Der Blog über das Leben

von Anne und Jule

Sonntag, 14. Februar 2010

Ski-Urlaub im Zillertal

Das Folgende, was fälschlicherweise auch mit einem "Bild" verwechselt werden kann, ist KEIN BILD, sondern ein VIDEO!!!
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Bilder

Am Freitag, 05.02.2010 gings abends 20:30Uhr in Berlin los. Eine wunderbare Busfahrt lag vor uns und sollte Mutti, Peter und mich über Nacht in den Urlaub bringen.
Ziel war Österreichs Zillertal. Ein kleiner unspektakulärer Ort namens Aschau mit tollen Skigebieten in unmittelbarer Umgebung.
Bewaffnet mit Schlafsack und Kissen hatten wir glücklicherweise jeder zwei Sitze zum Schlafen. Nach kurzer Zeit wurde das auch versucht, weil man ja am Folgetag fit sein wollte für die ersten Stunden im Schnee.
Ständiger Positionswechsel wegen gelähmten Körperteilen nach kurzer Zeit machte erholsamen Schlaf schwierig. Etliche nervige Pausen störten ebenso, da jedesmal Festagsbeleuchtung angeschaltet wurde sobald der Bus stand.
Irgendwann gegen 2Uhr nachts erreichten wir Nürnberg, wo wir eine kurze zweistündige Pause einlegten, da wir auf einen Bus mit Zusteigern warten mussten.
Diese Pause konnte man gut durchschlafen.
Dann betraten die Zusteiger den Bus. Diese tauschten ihren Partybus gegen unseren Schlafbus und waren äußerst unerfreut, dass beinahe alle Plätze mit schlafenden langweiligen Menschlein belegt waren. Blöde Situation für sie, aber ebenso für uns. Denn es war LAUT. Um die 20 Leute stiegen zu, darunter eine Truppe aus Bottrop mit schönem Atze Schröder - Dialekt und lautem Organ.
Einer von ihnen - Kalle - setzte sich neben meine Mutter, die man im Schlaf nicht stören sollte. Nach kurzer Zeit wurde die verrückt und machte sich als Erste schon mal Freunde für die kommende Woche.
Ich hatte glücklicherweise Ohropax und meinen Doppelsitz und schlief wieder ein.
Geplante Ankunftszeit war gegen 9Uhr. Doch Herr Busfahrer machte einen Abstecher zum Chiemsee und diverse andere Verfahrer. Der ein oder andere wäre ihm gern an die Gurgel gesprungen.
11Uhr irgendwann waren wir dort: Hotel Seewirt in Aschau.
Es war eine Reise gebucht über "Aktives Reisen" und unsere Truppe für die Woche umfasste ca. 40 Leute.
Ein junges Team schmiss den Laden. Die waren alle furchtbar nett, doch insgesamt fehlte eine professionelle Leitung.

Nach einem ausgiebigen Frühstück wollten wir den restlichen Tag zum Skifahren nutzen. Zimmer waren erst ab 14Uhr bereit, was schonmal komisch war.
Wir mussten zum Zug stiefeln, ein 10min Marsch, da die Skibusse so spät nicht mehr fahren.
Es gibt nichts schlimmeres als in Skischuhen weite Entfernungen hinter sich bringen zu müssen.
Mein letztes Mal Skifahren lag 7 Jahre zurück, aber ging recht gut, auch gleich am Anfang. Das Wetter war nur ziemlich mies. Null Sicht.
Vom Skigebiet Kaltenbach gab es eine Skiroute nach Aschau runter. Die sollte direkt am Hotel enden. Hörte sich verlockend an und wurde sofort getestet.
Wir fröhlich drauf los, mussten schnell feststellen, dass es ganz und gar nicht verlockend war. Die Piste war schwarz. Es war ziemlich warm und der Schnee war matschig und schwer. Dazu die 1a Sicht und der erste Skitag. Alles andere als schön. Es war soo anstrengend und Stress pur, weil Angst hinzukam, da man weder Boden noch Vordermann sah.
Und wir landeten mitten im Dorf und nicht am Hotel und durften ein weiteres Mal wandern.
Aber das war nur der Anreisetag.
Denn es sollte nur besser werden.
Am nächsten Tag war strahlender Sonnenschein. Es wurde angeboten, dass Skigebiet Kaltenbach zu erkunden mit einem "Teamer" vom Hotel.
Wir haben uns für die schnellere Gruppe entschieden und hatten einen tollen Tag. Unsere Gruppe bestand aus 9 Leuten und wir fuhren gemeinsam Berg rauf und runter.
Zum Schluss wieder die Aschau Abfahrt, diesmal war sie ok. Und wir fanden sogar den Weg bis zum Hotel. Der führte nur über das Privatgelände eines Bauern und endete nicht ganz bei der nicht vorhandenen Sonnenterasse des Hotels wie beschrieben in der Broschüre. Uups.
Abends gabs wie immer Buffet, u.a. Kartoffelauflauf mit Paprika und anderem Zeug. War ganz lecker.
Anschließend gabs Begrüßungsdrinks in der hauseigenen "Zebrabar".
Es war Sekt mit irgendwas, was das Getränk rot aussehen ließ. Hat aber gut geschmeckt. Gegen 12Uhr bin ich nach 3 Begrüßungsdrinks und nem großen Bier ins Bett.
Am nächsten Morgen weckte mich Herr Sekt mit hervorragenden Kopfschmerzen, ich vertrags einfach nicht. Was solls.
Außerdem erinnerte ich mich nach nur einem vollen Skitag an mein altes Skischuhproblem. Ich hab zwar eigene, aber die sind irgendwie komisch geformt und drücken bei mir immer höllisch auf den unteren Teil meines Schienbeins und hinterlassen tolle Schwellungen. Da ich diesmal schon nach nur einem Tag kaum in den Dingern überleben konnte, tauschte ich mit meiner Mutter. Bei ihr gehen die komischerweise, liegt es wohl an mir.
Ihre Schuhe drückten nicht dort.
Wir sind wieder in einer Gruppe gefahren mit Teamer Daniel. Waren diesmal 7: Peter, Mutti, Ralf, Matthias, Olli, Ronald (nein nicht mein Papa) und ich.
Ich kam leider gar nicht mit den nicht drückenden Skischuhen klar. Schon nach wenigen Metern fingen meine Beine wie verrückt an zu zittern, es war sehr komisch. Nach einer Talabfahrt tauschte ich zurück zu meinen Skischuhen. Fehlanzeige. In diesen konnte ich GAR NICHT fahren. Schmerz! Also tauschten wir wieder. Sorry Mutti.
Das Zittern ging wieder los. Das war zuviel. Hab mich abgeseilt und bin alleine weiter, damit die anderen nicht andauernd auf mich warten müssen.
Leider hab ich vergessen mein Mittag aus dem Rucksack zu nehmen, den meine Mutti aufhatte.
Mittags saß ich an der Hütte an der Zentralstation, wo wir am Vortag auch waren mit einem ganz üblen Hungergefühl und großer Hoffnung, die anderen hier zu finden.
Geld hatte ich glücklicherweise NICHT dabei.
Mir war schon schlecht vor Hunger und keiner kam.
Ich traf jedoch Ralf, der mir Geld lieh und ich mir zwei Würstchen mit Brötchen kaufen konnte.
Danach gings wieder besser. Hunger ist echt scheiße.
Anschließend wollte ich noch ein wenig fahren.
Und zufällig seh ich vom Lift aus meine Mutter auf der Piste! Hah! Schnell hinterher und dann hatte ich sie wieder. Ist schon schöner in der Gruppe zu fahren.
Gegen Ende wurde mir wieder schlecht.
Olli meinte ihm sei auch schlecht.
Am Hotel angekommen ging gar nichts mehr und ich musste mich spontan auf Toilette übergeben. Huch.
Aufs Zimmer gegangen und nicht wirklich besser gefühlt. Hab mich ins Bett gelegt und Kamillentee getrunken, der irgendwie saulecker war in dem Moment. Wenn Kamillentee gut schmeckt, dann stimmt schon mal was nicht. Soviel ist sicher.
Gleich nochmal übergeben.
Die andern sind zum Abendessen und ich hab mich umhergequält mit Eimer neben dem Bett. Hatte höllischen Durst und trank echt viel Wasser und Tee. Der kam leider kurz später ganz schnell wieder raus. Ein Glück war der Eimer da.
Beim Abendbrot fehlten wohl unheimlich viele, sagte meine Mutter.
Sehr komisch.
Irgendwann konnte ich einschlafen und hab die Nacht recht gut überstanden.
Bin sogar zum Frühstück gegangen. Dort waren nicht viele. Viel konnt ich nicht essen.
Schlecht war mir nicht mehr, aber furchtbar schwach fühlte ich mich. Blieb also zu Hause und schlief bis 13Uhr.
Ein Krankheitstag bei 7 Tagen Urlaub tut schon weh und verärgert einen leicht.
Und wenn kurioserweise auch noch viele andere an dem gleichen Problem erkranken, dann stimmt doch etwas nicht.
Nach verschiedenen Recherchen sind wir zu dem Beschluss gekommen, dass es der Kartoffelauflauf war, der wohl nicht ganz einwandfrei war. Nämlich alle die es gegessen hatten, waren krank und allen anderen ging es gut. Klingt verdächtig.
Am nächsten Tag ging es mir aber wieder gut.
Mit neu ausgeliehenen Skischuhen war das Skifahren nun auch vollkommen schmerzlos und hat nur Spass gemacht.
In den Tagen danach erforschten wir noch zwei weitere Skigebiete: Zell und Mayrhofen. Beide auch wundervoll und mit Sonne einfach atemberaubend.
Als wir in Zell waren, hatten wir leider teilweise minus 18 Grad und das Wort Gefühl kannten meine Zehen nicht mehr. Irgendwie doof, denn dadurch dass sie taub gefroren waren, merkte ich nicht, dass mein rechter großer Zehnagel total eingequetscht wurde.
Dafür durfte ich bezahlen. Wenn ich nun runter zu meinem Fuß schaue, sehe ich einen hübschen blauen Fleck unterm Nagel und aus Erzählungen ist mir bekannt, dass dieser sich wohl verabschieden wird und ein toller Krüppelnagel nachwächst. Gute Neuigkeiten.

Hier unsere Skigebiete:



Und jetzt seht ihr, was so ein Skipass heutzutage alles kann:





Es gibt auch Vorteile im Zeitalter der Spionage.
Aber eigentlich ist es schon schlimm, dass man selbst beim Skifahren auf Schritt und Tritt verfolgt wird.

Ja, was soll man sonst noch erzählen?
Es war ein cooler Urlaub, eine super Woche mit viel Bewegung, Sonne und lieben Menschen. Hätte etwas länger andauern können. Aber so ist das mit schönen Dingen, sie fliegen vorbei.

Ein letztes Highlight war die Heimreise. Eine andere Firma als beim Hinweg und außerdem saßen zwei Hardcore-Lesben am Steuer. Die sind durchgeheizt.
Zwischendurch hat der Bus so gewackelt, dass ich dachte auf der Autobahn würden 2m Schnee liegen und da jagen wir gerade drüber. Als ich aus dem Fenster schaute lag jedoch kein Schnee.
Es war mir etwas unheimlich, also versuchte ich einfach schnell wieder einzuschlafen.
Wir sind 20:30Uhr gestartet und waren 04:30Uhr früh in Berlin!!!
Fragt mich nicht wie sie es geschafft haben, aber es war verdammt fix.

4 Kommentare:

Julitschka hat gesagt…

oh gott mehr??!!meine güte, irgendwann reicht es

Ina hat gesagt…

geiles video...man da wird man neidisch...hast du dir eigentlich ne kamera für den helm gekauft...oder wie konntest du fahren und filmen zugleich?
SAU GEIL

Anonym hat gesagt…

nee kamera im helm hatten wir nicht. das hat einer in unserem ski team gefilmt, kamera in die hand und ab gings...

Anonym hat gesagt…

Hey Anne,
tolles Video- Du bist echt begabt !
Das Problem mit den Skischuhen scheint in der Familie zu liegen-hab meine auch ändern lassen als ich letzes Jahr mit Papa, Richard und Tine im Urlaub war.
Grüß Dich ganz lieb !!