschte.
Nach 9h Zugfahrt war ich zu Hause in Jabel.

Heute gehts mir wieder gut. Und ich bereue auch keineswegs irgendetwas dieses verrückten Trips. Gelernt habe ich, dass mir Jägerbombs nicht gut tun. Und dass wir ein fröhliches Händchen bei der Barauswahl haben.
Ich muss mir jetzt noch ein paar lustige Sachen erzählen lassen, was noch so passierte.
Jule meinte nur, ich habe einem großen glatzköpfigen Typen von hinten auf die Schulter geklopft und ihm Daumen hoch gezeigt.
Nun ja, schade, dass man so vergesslich ist.

Und Inalein, hätte ich auch nur vermuten können, dass du so crazy abgefahren bist, was denkst du wie gern wir dich dabei gehabt hätten!
Verzeih uns und beim nächsten Trip sind wir drei wieder vereint!

Setlist BRMC:

- War Machine
- Mama Taught Me Better
- Red Eyes
- Beat The Devil’s Tattoo
- Love Burns
- Bad Blood
- Ain’t No Easy Way
- Aya
- Berlin
- Weapon Of Choice
- Annabel Lee
- Shade Of Blue
- Whatever Happened To My Rock n Roll

- Symphathetic Noose
- Shuffle Your Feet
- Half-State
- Conscience Killer
- Six Barrel Shotgun
- Spread Your Love

- Stop
- Shadow’s Keeper
- Open Invitation

Mittwoch, 12. Mai 2010

Vorfreude schönste Freude, heißt es so schön

Hippelig bis in Grenzbereiche!

Warum?

Fangen wir ganz vorne an.
Oder nein, guckt doch einfach kurz in den letzten Eintrag des Blogs rein.
Es war ein Konzertbericht!

Da ich nicht alles wiederholen muss, sag ich nur soviel,
am Ende stand folgender Satz: "Ich will noch mal!"

Und ganz genau deshalb bin ich hippelig, sowie auch eine gewisse Person, zur Zeit lebend in Schottland.

Die crazy germans sind wieder on tour!

Komm, wir fahren nach Amsterdam!

Aus der Spontanität heraus, dachte ich mir, lass doch auf das ausverkaufte Konzert von Black Rebel Motorcycle Club im Amsterdam gehen!
Gute Idee so ganz ohne Ticket.

Aber alles gar kein Problem, wenn man ein heiliges Händchen hat und selbst ein Ticket für lau kriegt.

Das Wesen aus Schottland, welches auch auf Namen wie Krüger hört, entschied noch spontaner auf folgende Anweisung die darauffolgende Antwort zu geben:
"Komm doch mit nach Amsterdam."
"Ich guck, was Flüge kosten."

Dann wurde gebucht und sich totgefreut.

Wenn man sowieso nicht in einer Stadt oder einem Land zusammen wohnt, dann trifft man sich mal eben in einer Fahrradstadt, wo's Kiffen legal ist. Ob wohl uns das mehr als egal ist.

Ich glaube Botschaft ist rübergekommen.
Wir fahren/fliegen nach Amsterdam! Morgen!
Für einen Tag!
Ist das nicht herrlich!?

Zudem kommt, dass wir auf ein Konzert gehen. Oh nein, ein Konzert, wirklich?
Wie ist denn sowas? Wart ihr bei sowas schon mal?

Naja, wir haben gewisse Vorstellungen und auch Erwartungen an den Abend und ich garantiere, dass diese ohne Probleme umgesetzt und erfüllt werden.

Ich weiß nicht ob es medikamentöse Hilfe gibt, aber wir haben da so Probleme.
Es ist schwer zu beschreiben, aber es kommt in verschieden Facetten zur Geltung.
Wenn ich morgens aufstehe z.B., dann gehe ich zum Fenster, mach es auf, nein vorher zieh ich die Gardine zur Seite, aber dann, wenn es geöffnet ist, ich kann einfach nicht anders, aber ich mach das Fenster wieder zu, zieh die Gardine zurück, geh zum Bett, leg mich hin, deck mich zu und warte bis ich verschlafen habe.

Jetzt fragt ihr euch ganz sicher über den Sinn des letzten Absatzes.
Es gibt keinen. Und es entspricht noch nicht einmal der Wahrheit.
Aber ich bin hippelig und muss irgendwas tun, also schreib ich - Stuss.

Aber wir waren bei den facettenreichen Problemen.
Naja. Ich weiß, ihr könnt es euch nicht vorstellen.
Aber wenn ich allein im Zimmer bin, dreh ich Musik so laut auf, dass es mich schon selbst nervt und tanz ganz furchtbar dazu. Obwohl, tanzen würd ich nicht dazu sagen.

Und so müsst ihr euch mich auf einem Konzert vorstellen.
Da bin ich dann eine Anne. Oder gehört das zu Annegret? Hm.

Genau das, und viel schlimmer, wird morgen geschehen und hinzu kommt, dass sich Anne und Jule wiedersehen und schon ganz doll Kribbeln im Bauch haben.

Nun hör ich seit 10 Tagen nichts anderes als diese Band, die uns morgen verzaubern wird. Bei rockigen Songs kann ich mich nicht mehr halten, bei ruhigen könnte ich heulen. Ich bin sowas von reif für dieses Konzert.

Freitag, 7. Mai 2010

Black Rebel Motorcycle Club

Konzert: Black Rebel Motorcycle Club (BRMC)
Berlin, Astra, 04.05.2010
Vorband: Zaza

Wer mal richtig rocken will, geht auf ein BRMC Konzert. So eins der Sorte, wo man mit durchgeschwitzem T-Shirt nach Hause geht.
Sexy Rock n Roll vom allerfeinsten spielen diese Typen. Ein Youtube Kommentar war einmal „Sex please“, was nachvollziehbar ist, wenn man die Musik hört.

Los gings jedoch mit der überraschenden Tatsache, dass Online Tickets auch vorteilhaft sein können. Beim Anstehen vorm Club erreichten folgende Worte mein Ohr:
„Online Tickets bitte vorkommen.“
Wir haben unsere eigene Schlange bekommen, die leer war. Schön.

Drinnen dann der teuflische Merch-Stand, an dem Vorbeigehen immer schwer gemacht wird. Schöne scheiß Shirts hatten sie da, natürlich! Ich MUSSTE ja eins mitnehmen, man wird gezwungen. Ein nettes weißes Girlie Shirt mit V-Ausschnitt und „Beat the Devil’s Tattoo“.

Wollte gern vorne stehen und bin gleich zur Bühne. Entspannt zweite Reihe stand ich anfangs.
Bei Vorband Zaza aus New York regte sich nicht viel. Sie waren drei Leutchen, die Dame umzingelt von zwei dürren Typen.
Jennifer hielt den Bass in der Hand, Danny die Gitarre und Dru haute seitlich stehend auf die Drums. Beattechnisch war es super, das ging schon über ins Blut, nur fehlte mir irgendwas.

Schon beim Umbauen wurde es enger und mein entspannter Platz in der zweiten Reihe wurde zu einem zwischen erster und dritter Reihe gepressten Plätzchen. Im Astra war gut Stimmung und schon bevor BRMC die Bühne betraten, war das Geschrei so laut, dass die Ohren brummten.

Cool im Dunkeln kamen sie on stage und spielten erstmal „War Machine“ vom neuen Album „Beat The Devil’s Tattoo“. Album Nummer 5, möchte erwähnt werden. Die haben schon fleißig gearbeitet.
Seit 1998 gibt’s das Trio aus San Fransisco. Ist so eine schöne Geschichte, wenn aus Schulfreunden eine Band wird. Zu Peter und Robert, die beide singen und Gitarre und Bass spielen, gesellte sich Nick und nach anfänglichen Namensschwierigkeiten benannten sie sich nach einer Motorradgang aus einem 1953er Marlon Brando Film.

Komischerweise sah der Typ an den Drums ziemlich weiblich aus. Nach dem Konzert hab ich erst gelesen, dass Nick nicht mehr zur Band gehört. Drogenprobleme, Verlassen der Band, Zurückkehren, Drogenprobleme, Rausschmiss aus der Band – Kurzfassung.
Seit 2008 sitzt also eine kesse Dame an den Drums. Leah, die schon bei den Raveonettes auf Tour Schlagzeug gespielt hat. Also wenn die nicht cool war, aber ist ja kein Wunder bei dem schönen Namen.
Ich musste sie die ganze Zeit anstarren, weiß gar nicht warum. Öfters starrte sie sogar zurück, was aber wohl daran lag, dass sie die Gesichter der ersten Reihen einstudierte. Sie schaute wirklich ununterbrochen zu uns.
Frauen am Schlagzeug, was soll man dazu sagen – besser geht es nicht!

Und zu den beiden singenden Rocksäuen braucht man auch nichts mehr zu sagen. Das Wort Coolness steigt einfach mal in neue Ebenen auf. Wenn ins Mikro geschrien wird und der Schweiß von den Wimpern tropft.
Der Gig war mit 8 Songs vom neuen Album schon sehr auf dieses bezogen, aber sie spielten auch ein verdammt langes Set. Nicht zu verachten gab es 5 Songs vom ersten Album! Und das ist gerade das rockigste. Freude!

Ich bin aber auch gnadenloser Verfechter vom neuen Album und hüpfte bis an die Decke als der Titelsong kam.
Sie fingen mit coolen Nummern an und begaben sich nach und nach in Ausrast-Lieblingsebenen des Publikums.
Ain’t No Easy Way, Aya, Berlin und Weapon Of Choice hintereinander. Annabel Lee und Awake zum Ausruhen und dann Whatever Happened To My Rock n Roll.
Danach war ich so dermaßen im A...ltersheim angemeldet.
Nach riesigem Applause kam Robert schnell wieder, setzte sich vorne an den Rand auf eine Box mit seiner Akustik Gitarre und fragte uns, was wir hören möchten. Verschiedene Songs flogen durch den Raum, doch der Wunsch „Mercy“ zu hören, setzte sich lautstark durch. Nach reichhaltigem Überlegen, meinte er nur niedlich „Ok“ und sang Mercy.
Nach diesem tränennahen Song begab man sich wieder auf die Reise back to the roots. Zwei noch eher ruhige Songs folgten und dann ging es ab.
Conscience Killer, 6 Barrel Shotgun, American X und Spread Your Love erledigten nun auch gewissenhaft den Rest der noch stehenden Zuschauer, bis alle glücklich auf dem Astra Boden lagen! Nein natürlich nicht, aber ich war so fertig, dass ich es gern getan hätte.

Wieder verschwand man hinter die Bühne.
Aber wir wollten mehr! Es war noch lauter als zuvor und man spürte irgendwie, dass sie uns mehr Gutes tun wollten.
Sie hatten sich wirklich ein mehr als perfektes Set zusammengebastelt. Wer erwartet schon 10 Songs als Zugabe?!
Da man vorher die Setlist nicht kennt und nun nach und nach immer mehr Songs gespielt werden, fühlt man sich gut, weil sie ja natürlich nur wegen uns, wegen des hammer Publikums so viele geile Sachen spielen, nicht wahr!
Das alles geplant ist, vergessen wir ganz schnell wieder, denn den Glauben, dass nur hier in Berlin passierte was passiert ist, möchten wir schließlich behalten.
Als letzte Zugabe gab es Stop, The Shadow’s Keeper und einen heiligen Song: Open Invitation! Ein Hidden Track der Platte Howl. Wieder wurden wir verzaubert und zwar durch Kunst für das Auge. Der komplette Saal war plötzlich in grüne Laserstrahlen gehüllt, die sich langsam bewegten. Und dann fingen sie im Duo an zu singen. Der Songtext mit Zeilen wie „We may never be here again“ schnürte einem richtig die Kehle zu, da diese Vorstellung, nach einem solchen Konzert, wohl die schmerzhafteste überhaupt ist. Nun war es vorbei, es gab noch einmal herzlichen Applause, aber niemand kämpfte um mehr Songs, denn der Abschluss war gewesen und er war, wie man es sich wünscht. Sie bedankten sich für ein außergewöhnliches Konzert und verließen die Bühne. Noch im Dunkeln kam „What A Wonderful World“ aus den Boxen und das Herz hüpfte noch mal auf und ab.
Ein wirklich wirklich großartiges Konzert! Coolness, Rock n Roll, Ausflippen und wunderschöne Momente. Ich will noch mal!

Setlist:
- War Machine
- Mama Taught Me Better
- Red Eyes
- Bad Blood
- Beat The Devil’s Tattoo (Video!)
- Love Burns
- Shade Of Blue
- Ain’t No Easy Way (Video!)
- Aya
- Berlin
- Weapon Of Choice
- Annabel Lee
- Awake
- Whatever Happened To My Rock n Roll

- Mercy (Video!)
- River Styx
- Shuffle Your Feet (Video!)
- Conscience Killer
- Six Barrel Shotgun
- American X
- Spread Your Love

- Stop
- Shadow’s Keeper
- Open Invitation (Video!)

Samstag, 17. April 2010

Wir sind Mumford und Söhne

Konzert: Mumford & Sons
15.04.2010
Astra, Berlin
Vorband: Johnny Flynn
Lisa Mitchell

Wie habe ich um dieses Konzert gekämpft!
Was für böse Schimpfwörter habe ich all den verschissenen ebay-Verkäufern gedanklich an den Kopf geworfen.
Diese geldgierigen Vollärsche. Wenn man nicht zum Konzert kann und das Ticket verkauft, muss natürlich noch ein fetter Gewinn dabei rausspringen! Nochbesser die Sorte, die Tickets vorher in Massen kaufen, um sie gezielt für viel Geld weiterzuverkaufen. All diesen Leuten hab ich täglich mehrmals in Gedanken in die Eier getreten oder eben Backpfeifen gegeben. Schön flache Hand, weit ausgeholt und KLATSCH!!

Leider gibt es zu viele dumme Menschen, die natürlich die sinnlos überteuerten Tickets kaufen und somit den Grundstein für dieses miese Geldspiel immer größer werden lassen.

Das war für ca. 3 Wochen mein Kampf um ein verfluchtes Ticket für diese eine besondere Band. Unglaublich.
5 Tage vor dem Gig sollte aber mein Tag sein und ich habe ein Ticket zum Originalpreis gefunden – nicht bei ebay, muss ich dazu sagen.

Ich habe mich SO gefreut auf diesen Abend! Und das zurecht.
Es war vollkommen. Ich habe das ganze Konzert über bibergrinsend dagestanden oder angestrengt mitgesungen.

Aber mal der Reihenfolge nach.

Los ging es bei Aldi, wo ich mir den besten Billigwein der Stadt kaufte und in mein Wohnheim-Zimmer brachte. Den ersten Schluck genehmigt und schon passierte etwas Komisches. Mir wurde einfach nur heiß. Ich weiß nicht warum, aber dieser Wein hat mir einen tollen roten Kopf beschert. Mit glühenden Wangen musste ich auch leider in die Straßenbahn, um zum Astra zu kommen. Naja, peinliche Momente machen das Leben eben lebendig. Dort hab ich dann auch gleich meine Konzertgang wie verabredet getroffen, zwei Mädels mit gutem Musikgeschmack.

Wir sind zum Astra gelatscht, wo schon eine kleine Riesenschlange am Eingang wartete. Aber es ging gleich rein und dort war es dann doch erstmal entspannt leer.
Der Beginn war auf 9 Uhr gesetzt. Da wir vorne stehen wollten, sind wir auch gleich vor die Bühne. Einige standen schon gestaffelt davor und wir reihten uns neben der Elite ein. Die „Elite“ war ein Pärchen, beide 1,90m hoch gewachsen, große Fresse, vermutlich den Schrank zu Hause gefüllt mit dem Besten was Ed Hardy hergibt. Dämliches Rumgelaber und Umherschunkeln mussten wir über uns ergehen lassen. „Wenigstens ist die Elite hier.“ Ein Spruch der wahrhaftig ernst gemeint und auf sich selbst bezogen war vom Herrn Elite höchstpersönlich.

Kommen wir zur Musik. Angekündigt als Vorband war Johnny Flynn.
Jedoch kam zuerst und weit vor 21Uhr eine junge Frau auf die Bühne, die sich eben noch den Lidstrich neben uns auf der Damentoilette nachgezogen hatte. Lisa Mitchell aus Australien!
Ihr Lied „Neopolitan Dreams“ kennt man hier aus der Telekom-Werbung.
Sie war alleine auf der Bühne mit Akustik Gitarre. Es war nett und niedlich. Leider waren noch recht wenige da, somit war null Stimmung und zum Teil war das Gelaber mancher Leute lauter als ihr Auftritt.

Nach zuu langer Pause gab es Vorband Nummer 2:
Johnny Flynn & The Sussex Wit.
Folk Musik vom Feinsten und ein vielseitig begabter Frontmann. Er singt und spielt entweder Geige, Gitarre, Trompete oder Banjo.
Es war richtig gut und ich bin sofort Fan geworden.
Komischerweise waren noch weitere Elite-Leute im Publikum, die dann nach der Hälfte rein riefen: „Iss siss yur last song?“ Nach dem Motto „Ihr seid scheiße, wann seid ihr endlich weg“, natürlich in dem schönsten schlechten Englisch mit herrlich dummen deutschen Akzent.
Wir haben getippt, dass sie die Tickets gewonnen haben müssen, weil solch behämmerte Fans kann Mumford And Sons nicht haben. Abgesehen davon, wenn man Johnny Flynn nicht mochte, wie kann man dann M&S mögen? War nämlich die perfekte Vorband-Hauptband-Fusion, beide machen die gleiche Musik, die Hauptband nur noch etwas besser.
Wie gesagt, super Auftritt – sehr zu empfehlen diese Band mit dem Allrounder Johnny Flynn. Der ist übrigens auch noch Schauspieler und sieht gut aus! Frechheit.

Eine nächste Pause stand bevor. Wieder zuuu lange, aber durch den Soundcheck wurde man wenigstens etwas abgelenkt.
Dann kam die Taschenlampe und es ging los.

Kurz zum allgemeinen Verständnis: es ist eine Folk-Rock-Band und sie haben Gitarre, Banjo, Dobro (typische Countrygitarre), Kontrabass, Keyboard und Schlagzeug am Start.

Alle vier sangen Sigh No More ins Mikro und ich hätte heulen können. Wahnsinnig schön und Gänsehaut-Feeling pur. Der Song fängt langsam an und geht in ein erstes Ausrasten über. Genialer konnte es nicht losgehen.
Danach gab es Awake My Soul, wo man mitsingen schon mal proben konnte.
Und dann ging es sozusagen RICHTIG los!
Roll Away Your Stone – alles endet in einem Zappeln und man sieht einfach nur viele Arme in der Luft und fröhliche Gesichter.
Wie auch im Album „Sigh No More“ kam danach Blank White Page.
Der nächste Song hatte von Anfang an keinen Namen und wird wohl einfach Untitled genannt.

Alle vier kamen super sympathisch rüber und redeten sehr niedlich mit uns. Sänger Marcus Mumford freute sich über so viele Menschen. Es war der größte Gig auf der Tour, in allen anderen Städten spielten sie in kleineren Clubs, was mir persönlich ja besser gefallen hätte, aber die Nachfrage war zu groß und somit wurde es vom Maria ins Astra verlegt.

Sie bauten alle ihre Deutschkenntnisse in den Auftritt mit ein und stellten sich generell nur mit „Wir sind Mumford und Söhne“ vor. Es gab immer viel Applause und alle waren überglücklich, nur entstand manchmal eine geheimnisvolle Stille, wenn der Übergang zum nächsten Song länger dauerte und das Klatschen bereits vorbei war. Dann rief keiner rein oder pfiff oder schrie, alle waren mucksmäuschenstill und warteten gespannt auf das was kommen sollte. Daher bat uns Marcus den Abend nicht zu ernst zu nehmen, weil wir hätten ja schließlich dafür bezahlt.

Sie spielten weiter in Album-Reihenfolge: I Gave You All und Little Lion Man.
Auf diesen Song hatte ich mich schon irgendwie in besonderer Weise gefreut. UNREAL würde ich sagen. Oder eben Oberaffengeil.

Mit auf der Bühne waren Tierspielfiguren: Ziege, Pferd, Esel und Kuh.
Da sie ja weit von zu Hause entfernt sind, haben sie diese Figuren mit auf Tour.
Marcus meinte, er hat ein Pferd und wollte wissen, was es auf Deutsch heißt.
„Pferd!“
Marcus: „Fiart“ „Haha like the car.“ Ja genau.
Die restlichen Tiere wurden auch übersetzt.
„Ziegä“ „Esel“ „What’s cow?“
„Kuh!“
Marcus: „Hahahah! All together say cow in German!“
KUUUUUHHHHHHHH
Die haben sich gekringelt auf der Bühne. Wir haben uns gefreut.

Es kamen weitere geniale Songs und dann, ich wusste es irgendwie schon und hatte Kamera in der Hand und drückte auf den Knopf, als kurz später die ersten Töne von The Cave kamen.
Unheimlich viele sangen mit. Und man sah sogar etwas positive Verwunderung auf der Bühne darüber. Dass die Deutschen ihre Texte so gut mitsingen, hatten sie wohl nicht erwartet.

Dann sagte Winston etwas auf Deutsch, was nur zu 2/3 richtig war, aber trotzdem fanden es alle toll.
Und er freute sich wohl auch und rief mit offenen Armen ins Mikro: „Who wants to touch me?“
Marcus musste sich vor Lachen am Mikroständer festhalten und wiederholte mind. 3 mal den Satz „Who wants to touch me“.

Die Typen sind übrigens dauernd am Instrumente tauschen.
Marcus singt entweder vorne stehend mit Gitarre (E- oder Akustik) und mit einem Bein bringt er Rhythmus ins Spiel durch die große Trommel am Boden, oder er sitzt richtig hinterm Schlagzeug und singt von dort aus.
Ted spielt Kontrabass oder Schlagzeug, Ben steht eigentlich immer hinterm Keyboard, holt aber das Akkordeon schon mal raus und Winston tauscht Banjo öfters gegen Dobro.
Mit vollem Drums-Einsatz wurde Dust Bowl Dance gespielt und dann war erstmal Schluss.

Sie verschwanden, ließen jedoch nicht lange auf sich warten und spielten noch zwei weitere Lieder.

Sie hatten einige neue oder unbekannte Lieder im Set drin, die so unheimlich gut waren, dass ich mich schon riesig auf mehr Musik von ihnen freue.
Also echt, hätte nie gedacht, dass Folk so abgeht.
Ich muss mir noch passende Worte zur gerechten Beschreibung ausdenken.
Leider waren die T-Shirts mit 25 Euro etwas außerhalb meines Budgets, obwohl das eine schon gerne mit mir mitgewollt hätte.

Das Beste: Bald seh ich sie wieder und zwar auf einem Festival, das Neuland für Jule und mich ist: T in the Park in Schottland!
Crazy Germans sind AM START! Helga!
Als ich heut nach Hause kam, musste ich Muskelkater in den Waden feststellen und fragte mich woher. Nach 2 Sek schüttelte ich den Kopf und dachte einfach nur „Sone Fragen kannste dir sparen nach einem solchen Konzert!“

Setlist:
Sigh No More
Awake My Soul
Roll Away Your Stone
White Blank Page
Untitled
I Gave You All
Little Lion Man
Lover
Thistle & Weeds
Timshel
The Cave
Dust Bowl Dance
Feel The Tide/ Sister (kann mich gar nicht erinnern, welches sie da gespielt haben)
Whispers

Samstag, 10. April 2010

Simon den Hartog (Kilians) und Band

Konzert: Simon den Hartog und Band
(Soloprojekt des Kilians Sängers)
Berlin: Magnet, 09.04.2010
Vorband: An Horse



„Ich geh heut auf ein Konzert, obwohl ich nur drei Lieder kenne!“

Kilians machen Pause und Sänger Simon begibt sich auf Solopfade.

Dass man bei seinem Konzert die Katze im Sack kaufte, gab er im Voraus zu. Denn es gibt nur drei Songs zum Reinhören auf der Myspace-Seite.
Für 11,60 Euro kann ich jedoch damit leben.

Als Special Guest, auf dem Tourplakat angekündigt, war eine australische Band namens An Horse.
Ein sympathisches Musik-Duo aus Brisbane: Kate Cooper an Gitarre und Damon Cox am Schlagzeug.
Eine Band, die schon für Tegan And Sara und Death Cab For Cutie eröffnet hat.

Nach dem ersten Song bedankte sich Kate: „Thanks for coming early!“

Sie kamen mit einem Album in der Tasche: "Rearrange Beds", welches man beim Merch für 13 Euro mitnehmen konnte.
Alle Songs, die sie spielten machten unheimlich Spass und das Album an sich, ist wirklich eine Empfehlung.

Zwischendurch gabs eine lustige Plauderrunde. Kate wollte nicht Alleinunterhalterin sein, doch Damon meinte er sei krank und könne nicht reden. Mit Beispielen aus diversen Kultfilmen beschrieb sie kurz das Bandverhältnis. Alles purer Spass und beim Publikum kam dies sehr gut an.

Es folgten mehr tanzbare Songs und vereinzelt sah man Fans, die jedes Lied mitsingen konnten und wie Honigkuchenpferde grinsten.

Super Auftritt. Simon selbst, sah man kurz vor Beginn der Vorband ins Publikum huschen, vielleicht war es nur ein Vorbeihuschen, vielleicht aber auch Genießen der eigenen Vorband.

Von An Horse wird man sicher bald mehr Gutes hören. Sie haben gerade erst angefangen uns mit ihrer Musik zu bereichern, denn es war der 7. Tag ihres ersten Besuches in Deutschland.

In der Umbaupause fiel mein Blick auf eine blutverschmierte Gitarre, die gerade gestimmt wurde.
Die Band an Simons Seite schien die Sache mehr als ernst zu nehmen.

Das Solo-Projekt des Kilians Frontmanns ist kein Ein-Mann-Akustik-Gitarre-Auftritt. Nicht ohne Grund wird viel Wert auf das „und Band“ im Namen gelegt.
Es waren Schlagzeuger Christoph, Gitarrist Christian mit der bereits erwähnten blutigen Gitarre, Yilmaz am Keyboard und Dominic am Bass, sonst Gitarrist bei den Kilians.
Alle wurden zweifach vorgestellt. Simon freute sich, dass er solch wunderbare Freunde hat, die ihn auf der Tour begleiten für nichts als Spass und Freigetränke, denn "Geld gibt's hier nicht zu verdienen."
Mitunter hätte wohl der ein oder andere die normale Arbeit sogar abgesagt, um dabei zu sein.

Los ging es mit einem tollen Song und kleinen Soundschwierigkeiten beim Bass. Diese wurden schnell gelöst und noch schneller vergessen. Simon entschuldigte sich trotzdem: „Wir haben vorher Soundcheck gemacht.“

Gesungen wurde von ihm durchgängig mit geschlossenen Augen und bei manchen Songs konnte man sehen, wie nahe ihm doch seine eigenen Texte gehen und wie er sie gerade ein wenig durchlebt.

Berlin war laut Simon, der bestbesuchte Gig der Tour bisher und man freute sich sehr darüber auf der Bühne.

Songnamen wurden kaum vorgestellt, dafür aber der Inhalt. „Dieser Song handelt von der Niederträchtigkeit.“
Kommunikation mit dem Publikum fiel nicht schwer, kam an den richtigen Stellen und verhalf zu mehr grinsenden Gesichtern.
Ein Song wurde als der bisher verhasste Song des Publikums vorgestellt, jedoch gab es gerade nach diesem mitunter den größten Applause.
Ich persönlich fand auch, dass er positiv heraus stach und uns mindestens genauso viel Spass bereitete wie allen auf der Bühne.

Von fußtipsend bis tanzbar war alles dabei. Mir hat es super gefallen und ich freue mich auf mehr davon.

Simon bedankte sich gegen Ende ein weiteres Mal bei seinen Bandkollegen und lud gleich das Publikum auch ein, Freundschaft mit ihm zu schließen.

Ein wunderbarer Abend mit einem sympathischen jungen Mann auf Solopfaden und dessen Begleitband.
Ein Album gibt’s leider noch nicht, dafür jetzt aber bestimmt einige Live-Mitschnitte auf Youtube und natürlich weiterhin drei Songs auf der Myspace-Seite.

3 Songs ohne Namen gibts von mir:

Song 1
Song 2
Song 3

Montag, 29. März 2010

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben?

Diesmal andersrum: Ein gutes Ereignis am Ende der Woche kann auch eine beschissene Woche wieder gut aussehen lassen.

Beweis:

Beschissene Woche, weil:

1.
Da meine Mitbewohnerin für 2 Monate nach China geflogen ist, um ihre Familie zu besuchen, wohnt für kurze Zeit ein nerviger Typ in ihrem Zimmer, der nicht nur raucht in der Wohnung, sondern natürlich auch Bartstoppeln im Waschbecken und Ekelhaare von überall in der Dusche lässt, DIE KÜCHE VERDRECKT, Sachen wegfrisst, Sprite und Bier wegsäuft, teilweise ewig das Bad blockiert, wenn ich auf Toilette muss und sich dort wohl noch selbstbefriedigt. Horrormitbewohner höchstpersönlich trifft es ganz gut. Miete hat er drei Wochen zu spät nach ewigem Hinterherrennen auch mal gezahlt.

2.
Einem Hoch folgt stets ein Tief: d.h. nach dem himmlischen London-Wochenende MUSSTE ja eine PLÖDE Woche kommen.

3.
Ich hatte Husten! Folge des Horrormitbewohners, da Husten bedeutet, man möchte die Welt anbellen wegen seiner Sorgen. Hab ich erledigt.

4.
Die Inkasso-Schweine lassen mich nicht in Ruhe und ziehen einem mit trügerischen Mitteln und Totalverarsche das Geld aus der Tasche.
Letztendlich MUSSTE ich alles bezahlen, was sie sich augedacht hatten. Die lügen einfach kackfrech und drohen mit Anwalt und man ist machtlos. Mein Privatanwalt in Rostock riet mir, einfach zu zahlen, weil es sonst immer teurer werden würde.

5.
Berlin ist groß und zur Arbeit komm ich nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die sind schweineteuer, aber ich kaufe brav, seitdem ich hier bin, jeden Monat ein 72 Euro teures Monatsticket.
Donnerstag Morgen fuhr ich zur Arbeit und mir fiel spontan ein, dass mein letztes Ticket vor dem London-Trip abgelaufen war. Da ich nicht immer 72Euro bar mitschleppe, muss ich die Monatstickets immer am Schalter kaufen, da die scheiß Automaten weder meine EC- noch meine Kreditkarte akzeptieren.
Gut, da vor der Arbeit keine Zeit war, wollte ich es auf dem Rückweg kaufen, bisschen Risiko konnte ich eingehen, da ich den ganzen Monat NICHT kontrolliert wurde.
Gut.
Ich wollte noch Konzerttickets am Alex kaufen, daher musste ich zur Arbeit eine Station U-Bahn fahren. Beim Warten fiel mein Blick auf 3 Männer. Warum, war mir in dem Moment noch nicht klar. Als die Bahn kam, stieg ich ein und die Türen waren noch EWIG offen. Warum, war mir in dem Moment noch nicht klar.
Als die Türen zugingen, war plötzlich alles glasklar: "Die Fahrausweise bitte!!!!"
Das gibts doch gar nicht.
BVG-Zettelchen gabs. Man kann auch erzählen, was man möchte, die werden nicht weich. Kriegen wahrscheinlich Provisionen die Schweine.
Er meinte noch, ich solle zur BVG-Geschäftsstelle gehen und dort den Fall erklären.
Heute war ich dort und trotz tränenreicher theaterreifer Vorstellung muss ich 40Euro bezahlen. Ich hatte sogar Kontoauszüge, die beweisen, dass ich schon öfters ein Monatsticket gekauft habe - war denen egal. Nur mit nem personalisiertem Abo hat man Chancen.
Alles Schweine. Echt.



Wenn das nicht 5 triftige Gründe für eine scheiß Woche sind!

Gut, nun zum Thema. Eine Sache, die die Anne wieder glücklich macht?

Konzert: Shout Out Louds
Berlin: Astra Kulturhaus
25.03.2010
Vorband: Nervous Nellie

Eine Band namens Shout Out Louds aus Schweden, die nicht nur wunderbare Musik machen, sondern zufällig auch noch Donnerstag Abend in Berlin gespielt haben.
Noch viel besser, war die Tatsache, dass ich zwei Tickets sowie ein Meet & Greet (Treffen) mit der Band gewonnen hatte.
Musste letztendlich doch alleine gehen, aber störte mich recht wenig. Ich stand auf der Gästeliste und durfte noch jemanden mitbringen. Hab dann noch einer Frau ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, als ich ihr mitteilte, dass ich sie für 20 Euro mitreinnehmen kann. Sie war mit zwei Freundinnen dort und somit hatte ich dann gleich meine Begleitung während des Konzerts sicher. Naja, wie das im Gruppenzwang so ist, blieb ich bei denen stehen, ziemlich weit hinten. Mein Aufmunterungsspruch mir selbst ggü. war, dass ich die Band anschließend ja sowieso sehen werde.
Nungut.

Vorband war ebenfalls aus Schweden und echt nett.
Nervous Nellie.

Die Umbaupause war trotz Toilettenbesuches VIEL zu lange und man wurde schon fast verärgert und genervt, als immer wieder ein weiteres Lied aus der Box kam.
Lag wahrscheinlich an der Lichtkonstruktion auf der Bühne, denn es waren mind. 10 stehende Scheinwerfer aufgebaut mit jeweils etwas zuviel Watt. Sie waren rot und konnten Strichformen annehmen und selbst den Bandnamen schreiben. Es stand also Shout Out Louds in Licht auf der Bühne. In rot. Und Augenkrebserzeugend. Wenn das nicht grell war, man konnte gar nicht hingucken, wenn sie so richtig aufleuchteten.
Gestartet wurde wie sooft mit dem ersten Song vom neuen Album: 1999.
Zweiter Song war erstes Highlight: Please Please Please. Es ging nur bergauf und wir sollten am Ende der Show auf dem Mount Everest stehen.
Meine Devise ist immer, wenn es hinten noch Spass macht, dann ist es eine gute Show. Und wenn der Typ hinter mir komplett alle Texte mitsingt, darf man es beruhigt als Spass bezeichnen.
Der Club in dem sie spielten, das Astra, ist recht groß, schätze mal 2000 oder mehr gehen rein. Und es war knackenvoll mit Leuten, die auf Freude aus waren.
Es hat tierisch gefetzt zu sehen, in welchen Momenten des Songs die Leute vorne komplett wild werden.
Shout Out Louds animieren bei Live Shows gerne mal zum Hüpfen und das taten auch mehr als einige. Selbst im hinteren Teil.
Sie spielten kunterbunt Songs aus allen drei Alben und vergaßen dabei nicht alte Knaller wie The Comeback, Tonight I Have To Leave It, Very Loud...
Es war wiedermal wunderbar.
Ein tolles Konzert. Für mich das erste Mal Shout Out Louds in einem Club, hatte sie vorher nur einmal beim Frequency Festival 2007 gesehen.
Weil Berlin gut abging, war Sänger Adam richtig gerührt am Ende der Show und bedankte sich schon fast etwas niedlich.
Schöne Zugaben gabs und mit Walls wurde die Show beendet.

Beim Rausgehen wars plötzlich ultra hektisch und ich hab promt die Mädels verloren. Naja hatten sie halt Pech, eine hätte ja noch Backstage mit mir gedurft.
Ich bekam vorher eine Mail, wo mir gesagt wurde, dass nach der Show mich der Bandmanager anrufen wird, um mich backstage zu holen. Seine Nr. gaben sie mir auch, aber ich sollte nur im Notfall anrufen.
War dann kurz nach 12 und kein Anruf kam. Hm bin ich eben zum Merch Stand, wo grad das einzige weibliche Bandmitglied rumstand. Hab ihr gesagt, dass ich das Meet & Greet gewonnen habe und ob das alles so ok wär und noch laufen würde. Sie war total lieb und meinte erstmal schockiert "And noone called you yet??"
Sie erklärte mir, dass ihr Label in Deutschland ihnen manchmal gar nicht sagt, was abgeht. Daher tat es ihr total leid, dass ich, wäre ich nicht zu ihr gegangen, fast das Treffen mit der Band verpasst hätte.
Sie nahm mich dann mit und meinte, komm wir trinken einen. Kurz zuvor hatte sie zwei neue Freunde gefunden, die auch mit sollten. Es waren zwei schwule Typen und einer von ihnen brauchte wohl 30min um das richtige Bandshirt zu finden und währenddessen hatte er mit dem Spruch "Wenn ich nicht schwul wäre, würde ich mit dir schlafen wollen" das Herz der Shout Out Louds Dame erobert und sie wurden Backstage eingeladen. Wir bekamen Sticker und als erstes gab Adam eine kurze Führung durch die 2,5 Zimmer hinter der Bühne. Alles ganz unspektakulär. Ein Zimmer mit zwei Sofas und Catering, dann Dusche und WC und ein weiteres Zimmer mit Sessel, Sofa und Couchtisch. Und natürlich zwei Kühlschränke gefüllt mit Getränken.
Wir bekamen auf Wunsch Bier und wurden kurz vorgestellt. Waren alle recht nett aber Babysitter ersetzten sie nun nicht. Wir waren also auf uns gestellt und ich war froh, dass die zwei Typen noch da waren, mit denen war es lustig.
Es lief gute Musik aus dem MacBook der Dame.
Gitarrist Carl hat sich lange und richtig nett mit uns unterhalten und sogar sein Fan-Oster-Geschenk mit uns geteilt: Schokoladen-Hasen und -Küken von Lindt.

Zwei Bier später ging es dann weiter zum Magnet Club, denn da sollten Shout Out Louds DJ spielen. Der Club war dank neuer Location gleich um die Ecke, obwohl mir das häusliche vom alten Magnet doch besser gefällt :-(
Wir kamen dank unserer Backstage-Aufkleber kostenlos rein und sparten fette 3 Euro.
Für einen Donnerstag war es ziemlich voll. Es lief gute Musik, aber mein Husten machte mir zu schaffen und ich war auch irgendwie müde. Gegen 3Uhr bin ich dann gegangen. Hab den schwedischen DJ's noch Tschüss gesagt und das war richtig niedlich. Hatten wohl alle schon etwas mehr getrunken und waren gut drauf und ich bin so ganz vorsichtig hoch aufs Podest wo Adam stand und meinte, ich möchte nur Tschüss sagen. Hat mir gleich eine herzliche Umarmung gegeben und sich ganz doll bedankt bei mir, dass ich da war. Auf meine Frage, ob ich den anderen auch noch Tschüss sagen kann, meinte er "OF COURSE!!! GO!!"
Also bin ich hinters DJ Pult und hab mir weitere Umarmungen abgeholt sowie Danksagungen. Carl meinte, was du gehst schon? Wir fangen gerade erst an! Er hat gefetzt und er wusste sogar noch meinen Namen! Wow.
Ja das war ein perfektes Ende eines noch perfekteren Abends.
Meine Bahn nach Hause fuhr auch sofort los.
Hatte leichte Einschlafprobleme wegen Hustenattacke.
Nächsten "Morgen" 12 Uhr wurde ich sogar von Brüderchen Max von der Haustür abgeholt und wir sind nach Jabel gefahren, das Dorf in dem die Sonne 365 Tage im Jahr scheint.
Es war ein schönes Wochenende. Mein Husten ist weg, ich hab Sport gemacht und bei der Familie sein ist ja sowieso schön.

Freitag, 26. März 2010

Geburtstagsfeierei in London

Am 20.3 war es soweit. Annegret, Inagret und ich sollten wieder vereint sein. Und zwar in London/UK!!!!
Ich wurde ganz lieb vom Annegret in London Kings Cross abgeholt und Ina hat mich kurze Zeit später in der Vorhalle schreiend empfangen. Wie hab ich die beiden vermisst aaaahhhhh!!!!
Alles schön, bis man dann nach draußen geblickt hat - Regen, natürlich. War aber nicht allzu tragisch, also sind wir nach Notting Hill gefahren und haben uns alte antike Kleinigkeiten angeschaut. Danach gings zu unserem vorrübergehenden Schlafplatz. Wir durften für 2 Nächte (bzw 3) in Jacks Studentenwohnheim schlafen. Das Zimmer war gute 7m² groß, würde ich spontan behaupten und es gab nur ein Bett. Zum Glück hatte Annegret ihren Schlafsack dabei, sonst wäre es interessant geworden. Das Wohnheim/Zimmer mag zwar winzig-klein gewesen sein, hatte aber dafür eine ziemlich coole Lage. Genau neben der Tower Bridge und Themse. Wir sind in diesen 2 Tagen bestimmt 5000 Mal über diese Brücke gelatscht und nach ner Zeit hatte man wirklich keine Lust mehr...
Nachdem wir "Zuhause" angekommen waren, haben wir gekocht. Und was sollte es geben - lecker lecker Nudeln und einen kleinen Drink zum Anstoßen. Auf die guten Zeiten.
Es wurde ausgiebig ausgewertet, resümiert, gelacht und es war alles wie immer.
Tut gut zu wissen, dass man sich auf seine wahren Freunde verlassen und anlehnen kann, egal wieviel Zeit zwischen Wiedersehen oder Treffen vergangen ist.
Danach haben wir beschlossen irgendwo hinzugehen. Sowas wie einen Plan hatten wir nicht wirklich und London ist so riesig, dass wir einfach irgendwo auf gut Glück hin sind!
Haben leider keinen anständigen Club gefunden und weil in UK große Trinkprobleme herrschen, werden Pubs und Bars schon um 1 Uhr geschlossen. Schade...
Sind dann um 1.30 Uhr zu einem Häagen Dasz Restaurant gegangen und ich kann behaupten, das war das unglaublichste Eis, dass ich je in meinem Leben hatte!
Bestes Geburtstags-Mitternachts-Mahl EVER! Ich war sehr glücklich mit meinem Bananen-Toffee-Crepe und Annegret konnte ihre Brownie Explosion nicht einmal beenden. Ina hat es einfach weggeknallt und ohne mit der Wimper zu zucken hat sie mein Eis auch noch vernichtet. Wo das bei so einem kleinen Körper hingeht?! Man weiß es nicht, aber es hat gepasst!
Wir beschlossen dann gegen 2.30 Uhr nach Hause zu fahren und zu schlafen. Alle waren vollgefressen und glücklich...schnaaaarrcccchhh!
Nächsten Tag gings für Ina in den Tower Of London und für Annegret und mich shoppen auf der Oxford Street. Man muss dazu sagen, dass Sonne geknallt hat und wir uns beide eine Sonnenbrille gewünscht haben! Herrliches Wetter und Shopping ohne Ende. Annegret wollte auch gleich in einem Laden einziehen - Primark. Der Laden der alles hat, nur viel billiger als die Konkurrenz haha!
Später haben wir klein Ina nach ihrer 4h (!) Führung abgeholt und haben ein letztes Mal (in London) alle zusammen Abendbrot gegessen und uns mein Geburstagsgeschenk angeschaut. Annegret hat mir eine DVD geschenkt und sie hat sie selber produziert mit alten Videos von uns. Mir liefen die Tränen vor Lachen und Bauch tat auch gleich weh.
Neben der DVD hab ich noch eine Tättie Mütze, ein rotes Woodstock-Notizbuch und Schokolade bekommen. Mehr kann man ja wohl nicht erwarten, oder?!
Ina musste nach dem Abendbrot leider weg und Annegret und ich haben dann den Pixar Film Oben (Up) geguckt. Sind relativ zeitig zu Bett, weil Shopping ist einfach anstrengend und stand gleich nochmal für den nächsten Tag aufm Programm, bevor es für uns beide auf Heimreise gehen sollte.
Haben uns dann eine "Friends Forever" Kette gekauft und für Ina gleich mit. Haben die also jetzt alle drei um den Hals hängen. Ist das nicht süß :)??!!

Annegret hat sich dann gegen 15 Uhr tränenreich verabschiedet und ist los zum Flughafen, um zurück nach Berlin zu fliegen.
Ich bin eine Stunde danach zum Bahnhof. Ina kam noch vorbei um mit mir eine heiße Schokolade zu trinken und ihr Kettchen abzuholen!!!
Dann hieß es auch für mich Abschied von London und Ina zu nehmen. Ich hasse Abschiede und ich war schon etwas traurig wieder zurück nach Edinburgh zu "müssen"!
Nach 4,5h Zugfahrt war ich dann zu Hause und bin gleich ab ins Bett!

Ich kann nur sagen, war ein sehr sehr sehr sehr schönes Wochenende und ich freu mich jetzt schon Annegret im Juli wiederzusehen und ich komm vielleicht im Mai/Juni nach Deutschland für ein paar Tage...uuuhhhh wie aufregend!!!!

Danke für alle schriftlichen und telefonnischen Glückwünsche. Ich hab mich sehr gefreut und es hat meinen Tag einfach perfekt gemacht!!!!

Hier die tollsten und besten Bilder von London
BILDER

Liebe Grüße aus Edinburgh
Jule
xxxxxxxxxxxxxxx

Samstag, 13. März 2010

Interview with LostAlone

You have been away for a long time. The German audience is a hard audience, you have to come back and play all the time to be successful long term.
Is it hard for you to see people go away?

Mark:
I think with any band if you are not in the line like in magazines and stuff like that there is always a certain amount of people that won't come to your show because they don't read about it in a magazine. But I think one thing that tonight has proved for us is even though we have done nothing in Germany, we haven't produced any new music cause we have been working on a record, we have still the kind of real hard-core fan base. And whether that’s 50 people at a show or whether that’s 5 people at a show, it doesn't matter to us. When we do something new then we start again getting in magazines and stuff like that. That’s when people start “I'm remembering you guys, oh ya I like that band”. Then they are going to turn up and people come.

Alan: The feedback we have had today I appreciate so much.
Every band assumes to seek time out when working on a new album.

Mark: We want to make the best record that we can, so we don't mind it takes a bit longer.


All the shows I have seen of you were amazing. But do you remember any really bad shows?

Mark:
I probably got no bad memories of any shows in Germany; they all seem to be really good. There have been shows when things break and there is nothing you can do about, it's just embarrassing. I don't mind if the audience doesn’t get into it a lot, it doesn't bother me, I'm on stage having a good time, that’s why I play a show. But when things break or something happens and really messes up the whole show it's just annoying when it's out of your hands as a band.

What about support bands? Do you choose them by yourself?

Mark:
Yeah.
Alan: This one was a radio competition and I think there's the top 5/top 3 bands and Steven picked the band.
Mark: If we got to do it ourselves we like to pick a band that we like.

Is there a special place or venue in this world that you always wanted to play?

Mark:
I like places where classic gigs have been like a place called Knebworth in England. Milton Keynes Bowl I always liked. It would be such an achievement to do your own shows in that size of place and that is something that we aspire to.

So you like playing big venues?

Mark:
We love playing big venues. It doesn't mean we like it more than small venues. We love playing small venues like tonight, it was amazing, and we loved that a lot.
Playing big venues, we feel like playing home for like 70 000. It feels good to us.

Do you have any confirmed festivals for the summer?

Mark:
Not yet because it all depends on how fast we get our record done.
There is no point of doing loads of festivals if you haven't got a new album.

That means you haven’t got a date for the album coming out yet?

Mark:
No it's getting finished and as soon as it is finished then we can have more of an idea what we are going to do.

Do you know any German bands?

Mark:
I know Beatsteaks...
Alan: Tokio Hotel...

They are famous all around the world and nobody knows why.

Alan:
I'm not I'm not, it's just a German band (making sure he is not a fan)
Mark: …and a band called Heartbreak Motel they are friends of us and I always see a band called MIA.

Yeah you played with them in Bochum.

Mark:
Yeah yeah they were cool.
Alan: (searching for band names on random fliers on the table)

Mark: I think Germany got a really strong music scene. People kind of say 'Well people in England haven't heard of German bands because if German bands are singing in their own language they won’t really do well in the UK'. But why would you want to sing in a different language? That’s like me suddenly going to start singing things in German; I wouldn’t want to do that, I'm English. So I totally respect the German bands that say we are going to just sing in German.

Do you like watching other bands? Do you go to concerts?

Alan:
(nods)
Mark: Yeah yeah. I like watching bands, I'm going to loads of shows but then it creeps over that I want to play, so I want to be on stage. Not in a weird way it just makes me go 'I want to play'.

So festivals are best for you. You can play and watch other bands in between.

Mark:
Yeah that’s the best thing. Like when we played Download Festival, we played and then we watched Iron Maiden.

Is there something that you always wanted to do in life? A crazy thing maybe, like Bungee Jumping?

Alan:
I don't think I would do that. Something crazy?

Doesn't have to be crazy.

Alan:
I’d like to wave up a huge mountain, Everest or something like that. Yeah that'd be amazing. I'm just seeing that note I'm climbing Everest.

Mark:
I'd like to, Ah no I'm doing what I want to do. When I was a kid I wanted to travel around and play music.

Do you have a favorite childhood memory?

Mark:
My sister hit me in the face for attention.
Alan: I remember I must have been 4 or 5 years old and I watched TV, my sister poured a bowl of cereals over my head, so it was a funny one to think of.

Is there a band you really would like to play with?

Mark:
We really liked to play with Billy Talent. We really like them. We loved playing with Enter Shikari, we want to play with them again. Bands that we played with like Paramore, MCR were brilliant and we really like those bands.
Yeah I think Billy Talent and maybe for you Biffy Clyro (pointing to Alan).

Alan: Yeah Biffy Clyro, I'd like to do a tour with those guys.

I think it won't be a problem :-)

Mark:
That’s what we'll see.
Alan: Yeah that'd be good.

It's going to happen someday.

Alan:
Would be amazing.

If I'm allowed to ask, who is going to produce the new album?

Mark:
We're talking to quite a few producers. We don't really want to say things like this, that I look like an idiot - “they are talking to much“ :-)
But we are talking to pretty good producers.

One last question. If you could time travel, where would you go and what would you take with you?

Mark:
If I was to travel back in time I’d go back to the middle ages in England and steal all their cool clothes!

Alan: I would go back to my 8th birthday! It was a great day! I got the new Glasgow Rangers top and won a bouncy castle competition at school! Good times! Haha!

Mittwoch, 10. März 2010

Scream If You're Lost Alone

Konzert: LostAlone
Berlin, Magnet Club, 07.03.2010
Vorband: Kolumbus Kill

Mein letztes LostAlone Konzert lag so weit zurück, dass ich nicht einmal mehr weiß, wann genau es war.
Da es mir aber keine Ruhe gab, hab ich nachgeschaut und war wirklich schockiert.
Das letzte Mal war am 23.12.2007 in Derby die Christmas-Show.
Die Tour Ende 2008 hatte ich verpasst. Da kam Australien dazwischen.
Das heißt also, zwischen April und Dezember 2007 sah ich sie 8 Mal und dann schlappe 2 Jahre und 3 Monate NICHT!

Beim Verfassen dieses Posts muss ich unheimlich verwirrt gewesen sein. Denn ich habe LostAlone im September 2008 gesehen! Also war die Pause doch nicht sooo lang.


Als dann wunderbarerweise endlich wieder Konzerte anstanden, war ich natürlich mehr als erfreut.
Sie sollten 30 Seconds To Mars (Sänger ist Jared Leto, den man aus Filmen wie "Düstere Legenden" kennt) auf der Into The Wild – Tour supporten.
Super. Für sie. Schlecht für mich. Weil Berlin leider erstmal nicht auf dem Plan stand.
Hamburg dafür aber, daher überlegte ich, ob ich mal wieder traveln soll. Ist ja nicht weit.
Trotzdem fragte ich die Jungs erstmal, ob sie denn nicht ganz doll bald auch in Berlin spielen würden oder ob ich eben nach Hamburg müsste, um sie endlich wieder zu sehen.
Sie antworteten zwar, dass nichts sie abhalten könne, “bald” nach Berlin zu kommen. Jedoch bezog sich das bald auf nach Fertigstellung des zweiten Albums.
Also musste ich wohl nach Hamburg.

Einen Tag später stand plötzlich folgendes auf ihrer Homepage: “So that we are not sitting around getting restless on our days off we have put in a show at one of our favorite places!
Berlin Magnet Club March 7th "

Den einen Tag, den sie frei hatten, wollten sie also ausnutzen, um in einer ihrer Lieblingsstädte ihre Fans zu beglücken.
Wie ich mich gefreut habe! ENDLICH.
Der Entzug ist vorbei.

Mir kam dann die Idee, dass es schön wäre, ein Interview für das offizielle Forum “Say No To The World” zu machen.
Die Jungs waren einverstanden und so ließ ich mir ein paar nette Fragen einfallen.

Ich muss zugeben, in der Entzugszeit, natürlich nur, um es mir nicht noch schwerer zu machen, habe ich nicht wirklich viel LostAlone gehört.
Das fing dann erst wenige Tage vor dem Konzert an.
Plötzlich kamen ALLE Erinnerungen wieder hoch. Als wäre das letzte Konzert vorgestern gewesen.
Die Vorfreude war also uneinholbar und ich wurde etwas nervös wegen des Interviews.

Organisiert und vorbereitet wie ich nunmal bin, suchte ich die letzten Fragen ca. 20Min vor Aufbruch zum Club raus. Warum bin ich nur so? Selbst beim Bahnfahren schrieb ich noch zwei dazu. Was solls, Spontanität hat auch viele Vorzüge.

Gegen 19:45Uhr kam ich im Magnet an. Als ich mich umschaute, dachte ich nur “oh scheiße ist das leer”!
Dagegen half erstmal nur ein kühles Corona.
Kurz später, kam Nadine, auch Hardcore-LostAlone-Fan und eine Freundin von ihr.

Vorband war Kolumbus Kill aus Berlin.
Hat mir super gefallen.
Werd ich mir wohl am 1.April nochmal antun, da haben sie EP-Release-Gig.

Bei der Umbaupause sah man dann schon einige bekannte Gesichter, James und Chas u.a.
Jimmy, ehemals The Strand Arcade, war auch dabei um fleißig auf- und abzubauen, mit kürzeren Haaren jedoch.
Da es ja so schön leer war, standen wir unangefochten erste Reihe, ohne Absperrung natürlich.
Hab mich gefreut, da man PLATZ hatte. Zum Umherhampeln.

Dann ging das Licht aus und sie waren endlich wieder vor mir auf der Bühne.
Alan sah ich nun zum ersten Mal am Bass.
2007 bei der Xmas Show war er als Zuschauer dabei, da er schon ewig mit Mark wohl befreundet war, bevor er der Band beitrat. Hatte ihn als sehr lustigen Schotten in Erinnerung.
Auch auf der Bühne konnte man nichts aussetzen, er passt super in die Band und es scheint als hätte er nie etwas anderes gemacht. Ich persönlich finde, er tut LostAlone richtig gut.
Was aber nicht heißen soll, dass Tom vorher keinen guten Job gemacht hat.

Sie fingen an mit Sin And Sinners und Unleash The Sands Of All Time.
War das herrlich.
Ich war wirklich überrascht, wie textsicher ich noch war. Was einmal im Herzen ist, verweilt dort anscheinend.
Auch wenn vielleicht nicht viele den Weg ins Magnet gefunden hatten, die Hardcore-Fans waren am Start. Jeder sang so laut er konnte. Es war wirklich riesen Stimmung. Und ich war so glücklich.
Ich stand mittig ganz vorne und Steven kam bei eigentlich jedem Song DIREKT vor mich und spielte leidenschaftlich seine Gitarrenriffs. Es war so nah, dass ich mich jedesmal zurücklehnen musste und trotzdem noch Angst hatte, dass jeden Moment mein Kopf und seine Gitarre Freundschaft schließen würden.
Die Bühne ist nun auch nicht sehr hoch und daher schaute ich geradewegs darauf wie seine Hand auf- und abschlug. War schon etwas merkwürdig. Vor allem, wie sehr ich nach oben schauen musste, um auch mal sein Gesicht zu sehen. Hab mich gefühlt wie eine dreijährige, die rauf zu ihrem 2m Papa schaut.

Die Setlist war ein Mix aus alten und neuen Songs.
Die alten wurden durchgängig mitgegröhlt. War total super.
Einmal freute sich Steven so sehr, dass er lachend zu Alan rüberschaute und irgendwie nickte, so nach dem Motto “Siehst du wie geil das ist? Die singen unsere Texte!”.
Steven genoss es in vollen Zügen. Mark natürlich auch und Alan wohl sowieso, da es ja doch eher noch neues Terrain für ihn ist.

Als dann Our Bodies Will Never Be Found, Lost Alone, Blood Is Sharp und Standing On A Ruin Of A Beautiful Empire hintereinander kamen, war die Freude unschlagbar, auf der Bühne und im Publikum. Auf der Bühne gaben sie freudestrahlend ALLES und wir sangen, sprangen und tanzten uns zu Tode. Da war es auch wirklich egal wieviele im Club waren, denn wir hatten SPASS!

Schon als Steven einatmete, um das erste Wort von Lost Alone zu singen, spürte man irgendwie, dass gleich alle “SCREAM IF YOU RE LOSTALONE” schreien würden. Es war wunderbar. Unser Singen und die glücklichen Gesichter auf der Bühne.
Zu Blood Is Sharp muss ich gar nichts mehr zu sagen. Ihr könnt es euch vorstellen. Jeder konnte den Text.

Als sie für die Zugabe wieder raus kamen, spielten Mark und Alan erstmal allein ein Drum/Bass Stück. Steven lief, wie man das so kennt, von vorne übers Publikum auf die Bühne mit 2 Bananen und Grapefruit (oder was auch immer es war) und warf dann alles vorsichtig ins Publikum.

Sie spielten Predators In A Maze, worüber ich so glücklich war. Max hatte mich zuvor angefleht es aufzunehmen, sollten sie es spielen, was ich natürlich für ihn tat.

Um uns mehr Gutes zu tun, spielten sie AWOL Sunkissed, was ich glaube noch nie live gesehen hatte. Einfach super.

Sie sind eben die totale Live-Band, was heutzutage super wichtig ist.

Nach Ende holte ich mir noch schnell ein Corona und guckte mir meine Fragen nochmal an.
Der Club leerte sich ziemlich schnell und ich hatte dann auch ungestört mein Interview mit Alan und Mark.
Nur dumm, dass ich kein Diktiergerät hatte, denn bei der Aufnahme mit meiner Kamera, sind die Nebengeräusche so laut, dass es richtig anstrengend war, anschließend rauszuschreiben, was genau sie geantwortet haben.
Es hat mir riesigen Spass gemacht und die beiden waren super Interviewpartner.

Jetzt kann man sich demnächst auf das “Album ihres Lebens” freuen, wie sie es gern bezeichnen.
Und auf eine anschließende niemals endende Tour, wahrscheinlich weltweit.
Ich freue mich. Erstens für mich und auf unvergessliche Konzerte und zweitens für LostAlone, denn es werden super Zeiten für sie kommen, da bin ich sicher.

Auf bald!

Setlist:

1. Sin And Sinners
2. Unleash The Sands Of All Times
3. Pain
4. Elysium
5. Music And Warm Bodies
6. Paradox
7. All Messed Up
8. Honey And Burlesque
9. Vesuvius
10. Orchestra Of Breathing
11. Our Bodies Will Never Be Found
12. Lost Alone
13. Blood Is Sharp
14. Standing On The Ruin Of A Beautiful Empire

15. Mark & Alan Instrumental
16. Predators In A Maze
17. War
18. AWOL Sunkissed

Dienstag, 9. März 2010

Würden Sie bitte kurz warten, wir drehen hier gerade mit bissigen Wölfen

Damit keiner denkt, ich würde NUR auf Konzerten abhängen, ein kurzes Update zum Praktikum.
Am Samstag hieß es Musikvideodreh!
Es war für Gentleman und wir drehten in einer orangenen Fußgängerunterführung beim ICC/Messe Nord.
Es war wohl einer der kältesten Tage in meinem Leben.
5:00Uhr hieß es Aufstehen, 5:17Uhr bin ich aus der Tür. 6:15Uhr war ich am Set. Eingepackt in allem was mein Kleiderschrank an warmen Sachen hergab.
Bemerkenswert war das Catering! Lebensrettend triffts ganz gut.
Meine Hauptaufgabe hieß "blocken".
Die Fußgängerunterführung hatte 4 Zugänge und diese mussten bewacht werden, damit niemand einfach mal ebend ins Bild taumelt, wenn gerade gedreht wird.
Also waren wir mit Walkies bewaffnet und auf Kommando wurden dann Passanten besprungen, wenn sie nicht freiwillig anhielten.
Manche waren weniger erfreut, weil sie in Eile waren aber meistens hat meine Tättie-Mütze meine Autorität hervorgehoben und sie blieben brav stehen.
Ständiges Umherhüpfen oder Treppen auf und ab haben mich vor ernsthaften Erfrierungserscheinungen gerettet.
Im Großen und Ganzen war der Tag langweilig, weil so spannend ist auf der Stelle stehen und frieren nun nicht, auch wenn ab und zu "Und Bitte" in der Luft schallt.
Schweinekalt ist auch eher unschön.
Das Video beinhaltet Szenen mit Wölfen und wir buchten dafür trainierte Filmhunde, die komplett wie Wölfe aussahen. Vielleicht waren sie niedlicher. Die sahen so kuschelig aus. Hätte mir gern einen geschnappt und wäre damit geflüchtet. Hähä.
Einer von den Traumhunden schaute eine Zeit lang immer und immer wieder zu mir herüber. Der wunderte sich wohl, warum ich auf dem Kopf ihm so sehr ähnlich sehe. Hab nur gedacht "Na komm, komm mal her." Leider mussten sie ja gehorchen. Ach mensch da ist mir wirklich das Herz aufgegangen, solche Schnuckiputzis.
Durchziehendes Thema beim Video war, dass Gentleman mal richtig vermöbelt wird. Bei totalen Aufnahmen von weiter weg, übernahm ein Double seinen Job. Aber auch der Herr selbst hat ordentlich eins drüber bekommen. Naja nicht wirklich, weil er wurde ja nur von Stuntleuten zusammengeschlagen. Aber es sah gut echt aus.
Irgendwann später am Tag wurde er auch hübsch blutig geschminkt und hat für die Nahaufnahme schön auf die Fresse gekriegt. Super!
Am Schluss auf dem Boden liegend, sollten ihn dann die Hundileins ablecken. Haben sie gemacht. Das waren süße Aufnahmen. Mit den Kuschelwölfen.
Gegen 18Uhr war alles gedreht und eine h später abgebaut.
Am Ende des Tages war ich vollkommen zufrieden mit dem Tag und empfand ihn im Nachhinein als wirklich wunderbar. Man hatte eben etwas getan. Und diesmal konnte ich meine Arbeit sogar als wichtige Aufgabe bezeichnen, da man als Blocker eben doch gebraucht wurde.

Fazit:
Frühangefangener scheißkalter langweiliger leckerer herzbewegender erfolgreicher toller Tag!

"Und dann komm ich wieder nach Ostberlin zurück"

Konzert: Auletta
Berlin, Magnet Club, 04.03.2010
Vorband: Tonbandgerät

Fast schon auf Entzug, freute ich mich endlich wieder auf ein geiles Konzert.
Auletta, eine junge Indie-Band aus Mainz sollten das für mich erledigen.
Erst vor kurzem bin ich zufällig auf ihre wunderbare Musik gestoßen und seitdem ich wusste, sie würden bald in Berlin spielen, lief das Album "Pöbelei & Poesie" rauf und runter bei mir. Am Tag des Konzerts hab ich es ungelogen mindestens noch 3mal gehört. Ich war total im Fieber.

Das Magnet war ordentlich besucht und die Vorband war auch noch cool.
Tonbandgerät aus Hamburg.
Eine noch jüngere Band bestehend aus 2 Mädels und 2 Kerlen. Ein Typ mit netten Locken und sympathischem Grinsen sang mit echt beeindruckender Stimme. Zudem wiederholte er nach jedem Song den Bandnamen da bei vergangenen Konzerten dieser wohl gerne mal vergessen wurde und er niemals wieder die Frage gestellt bekommen wollte "Wie heißt ihr noch mal?".
Bei mir hats funktioniert, hab ihn mir bis heute gemerkt.
Ich fand sie super, eher gemütliche Musik, bis auf den letzten Song wo sie uns dann gleich mal RICHTIG auf Auletta vorbereiten wollten.
Diese Band mit schwer merkbarem Namen werd ich mir immer wieder gerne ansehen.

Nach kurzer Umbaupause und etwas Zusammenrücken liefen die Jungs von Auletta auf die Bühne. Gitarrist Martin hatte schon beim Soundcheck, den er selbst machte nen offenen Hosenstall und auch beim Gig störte ihn das rein gar nicht. Lange lockige Haare machten ihn noch sympathischer.
Auletta macht, wie ich finde, eher nen britisch angehauchten Eindruck. Liegt vielleicht auch daran, dass Sänger Alex ne Weile in London verbracht hat.
Finde ich persönlich mehr als geil.

Ab dem ersten Song gings ab, denn man MUSS sich einfach bewegen.
Neben mir standen irgendwelche Weiber, die mich andauernd anstarrten. Warum weiß man nicht, denn ich tat, was man tun muss bei Auletta Musik.
Insgesamt fand ich, dass zu wenige Verrückte am Start waren. Es hat zwar super Spass gemacht, nur ich hätte mir NOCH mehr Durchdrehen gewünscht.

Ich war gut am Rumzappeln und hatte meinen Spass.
Als dritten Song spielten sie Schlagt Alarm, was bis zu diesem Konzert mein Lieblingslied war. War auch SUUUUPERTOLL.
Aber soviele andere Lieder waren ebenso guuuuut.

Und es gab zwei neue Songs, die eigentlich persönliches Highlight waren.
Hoffe die bekommt man schnell irgendwo her.
Wenn ich dran denke, will ich gleich wieder das Tanzbein schwingen.

Möchte sie GAAANZ schnell wieder sehen.

Setlist:

1. Ein Engel kein König
2. Im Westen
3. Schlagt Alarm
4. Unsere Vision
5. Heimatmelodie
6. Rebell Ohne Grund
7. Tanz Mit Dem Teufel
8. Dein Lied
9. Roboter
10. Pöbelei & Poesie
11. Meine Stadt

12. Herz Von Herz (Video!)
13. Schrei Und Tanz (Video!)

Montag, 22. Februar 2010

Adam Green live in Berlin

Konzert: Adam Green
Vorband: Jukebox the Ghost
Postbahnhof Berlin
20.02.2010

„Ist aber schade, dass so ein talentierter Typ völlig jenseits der realen Welt lebt.“
Diesen Kommentar habe ich kurz nach Ende der Show beim Vorbeigehen aufgeschnappt. Zwei Männer unterhielten sich. Ich musste schmunzeln.
Sagt ja eigentlich schon einiges aus.

Erstmal zur Vorband.
Jukebox The Ghost.
Zum ersten Mal auf Tour in Deutschland und einfach super.
Drums, Keyboard/Piano, Gitarre und der Sound war perfekt.
3 Typen aus Washington/Philadelphia, die Adam Green auf der kompletten Tour begleiten. In einem Fiat fahren sie dem Rockstar-Adam Green-Tourbus brav hinterher und freuten sich besonders in Deutschland über unbegrenzt schnelle Fahrtgeschwindigkeit. Von Köln nach Berlin brauchten sie nur 20 min.
„Here in Germany you go slow with 100km/h. In the USA you go to jail for two month.“
Haben gut eingeheizt und auch ordentlich CD’s nach der Show verkauft, nicht ohne Grund.

Dann gings los. Adam. Oh man.
Erst kam seine Band auf die Bühne und fing schon mal an zu spielen und dann kam Herr Green angetänzelt. Flasche Bier in der Hand, Lieblingshose und Lederjacke mit Nieten, Hundeblick, offener Mund und seinen Haaren zufolge musste er gerade in die Steckdose gefasst haben. Schöner Teddybär-Wuschel-Look. Toll.
Sein ununterbrochenes links nach rechts Hampeln sieht meistens etwas tollpatschig aus und dabei Zuschauen ist immer mit ein wenig Angst verbunden, dass er stolpert, hängen bleibt oder sich anderweitig schön auf die Fresse packt.
Wenn er nicht kreuz und quer über die Bühne rennt, dann springt er gerade in die Luft oder trinkt mal eben 2 Flaschen Bier gleichzeitig.
Gleich im ersten Song ist er rein ins Publikum um zu crowdsurfen.
Ich hätte nie gedacht, dass so viele kreischende Fans dabei sein würden. Aber gleich nachdem er rauskam gingen groupiemäßige Todesschreie los.
Es war supereng und sobald er an die Absperrung kam, drängten alle in seine Richtung.
Öfters, wenn er die Absperrung erreichte drückte er der Erstbesten einen Schmatzer auf den Mund. Das sorgte für noch mehr Alarm vorne und es wurde NOCH enger.
Nichts desto trotz war natürlich riesen Stimmung. Es wurde mitgesungen, gehüpft, gelacht, geschrien und vor allem gekreischt. Ich hab immer noch die Aaaaaaadaaaaaaam-Kreischer im Ohr. So hoch wie es nur geht.

Adam ist ja einer der lustigen Sorte und man hat ständig etwas zu lachen, seien es komische Bewegungen, absurde Texte oder Kommunikation mit dem Publikum. Aber was ist der Junge gesegnet! Diese Stimme. Gänsehaut. Und komischerweise kann er trotz drogenmäßigem Verhalten und übermäßigem Alkoholkonsum alle seine Texte und singt diese auch noch recht gut.

Zum Teil präsentierte er Turnübungen auf der Bühne. Und wollte man Fotos machen, wurde einem das richtig schwer gemacht, weil er fegt einfach zu schnell hin und her. Selbst bei Videoaufnahmen ist man manchmal zu langsam und er ist plötzlich aus dem Bild verschwunden und in der nächsten Sekunde aber wieder da. Er ging regelmäßig zur Absperrung und kletterte ins Publikum. Einmal wurde ihm dreist ein Schuh geklaut, den er aber zurückforderte und sich anschließend gaaanz gemütlich mitten im Song hinsetzte, betrunken seinen Schuh anzog und dann wieder für Lacher sorgte. Die Schnürsenkel! Ich glaub, jeder weiß, dass es hohe Kunst ist, Schnürsenkel zu schnüren im angetüdelten Zustand. Hat eine Weile gedauert aber er hat es hingekriegt. Mit schwanken im Sitzen.
Hohe Kunst hat er auch im Öffnen von Bierflaschen gezeigt.
Berliner Kindl hat er getrunken. „This shit was cheap.“
Seine 6 Flaschen, die er on stage vernichtet hat, öffnete er zum Teil mit einer Plastik-Wasserflasche.
Bei einem etwas längeren Gespräch mit dem Publikum, fragte er erst wie es uns geht und dann:
„Who woke up today?“ (Die Frage hab ich nicht wirklich verstanden.)
„Who woke up with a bra on their head?“
Nachdem sich keiner meldete, zeigte er auf sich.
„ME!“
„Serious.“
Dann meldete sich wohl doch jemand.
Adam’s Kommentar: „You and me bro.“
Und dann grinste er sich erstmal einen ab.

Seine Songs wurden alle viel schneller und härter gespielt. „Emily“ oder „Carolina“ sind ja eher schöne tänzelnde Songs, aber die gingen TOTAL ab.

Als er ein weiteres Mal crowdsurfte, fiel er wohl runter, stand mitten im Publikum und knutschte jede, die in der Nähe war. Die Mädels haben dann sogar einfach seinen Kopf genommen um mehr zu kriegen. Unglaublich.

Mal ganz abgesehen von all den verrückten Sachen während der Show, er ist wirklich ein toller Künstler. Jeder Song kommt gut an und macht gute Laune. Auf CD ist alles immer eher ruhig und chillig, live geht die Post ab mit seinem Blues. Er hat auch echt ne coole Band hinter sich. An Gitarre und Bass sind zwei gestandene heiße Männer, an den Drums sitzt ein weiterer Spassvogel und am Keyboard ein langhaariger lässiger Typ. Die freuen sich auch jedes Mal über neue Skurrilitäten.
Andauernd flog das Mikro in die Luft, öfters fing er es einfach nicht und es knallte laut auf den Boden.

Bei Jessica stand er wieder vorne auf der Absperrung und ließ Fans singen. Dann pausierte das Lied und er fragte:
„If there’s something strange in the neibourhood, who you’re gonna call?“
Wir: „GHOSTBUSTERS!!“
„If there’s something weird and it don’t look good, who you’re gonna call?“
„GHOSTBUSTERS!!“
„An invisible man sleeping in your bed, who you’re gonna call?“
„GHOSTBUSTERS!!“
„döö düm döö düm dö dö dö döö düm döö düm dö dö dö döö düm döö düm“
Geil. Der Vogel.

Danach war erstmal Schluss, aber nach lautem „Zugabe!!! Zugabe!!!“ kam er allein zurück und sang zwei Songs akustisch. Klingt schön, ist aber eher lustig, erstens der Text, zweitens sein Blick, drittens der Versuch eine Fußbank aufzubauen für die perfekte Gitarren-Steh-Position. Hat nicht geklappt, also stellte er es zusammengeklappt gegen eine Box und stellte seinen Fuß drauf.

Viel früher am Abend kündigte er an, dass er später Songanfragen annehmen würde. Nach den Akustik-Songs schrie jemand etwas rein, was er nicht verstanden hatte. Das wollte er aber sofort wissen, weil er gesehen hatte, wer es gebrüllt hatte. Den Typen fand er wohl echt cool und machte aber erstmal Späße auf dessen Konto. Meinte dann aber: „I like you!“
Der Typ sollte dann noch mal wiederholen, was er gesagt hatte.
„I want to listen to „Baby is gonna die tonight“!“
Adam meinte promt: „Ok I’m gonna play it.“ Und spielte es sofort.
Danach gabs noch einen Song zum Durchdrehen (Salty Candy) und dann wars vorbei. War auch gut so, ich konnt nicht mehr. Und Adam war alkoholisch auch bedient. Man man man, mal wieder völlig unreal dieses Konzert, genau wie ich es mag. 5 von 5 Sternchen!
Eine schöne Lebenserfahrung.
Verrückt, verrückter, Adam Green.

Videos:

The Prince's Bed

No Legs
Jessica + Ghostbusters
Salty Candy