Der Blog über das Leben

von Anne und Jule

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Der Weihnachtsblog

Hohohoho Freunde & Familie!
Schneit es bei euch auch übertrieben viel?In ganz Schottland herrscht totales Chaos weil alle im Schnee versinken.Ich persönlich hab mich ja ganz clever mit Converse Chucks (die haben Löcher an den Seiten) für den Winter ausgerüstet.3 Paar Socken sind ein Muss.Aber ich hab zu Weihnachten ja Schuhe geschenkt bekommen.Danke Papa.Und eine Doppelbett-Matratze.Danke Mama.Und Konzerttickets.Danke Julitschka :)
Bin sehr zufrieden mit der Ausbeute.Weihnachten von zu Haue weg ist immer das schlimmste und dieses Jahr ist schon das 2. in Folge.Hinzu kommt, dass ich arme Sau dieses Jahr auch noch arbeiten darf.Harte Zeiten aber das wird alles entschädigt weil ich diese Aussicht auf dem Nachhauseweg hab.
Um euch die guten Nachrichten zu übermitteln:
Ich hab einen ganz normalen Vollzeit Job und komm garantiert erst in ein paar Monaten zurück nach Deutschland.Ich arbeite jetzt nur noch ab und zu im stressigen Jam House und serviere stattdessen alten Leuten Tee in einem Hotel, na gut manchmal wollen sie auch Gin Tonic und manchmal sind sie auch Mitte 30!Erinnert mich stark ans australische Bolgart mit dem Bauernpub :) aber im guten Sinne
Jetzt die schlechten Nachrichten:
Ich kann keine Bilder hochladen, weil ich das Kabel für die Kamera irgendwo vergessen hab.Ich möchte nicht sagen verloren aber definitiv an mir unbekannter Stelle verstaut.Uuupsie.
Ich kann nur alles beschreiben: alles weiß, alles voll mit Touris, alles weiß, etwas Matsch, alles hübsch, arschkalt.
Ich hoffe das Problem mit den Photos bald zu lösen um euch endlich meine Mitbewohner und meine Wohnung zeigen zu können.
Heute wird erstmal gestrichen weil ich hässliche pinke Flecken an den Wänden hab.Geht ja mal gar nicht.Und bevor mein geliebtes Cousinchen plus Bekanntschaft sich hier breit macht,soll es ja auch ordentlich aussehen!

Ansonsten lern ich den schottischen Akzent langsam aber sicher zu verstehen, nur wenn sie angetrunken sind sprechen sie eine mir völlig unbekannte Sprache!
Die Laute ergeben einfach keinen Sinn mehr.
Ist auch egal weil mir gehts gut, ich vermiss euch natürlich aber nicht weinerlich doll :)

Ich wünsch euch allen Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch.
Ich denk an euch und stoßt mal auf mich an, ja ?!
Ist gut fürs Karma und so!

Und ich hab auch schon einen Weihnachts-Neujahrsvorsatz:
Postkarten...ihr kriegt ganz sicher bald welche!
Und Bilder natürlich

Merry Christmas & Happy New Year

xxxxxxxx

Ps Chefkoch will Truthahn fürs uns machen.Da bin ich ja mal gespannt.
Ich geh jetzt los um den David Hasselhoff Kalender für die Wohnung zu besorgen!

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Vom Leben gelernt

Wenn man den ganzen Tag nichts macht, ist der Tag trotzdem weg.

Man träumt immer von Dingen, die man nicht kennt.

Nach 4 Tassen Kaffee am Nachmittag zittert man und kann abends 12 Uhr NICHT einschlafen.

Being crazy is more common than actually being not crazy.

Montag, 7. Dezember 2009

Reizüberflutung

Ja ich lebe!!!Und zwar in Edinburgh...

Lange hab ich persönlich den Blog ruhen und Annegret die ganze Arbeit machen lassen!
Diese Zeiten sind nun vorbei weil wir endlich Internet haben!
WIR das sind Tommy und Elton aus Kapstadt/Südafrika und Steve aus Dublin/Irland und Juliane aus Rostock /Deutschland! Wer jetzt aufmerksam gelesen hat wird feststellen, dass ich das einzige Mädchen bin! Ja das klingt nicht nur interessant es ist es auch!
Zum Glück ist Tommy Koch, Steve Bar Manager und Elton ein Streuner. Bunte Mischung und langweilig wird’s so schnell nicht!
Ach übrigens, ich befinde mich in SCHOTTLAND!
Jetzt wisst ihr Bescheid und es ist das erste Mal das ich irgendwo bin ohne meine geliebte bessere Hälfte Annegret! Deshalb ist es im Moment auch nicht The GermanSSS sondern nur The German! Die bedauerliche Einzahl! Ich hoffe der Blonden geht’s gut in Berlin! Hat ja Klein Ina gleich in der Nähe!

Zurück zu den Fakten:
Wohnen tue ich am Leith Walk. Das ist 10min Fußweg bis zur überfüllten Innenstadt inklusive Weihnachtsmarkt und Schlittschuhbahn! Weihnachten und Neujahr drehen alle komplett durch in Großbritannien und pilgern wie die Verrückten nach Edinburgh weil Edinburgh berühmt ist für schöne Sachen wie ein Schloss auf einem Hügel und eine Einkaufsmeile die keine Wünsche offen lässt!
Chaos und Hektik beschreibt die Situation ganz gut aber da die Sonne scheint und es in der George Street sogar Maschinen gibt die dir künstlichen Schnee in die Augen blasen ist alles wunderbar!
Ich arbeite zur Zeit in einem Club namens The Jam House! Leider nur an Wochenende aber ich hoffe bald noch einen anderen Job zu finden!
Heißt aber auch das ich Weihnachten wieder einmal NICHT zu Hause sein werde und die Weihnachtsente wieder einmal für mich gestorben ist. Oh du Fröhliche! Wehe es regnet am 24.12. Dann fang ich bestimmt an zu weinen. Schnee will ich und literweise Glühwein und einen geschmückten (meinetwegen auch künstlichen) Tannenbaum! Muss dringend mit meinen Mitbewohner reden um Entscheidungen zu treffen! Spiel Spaß Spannung und heiße Schokolade! Meine Vorbereitungsmaßnahmen sind im vollem Gange.

Da ich kein Unmensch bin, möchte ich euch natürlich meine aktuelle Adresse für kleine Überraschungsgeschenke nicht vorenthalten

9/3 Antigua Street
Edinburgh
EH1 3NH
United Kingdom

Und neue Handynummer hab ich auch mal wieder
+447855453165

E-Mail ist die gleiche und ich sehe auch so ziemlich aus wie immer! Nur etwas blasser!
Die Sonne ist ja nicht ganz so intensiv hier!

Ich wünsche euch herzallerliebste Advente, Weihnachtsmarktbesuche und Geschenke!
Bis zum nächsten wortreichen Blog

Mit freundlichen Grüßen
Juliane Krueger-Braun

Oh ich war übrigens auch in England im Oktober! Ich hatte “nur “ zwei Green Day Konzerte aber für mich persönlich war das befriedigend genug

ENNNGLAAANNND BILDER

Was mir grad noch eingefallen ist,ich hab ein Aquarium mit süßen Goldfischen :) Der Vormieter will sie nicht mehr also hab ich sie bekommen. Sie wurden auf die Namen Hans und Wurst getauft!

Freitag, 4. Dezember 2009

Paul McCartney - Good Evening Berlin

Jeder hat doch so eine Liste mit Dingen, die er gerne machen, sehen oder schaffen will im Leben. Wenn auch nicht auf Papier, dann doch sicherlich im Geiste.
Auf meiner Liste stand schon seit einiger Zeit ganz groß geschrieben "Paul McCartney sehen".

Am 3. Dezember 2009, war es soweit.
Gewusst, das Sir Paul eine Tour spielen wird, habe ich schon lange, doch als ich die Ticketpreise sah, war die Sache erstmal gegessen.
Irgendwo hat man ja doch eine Schmerzgrenze.
Tickets von 60-200Euro, da schluckt man erstmal.
Wie gesagt, ich hatte es abgehakt.
Die guten Plätze waren viel zu teuer und schlechte Plätze für 60 Euro sind noch viel schrecklicher.
Zufällig am 2. Dezember, kam ich mit jemanden ins Gespräch, dass doch Paul McCartney demnächst in Berlin spielt. Und ich, als großer Beatles Fan, wäre gern dabei, aber es ist so schweineteuer.
Daraufhin habe ich erstmal erneut gecheckt, wann genau denn das Konzert ist.
MORGEN. Scheiße, dachte ich.
Ich wollte nicht soviel Geld ausgeben, aber irgendeine unsichtbare Macht zog mich zur O2 Arena.
Am selben Abend hab ich nochmal in das Live-Album von 2002 reingehört und danach stand fest, ich kann NICHT nicht gehen.
Also wurde weiterhin Paul McCartney und Beatles auf dem iPod gehört.

Am nächsten Tag, nach Praktikumsschluss, bin ich auf zur O2 Arena.
Vor der Halle suchte ich nach einem Ticket. Es sollte sich aber in Grenzen halten.
Doch ich war auf der anderen Seite schon furchtbar aufgeregt und euphorisch, dass ich sogar glaube ich unmenschliche Preise bezahlt hätte. Mal abgesehen davon, dass ich das Geld gar nicht habe.
Ok, ich fand ein Ticket für einen Sitzplatz im Oberrang. Stolze 85 Euro. Im Gegensatz zu anderen Ticketpreisen einfach nur krank, im Vergleich mit den besseren Sitzplätzen unheimlich günstig.



Natürlich gab es keine Vorband, das würde den Abend ja nur verschlechtern, denn wer sollte es wagen, für Paul McCartney zu eröffnen.
Licht ging aus, das Publikum schrie, Musik fing an und ein Opa in Anzug lief auf die Bühne.
Die Menschen schrien lauter.
Da war er. Das war er. Paul McCartney.
Paul McCartney!!!



Den ich sonst durch meine Kopfhörer höre. Er gehörte zu den Beatles! Das ist er. Er ist The Beatles! Wow, es gibt ihn wirklich. Er ist ein Mensch. Jedenfalls sieht er so aus. Ich konnte es gar nicht glauben. Ich mein, er und die Beatles waren/sind berühmter als Jesus. Da ist er! Gleich singt er und ich kann es hören. Das Leben ist schön. Und Träume werden wahr!
Das ist Paul McCartney.
Ihn als Musiker zu bezeichnen, wagt man nicht mehr. Denn er ist die Musik. Auf der Bühne steigt er zu Höherem auf. Etwas magisches umgibt ihn.
Er begrüßte Berlin, ging zum Mikro. Los gings.
Als zweites Lied gleich für mich ein absoluter Knaller: Drive My Car!
Nachdem Song zog er sein Jackett aus und meinte: "That is the big wardrobe change of the night you know."
Lustig ist er auch noch! Der Typ hat einfach alles. Das gibts doch gar nicht.

Ich stehe immer im Zwiespalt, denn ich nehme gerne meine Lieblingssongs auf, aber auf der anderen Seite ist es auch schön, sie einfach so zu genießen ohne Ablenkung. Doch dann hat man die immerwehrende Erinnerung nicht, jedenfalls nicht in Form eines Videos, anschaubar wann immer man auch will.
Jedenfalls habe ich beschlossen, dass es eine gute Entscheidung war diesmal aufzunehmen. Denn die Videos sind Wahnsinn, Paul McCartney ist Wahnsinn. Wenn ich mir mein Aufgenommenes anschaue, ist Gänsehaut vorprogrammiert und das Wasser steigt in die Augen. Unglaublich.
Er kann ganz allein auf der Bühne stehen, singt ganz allein und nur seine Akustik Gitarre begleitet ihn - man muss weinen. Er hat es. Er hat das, was Menschen glücklich macht. Er selbst meinte, er habe sich damit abgefunden eine lebende Legende zu sein, da er es seinen Fans schuldig ist. Er schreibt seine Setlists nach dem Motto "Was wollen die Leute hören?" und nicht wie viele andere Bands "Ich spiele meine alten erfolgreichen Songs nicht mehr, denn ich habe neue Songs."
Fröhlich und gelassen sprach er mit dem Publikum oder unterhielt sich mit der ersten Reihe, sendete Grüße an uns ganz hinten.
"How are you doing back there? We send greetings to you over there."

Mit "we" meinte er die erste Reihe und sich, denn die waren sozusagen eins.
Man muss dazu sagen, wer erste Reihe war, hatte sich nicht wie bei Green Day 12h vorher angestellt, sondern musste einfach schlappe 190 Euro hinblättern.
Aber was schert das schon echte Fans.
Ich ärgerte mich ein wenig über meinen Platz. Denn es war ja ein Sitzplatz. Ein Sitzplatz im Oberrang. Ok, es gab NUR Sitzplätze, aber dieser war eben echt weit weg. Natürlich geht es um die Musik und die hört man da oben genauso wie vor der Bühne. Der Unterschied jedoch ist, vor der Bühne ist man umzingelt von verrückten Beatlemania-Paul McCartney-Fans und die Euphorie von denen steckt eben an. Und so macht einfach jedes Konzert nochmal mehr Spass. Also das wäre eine Steigerung gewesen, die kaum möglich war. In meinem hintersten obersten, am weitesten von der Bühne entfernten Block, saßen eher Leute, die sich gern mal Paul McCartney anschauen wollten, weil er eben Paul McCartney ist und auch ganz gute Musik macht. Vor der Bühne, standen Leute, die sonst sterben würden, wären sie jetzt nicht wo sie sind. Diese Leute können Wort für Wort mitsingen. Die Musik der Beatles und Paul McCartneys hat ihr Leben geprägt oder besser, ist ihr Leben. Manch einer wird sagen, "diese Verrückten können mir gestohlen bleiben", ich sage: "diese Verrückten machen Konzerte unvergesslich und lassen sie in die Geschichte eingehen".
Würde man sich sonst an das Konzert der Beatles im Shea Stadium in New York 1965 erinnern?
Sehr oft zähle ich mich selbst zu den Verrückten. Hier leider fehlte mir das Geld zum Verrücktsein.
Der Altersdurchschnitt war geschätzte 45 Jahre. Viele Junge waren wirklich nicht da. Obwohl EINE Familie KOMPLETT angerückt ist. Da war selbst die 5jährige Tochter dabei. Ob das nun ihr Leben von diesem Tage an verbessern wird, kann man anzweifeln. Aber wenn man nicht weiß wohin mit dem ganzen Geld, dann war es eine äußerst kluge Entscheidung. Eine gute musikalische Bildung kann nie früh genug beginnen. Die Kleine hatte sogar ein Beatles T-Shirt an.
In meinem Block war außer Klatschen nicht viel los. Man kann sich auch schlecht bewegen auf so einem SITZplatz. Mir ist unklar, warum so viele Leute diese SITZplätze bevorzugen bei Konzerten. Ich finde keinen einzigen Vorteil.
Die Leute, die für 180 Euro einen Sitzplatz in der sonst "Stehplatz-Zone" ergattert hatten, durften teilweise aufstehen und zur Absperrung vor die Bühne gehen. Ihr glaubt nicht, wie gern ich das auch getan hätte.
Also sah es vorne, mit den rumhüpfenden Fans, dann doch nach Konzert aus und nicht nach einem Sonntagsständchen im Altersheim.
Ich fand sowieso komsich, dass es keine Stehplätze gab.
Ist ja nicht so, dass er ausschließlich Heul-Lieder gespielt hat und es keine Gelegenheit zum Tanzen gab. Ganz im Gegenteil, es gab kaum einen Song, in der die erste Reihe nicht ausgeflippt ist. Aber es gab gewisse Momente, wo man erstarrte.
Nach Blackbird sagte Paul folgendes:
"Sometimes in life you don't always say everything you want to say to people. And sometimes you don't tell people how much you love them and sometimes then they pass away and then it's too late. So it's a good thing I think to try to get it said while people are around. I wrote this next song for my friend John after he passed away. Let's here it for John! So I wrote this song and it's an imaginary conversation that I didn't have with him but I'll have it now."

Here Today war für John Lennon.
Man konnte an seiner Stimme hören, wie schwer es ihm fiel, diesen Song zu singen.
Und ab der Zeile "I'm holding back the tears no more, I love you" konnte auch ich meine Tränen kaum zurückhalten.
Damit man nicht 3h durchheulte, kamen Songs wie Obladi Oblada. Die komplette O2 Arena geriet ins Hüpfen und Schunkeln und selbst neben mir regte sich etwas.
Ich könnte jetzt lügen und behaupten, die alten Beatles-Hits waren die Highlights des Abends, aber einfach jeder seiner Songs hatte etwas unerwartet Mitreißendes.
Natürlich kamen Jubelschreie auf, sobald die ersten Töne von Eleanor Rigby zu hören waren.
Nach dem rockigen Back In The USSR und nach
"Oh thank you, you bonkers, Dankeschön, thank you very much"
sagte er:
"That is a ukulele. (eine Mini-Gitarre) Yeah I thought you knew that. I don't know how many people knew that George was a very good ukulele player. Very good. Ich singe den nächsten Song für meinen Freund George. (Ja, er hatte es abgelesen, aber die Aussprache war unheimlich gut!) I say he is a really good player and he had a big collection of ukuleles and he gave me this one, the Gibson, beautiful, and I ran over to his house, I had one as well before he gave me this, I ran over to his house and there we were sitting around playing and he was playing all the George normal stuff eyaheyeey.....all that stuff haha, anyway I said to him you know I do one of your songs on the ukulele so I sang it for him and I sing it for you now."

Er sang Something. Anfangs allein mit seiner Ukulele. So gefühlvoll wie es keinem anderen Künstler gelingen würde. Als die Band einsetzte, sah man außerdem, auf einer riesigen Leinwand über der Bühne, Bilder von George. Es stimmt einfach alles bei seiner Show. Nach dem Song sah man diverse Mimik- und Körperbewegungen, die einem irgendwie sagten, was er dachte. Es schien, als freue er sich. Als freue er sich, dass ER den zum besten Liebeslied gewählten Song aller Zeiten singen darf und dass die Leute es lieben. Als freue er sich, dass er dem gerecht wird, was das Lied selbst ausmacht und dass auch George es geliebt hätte. Jetzt. In diesem Moment.
Nach jedem Song steht Macca eine halbe Ewigkeit da und bedankt sich mit Armen und Gitarre oder Bass in der Luft. Manchmal macht es den Anschein, als könne er selbst gar nicht glauben, wer er eigentlich ist. Dass man Gott ist, ist auch nicht so einfach zu verdauen.
Und dass er zu Gott geworden ist, hat er auch seiner lockeren Art zu verdanken. Als Paul McCartney könnte man sich ALLES erlauben, aber er macht einen so sympathischen und coolen Eindruck. Er ist glaube ich, der coolste Opa der Welt, wenn ich das mal so sagen darf.
Eine einzige Sache ärgerte mich. Und zwar war meine Kamera voll bevor Hey Jude und Yesterday kamen. Und gerade diese beiden Lieder wollte ich aufnehmen. Er hatte einfach zu viele Hits gespielt und ich wusste einfach nicht mehr, was wert war aufgenommen zu werden und was nicht. Am liebsten hätte ich alles komplett aufgenommen.
Leider musste ich also Drive My Car und Got To Get You Into My Life löschen, um Platz für die zwei anderen Songs zu haben.
Ich könnte mich selber in die Tonne treten, wenn ich nur daran denke. Ich hatte sie schon und jetzt doch nicht mehr. Ahhh. Nächste Mission ist also: 4GB Speicherkarte kaufen, weil bei 3h Konzerten nicht genug Platz drauf ist.
Ja er spielte wirklich fast 3h.



Was denkt ihr eigentlich, wie geil es ist, zu Lady Madonna oder Get Back abzugehen?! Oder Paperback Writer oder A Day In The Life (mit anschließendem Lennon Song Give Peace A Chance), Let It Be...
Hey Jude war wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Es war ein einziger TRAUM! Und er sang es mit einem Lächeln. Und jeder sang mit. Und das garantiert auch mit einem Lächeln. Ich möchte ja immer Erlebtes weitergeben an andere und wenn ich könnte, würde ich jeden Einzelnen von euch sofort zu dem Konzert zurückbeamen, damit auch ihr das Unwirkliche sehen könnt. Ich bin immer der Meinung, so etwas verändert und prägt das Leben. Man verändert seine Sichtweisen und die Wertschätzung mancher Dinge. Denn plötzlich ist ein belangeloses Lied soviel mehr wert als man sich je hätte vorstellen wollen. Musik muss nicht einfach nur Hintergrundrauschen sein, Musik verändert Dinge, verändert Menschen, verändert das Leben. Musik ist das Leben.
Und wenn man das bei Hey Jude noch nicht spürt, dann doch spätestens wenn Paul McCartney SEIN Yesterday spielt. Gibt es etwas schöneres, was das menschliche Ohr wahrnehmen kann?
Ich bin so dankbar, dieses Konzert gesehen zu haben, Paul McCartney gesehen zu haben. Es war die beste spontane Idee, die ich je in meinem Leben hatte.



Ich hoffe, dass er sich das mit der angekündigten LETZTEN Tour seiner Karriere 2010 nochmal anders überlegt. Meinetwegen soll er 10 letzte Touren machen, wie so manch anderer Künstler. Ich sag ja nur Tina (Re)Turner.
Aber mal im Ernst, man kann sich doch eine Welt ohne Paul McCartney auf der Bühne gar nicht mehr vorstellen.
Ich bin außerdem glücklich darüber, dass er sich mit der Rolle als ewiger Beatle abgefunden hat. Nach Trennung der Beatles weigerte er sich eine Zeit lang Beatles-Songs zu spielen.

Und zum Schluss ein kleiner Hinweis von mir:
Solltet ihr zufällig mal denken, "sag mal der Typ da drüben sieht doch aus wie Paul McCartney!" Und solltet ihr diesen jemanden fragen, ob er es denn wirklich sei, dann sag ich euch was Paul McCartney antworten wird:
"Nein, ich bins nicht. Mir wurde schon oft gesagt, ich sehe ihm ähnlich. Aber glauben sie wirklich Paul McCartney würde einfach hier umher spazieren?"
Paule ist leidenschaftlicher Spaziergänger und das ist sein Standardspruch, wenn Fans ihn erkennen.

Die Beatles waren für mich bisher immer nur eine Art alte Legende. Es gab sie und sie veränderten die Welt. Doch dann waren sie weg.
Am 3. Dezember sind die Beatles für mich zum ersten Mal Wirklichkeit geworden. Zum ersten Mal konnte ich sie mir wirklich vorstellen, wie sie dastehen und spielen.
Sie sind also jetzt Wirklichkeit in meiner Vorstellung haha.
Paul dagegen ist pure Realität und wird uns hoffentlich noch sehr lange glücklich machen.

Setlist:

1. Magical Mystery Tour
2. Drive My Car
3. Jet
4. Only Mama Knows
5. Flaming Pie
6. Got To Get You Into My Life
7. Let Me Roll It / Foxy Lady
8. Highway
9. The Long and Winding Road
10. (I Want to) Come Home
11. My Love
12. Blackbird
13. Here Today

14. Dance Tonight
15. And I Love Her
16. Mrs Vanderbilt
17. Eleanor Rigby
18. Band on the Run
19. Ob-La-Di, Ob-La-Da
20. Sing the Changes
21. Back in the U.S.S.R.
22. Something

23. I've Got a Feeling
24. Paperback Writer
25. A Day in the Life / Give Peace A Chance
26. Let It Be
27. Live and Let Die
28. Hey Jude

29. Day Tripper
30. Lady Madonna
31. Get Back

32. Yesterday
33. Helter Skelter
34. Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Anne zurück in Berlin

Ab Freitag, 27.11.09, wohne ich ja nun schon in meiner neuen "Wg". Genommen hab ich das Zimmer nur, weil es günstig war. Es ist eine Wohnung mit zwei Zimmern + Küche + Bad in einem Studentenwohnheim.
Es lässt Erinnerungen vom damaligen Internatsleben hochkommen, wobei das Sportforum sogar in unmittelbarer Nähe ist. Ist schon komisch, man kehrt unbewusst immer wieder zurück zu seinen Wurzeln.
In meinem Zimmer stehen Schrank, Bett (das so knarrt, dass ich aufwache, wenn ich mich nachts umdrehe! Hallelujah), Schreibtisch und Stuhl, sowie ein Regal an der Wand.
Da ich durch den Dreh am Samstag nicht zu Hause war, um wie geplant Sachen zu holen, ist sozusagen nichts Brauchbares in diesem Zimmer. Man könnte es auch als leer bezeichnen.
Ein Schlafsack auf dem Bett und ausreichend Unterwäsche im Schrank und ich kann einen Punkt setzen bei der Aufzählung von im Zimmer befindlichen Dingen.
D.h. auch, ich muss mich mit mir und mir ganz allein beschäftigen, wenn ich nach 17Uhr Praktikumsschluss nach Hause komme.
Ein Glück gibt es iPods. Ein Glück können die Videos abspielen. Und ein Glück habe ich endlich all meine Videos von der Green Day Tour, sowie von den Konzerten von The Films überspielt.

Den Montagabend habe ich demnach mit iPod-Video-gucken verbracht. Ich muss noch kurz vom sagenhaften Samstagabend berichten. Abgemacht war, dass ich Sonntag mit all meinen Sachen einziehe. Durch den Dreh brauchte ich aber ab Freitag einen Schlafplatz. Ich fragte also meine zukünftige Mitbewohnerin, ob ich schon früher kommen kann so komplett ohne Sachen. Die erste Antwort lautete NEIN, da sie für Samstag eine Party geplant hatte und sie mein Zimmer dafür brauchten. Ich schrieb zurück, dass ich kein Problem damit hätte und ich auch warten würde oder mitfeiere. Also durft ich Freitag einziehen.

So ein Drehtag geht eben ziemlich lange und ich war auch erst Mitternacht zu Hause. Die Party war in vollem Gange.
Ich hatte so gar keine Lust darauf, denn ich wollte nur schlafen.
Ca. 15 Leute saßen in meinem Zimmer und lachten alle 2min so laut, dass es in jeder normalen Wohnung sofort zur Anzeige wegen Ruhestörung gekommen wäre. Aber ich durfte nicht meckern, schließlich hätte ich erst den Tag darauf einziehen dürfen. Meine Mitbewohnerin war auch ganz lieb und bot mir an, in ihrem Zimmer zu schlafen bis die Party vorbei war. Genau das tat ich. Leider sind die Wände so dünn wie Kate Moss und ich konnte alles andere als schlafen.
Wenn wir schon mal beim Thema sind, habt ihr den letzten Knaller-Kommentar mitbekommen? "Nichts schmeckt so gut wie dünn sein sich anfühlt." Da hat sie wieder Tausende von Mädchen in die Magersucht getrieben. Großes Kino. Danke Kate!

Irgendwie hab ich 3h rumgekriegt und bin wohl doch zwischendurch mal weggedriftet bis zum nächsten Lachflash. Diese 3h hängen in meiner Erinnerung wie ein schlechter Traum. Echt komisch.
3Uhr durfte ich also in mein nach Rauch und Alkohol riechendes Zimmer. War mir alles egal, Fenster auf und ab in den Schlafsack.
Den kompletten Sonntag habe ich mit Putzen verbracht, denn das Zimmer hatte schon länger keinen Wischer mehr gesehen.
Die Montag-Geschichte kennt ihr und heute schreib ich das, was ihr gerade lesen könnt.
Aber es hört sich wohl schlimmer an, als es ist.
Meine Mitbewohnerin ist aus China und eine ganz Liebe. Sonntag Abend hatte sie schon für mich gekocht und heute wieder. Ich fühl mich schon ganz schlecht.
Als ich nach Hause kam, zeigte sie mir, was sie für MICH gekocht hatte. Ich tat so, als hätte ich überhört, dass es für mich war. Als ich später dann meinen Feta-Tomatensalat zubereitete, kam sie und fragte, ob ich denn noch ihr Essen probieren würde. "Ja gern.", sagte ich. Erst wollte ich nur nicht, weil ich mir vorkam, als würde ich ihr alles wegfressen. Aber anscheinend wird das als Beleidigung aufgefasst, wenn man das Essen ablehnt. Bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als bekocht zu werden. Hähä.

Ich freue mich jedenfalls auf Möbel, Bettzeug, Bücher, TV, Poster und Teppiche für mein Zimmer. Noch schallt es hier.

Wenn man mal nicht mit dem allerneusten Shit umgeben ist und gezwungen wird, sich zu beschäftigen mit rein gar nichts, wird einem so richtig klar, wie abhängig wir geworden sind. Ich finde es ja schon schlimm, wenn ich zwei Tage lang kein Internet habe. Ohne Handy geht ja schon lange nichts mehr.
Ich würde gern nochmal im 18.Jahrhundert leben. Wirklich.
Da wär ich dann Künstler - würde irgendwelche abgefahrenen Dinge schreiben und malen. Oder ich wäre ein reicher Sack, Entschuldigung, eine reiche Alte und hätte Personal, das mich unterhält und amüsiert. Ohne eins von beiden würde ich sterben vor Langerweile. Selbst wenn ich tagsüber arbeiten bin, was macht man denn danach?
Man muss entweder ein kreativer Verrückter oder ein dreckiger Fießling sein. Sonst macht es doch keinen Spaß.

Am liebsten würde ich ja anfangen meine Wand zu bemalen. Aber dann kommt ja wieder die Sache mit dem Vorausdenken. Ja richtig, man muss es ja wieder überstreichen - bedeutet Arbeit und Geld. Oh nein.
Also lieber ne hässliche weiße Wand.

Internet ist für mich schon fast eine Art Psychologe. All den Blödsinn, der täglich in meinem Kopf schwirrt, kann ich z.B. bei Facebook auf eine beliebige Pinnwand schreiben. Besserung.
Schön find ich immer und auch Ideen-anregend, die Sätze mit "früher hat's das nicht gegeben". Natürlich hätten die Macher solcher Sprüche einer Sünde wie Internet standgehalten. Weil das hat's ja nicht gegeben.
Sowas von hätte sich son dicker Herrscher nen Facebook-Account angelegt und fleißig Freunde gesammelt. Man kann doch auch heutzutage überhaupt nichts mehr vergleichen. Ein Wimpernschlag und es gibt eine neuere Version. Alles entwickelt sich schneller als wir das wollen. Bald sollen doch auch Babies manuell produziert werden können. Da klickt man dann "Augenfarbe blau" und "1,76m" und schwups hat man sein Traumkind. Wunderbar.
Leute würden doch auch die Samen- und Eizellen von Rockstars kaufen, wenn sie könnten. Ist schon traurig, aber "früher" hätte es das auch gegeben. Natürlich nur, wenn es das gegeben hätte.

Ok. Was anderes.
Ich hatte meine 5 Minuten:

Leben - das ist Geburt, Kindheit, Jugend - was kommt dann?
Ein großes Loch, dass ein jeder selbst füllen darf.
Initiative ist gefragt.
Unendliche Möglichkeiten, aber doch nur ein Weg?
Er darf aber auch verzweigt sein oder vielleicht ein Labyrinth. Ein Wasserfall. Eine Achterbahn?
Würde man etwas ändern und Wege zurückgehen, wenn man könnte? Kann man?
Muss ein Weg einfach oder schwer sein? Gibt es Vorschriften? Sollte man sie umgehen? Oder befolgen?
Gibt es DAS Ziel? Vielleicht gibt es nur Wege. Die nie enden. Sollen sie enden? Wo?

Erster Musikvideo-Dreh

Ich hatte also meinen ersten Musikvideo-Drehtag. Jedenfalls passiv, denn viel mehr als zuschauen und vielleicht mal mit anpacken und tragen war nun bei mir nicht dabei. Obwohl ich mit meiner Tättie-Mütze doch viele Herzen erfreuen konnte. Und für eine gute Betreuung wurde mir vom Bandmanager gedankt.

Band: Planet Emily
Song: Atme Aus
Regie/Kamera/Schnitt: Christoph Mangler
Produktion: Schuhwerkmedia
Location: Beelitzer Heilstätten
28.11.2009

BILDER

Die Location war die ehemalige Heilstätte in Beelitz, ca. 45min von Berlin entfernt. Wir drehten auf heiligem Boden, denn hier hätte sich die Weltgeschichte beinahe neu geschrieben.
Um 1920 wurde hier nämlich Hitler gesund gepflegt. Zu jener Zeit nur Gefreiter und noch unbekannt. Wäre er hier nicht durchgekommen, hätten wir nie von Hitler gehört und die Geschichte einer ganzen Welt hätte andere Kapitel geschrieben.
Die Heilstätten wurden irgendwann von Russen eingenommen und ab der Wende standen sie leer und zerfallen seitdem.

06:30Uhr früh gings los. Ich wurde von Maik und seinem Kumpel Erik abgeholt. Wir fuhren zum Schuhwerk-Büro, um das Catering-Zeug und die Fahrräder einzuladen.
Auf nach Beelitz.
Kurz vor 8Uhr waren wir da und alle anderen kamen kurz später.
Zuerst wurde ein Zelt für das Make Up aufgestellt, dann ein weiteres für da Catering. Wir machten das selbst, denn es hätte sich finanziell nicht gelohnt einen Catering-Service zu bestellen, da wir nicht mehr als 15 Leute waren.
Für jeden war etwas dabei. Kaffee, Tee, Saft, Cola, Brot, Brötchen, Wurst, Käse, Nutella, Salat, Obst, Süßigkeiten, Eier-und Fleischsalat. Alle waren glücklich.

Los ging es mit Aufnahmen von Sängerin Caro im Gebäude mit und ohne Fahrrad.
Anschließend wurde die Band gefilmt wie sie durch den Wald gehen, Fahrräder finden, auf diesen fahren, gegen den Wind gehen, mit den Rädern ins Gebäude fahren, auf dem Flur fahren, auf dem Balkon fahren... Natürlich alles immer in den verschiedensten Perspektiven und Zoomeinstellungen, sowie Slow-Motion.

Bei verschiedenen Aufnahmen machte ich mich auf, um das zerfallene Haus näher zu betrachten. Bei den ersten Aufnahmen von Caro bekam ich ja schon einen kleinen Einblick. Dort drehten wir in einem langen Flur, wo sämtliche Wand- und Deckenbeläge abblätterten, mindestens 8 Türen offen standen und auf denen jeweils ein roter Streifen war, was dem Ganzen etwas moderne Kunst einhauchte. Auf dem Boden lagen abgebröselte Farbereste, hölzerne Türbestandteile, Glas, Müll und etwas Laub. In einem Raum, wo sie an dem Fahrrad lehnend sang, lagen alte Matrazen, ein Kühlschrank, jede Menge Schmutz und ein kaputter Schrank stand an der Wand. Die Sonne schien hinein und auf der Matraze war in guter Qualität aufgedruckt: "Ein flauschiges Plätzchen zum Vögeln."
Bei meiner Besichtigung fand ich viele andere tolle Dinge.
Eigentlich hatte jeder zweite Raum etwas Besonderes. Entweder weil eine uralte Computer-Bildschirm-Hülle aus Eisen (oder was auch immer es war) diesen verzierte, weil soviel Müll und Fenster-, Türen-, Wand- und Deckenteile umher lagen, dass es schon wieder hübsch war, aber hauptsächlich weil diverse Künstler sich ans Werk gemacht hatten und ihre Gedanken und Gemälde an den Wänden verewigt hatten.
Außerdem war die Architektur vieler Räume und die des Hauses allgemein meisterhaft. Von außen erinnerte es mich sofort an den Film "Shining" von Stephen King. Unheimlich war es, aber faszinierend.
Die Türrahmen in jeglichen Fluren waren oben rund und enthielten speichenförminge Holzstäbe, was mich widerum an Titanik erinnerte. In manchen Räumen klebten alte russische Militär-Zeitungsartikel oder Fotos von Soldaten. Alte Eisen-Lampengestelle hingen an allen Decken. Bunte abstrakte Kunst, Grafitti oder Weisheiten schmückten die Wände.
"But I don't want comfort. I want God. I want poetry. I want real danger. I want freedom. I want goodness. I want sin. All right."

Andere Räume waren einfach nur zerfallen und teilweise öde.
Irgedwann fand ich eine Wand, bestehend aud Glas-Karos mit einem Loch in der unteren Mitte. Um dieses herum, war ein kleines Vögelchen gemalt. Ganz ehrlich, das nenn ich Kunst.

Ein Beetlejuice-Fan war auch am Gange, denn der eine Raum hatte das verwandeltes Beetlejuice-Monster an der Wand. Und wenn es das nicht war, sah es dem sehr ähnlich.

Es gab Räume, die waren groß mit hohen Decken und edlen Steinbögen, gute Konstruktion.
Wenn man den einen Gang entlang ging, starrte einen auf ein Mal eine grimmige Frau an, bevor man durch eine Tür daneben, seine Reise weiterführte. Manches machte mir wirklich Angst.
In der obersten Etage fehlte streckenweise die Decke und die Sonne lachte hinein.
Der Flur in der 2. Etage hatte statt roter Streifen, grüne Bäumchen an den Türen. Ein Zimmer wurde komplett zum Kartoon-Zimmer umgestaltet. Niedliche Figuren zeigten sich auf allen 4 Wänden, die leider teilweise schon abbröselten.
Viele Räume hatten auch einfach nur Schimmel an den Wänden, was auch wieder schaurig war.

Gegen 14Uhr gab es Mittag. Danach hieß es neues Make Up für die Band und Photoshoot draußen.
Anschließend wurden sie wieder umgeschminkt für die Performance drinnen.
Wir drehten in einem Saal in der Notaufnahme, das stand jedenfalls am Eingang. Es war eine große Turnhalle mit russischen Verzierungen an den Wänden.
Draußen gab es nichts als Dunkelheit. Eine Power-Beleuchtung von draußen durch das blumenförmige Riesenfenster an der Frontseite der Halle, sorgte für das gewisse Etwas.
Durch die Blume schienen blaufarbene Lichtstrahlen an die Decke der Halle und die Blume selbst wurde zum absoluten Gewinner der Kulisse. Einige Neonleuchten, kreisförmig um die Band herum gestellt, komplettierten die Lichthighlights und dienten gemeinsam mit der alten Halle als perfekter Performance-Drehort.
Zwei Lichtständer, wie man sie von Photoshoots kennt, wurden noch aufgestellt, die aber natürlich nicht ins Aufnahme-Bild kommen, sondern nur der richtigen Lichteinstellung dienen.

Um das Licht noch besser zur Geltung zu bringen, wurde Nebel erzeugt. Das Verschwommene verlieh dem Gesamtbild etwas Verborgenes. Wenn man von draußen kommend den Saal betrat, wurde man jedesmal weggeblasen. Man konnte sich an so einen Anblick nicht gewöhnen, es war atemberaubend.

In vielen Durchgängen wurde die Band zusammen, einzeln, von nah und fern gefilmt, bis alles im Kasten war.
Als alles gedreht war, fehlte nur noch ein letztes Photoshoot.

Alle waren zufrieden, alles verlief nach Plan und wir waren sogar schneller als erwartet.
"Sowas gibt es eigentlich gar nicht!"

Dienstag, 1. Dezember 2009

3 Tage, 3 Konzerte

Rostock, 20.11.2009
Jägermeister Rockliga, Mau
The Films

Wie sehr hab ich mir immer gewünscht, dass The Films mal in Rostock spielen würden. Und schwups waren sie plötzlich beim Jägermeister - Rockliga - Bandcontest dabei! Saustrak.



Jägermeister - Rockliga.
Gesponsort von Jägermeister, offensichtlich.
Eine Reihe von Konzerten, wo Bands gegeneinander antreten. In 4 Gruppen a 3 Bands eingeteilt, spielt jede Gruppe 5 Konzerte in verschiedenen Städten und das Publikum entscheidet, wer der Abendsieger wird. Entscheidungskriterium ist Lautstärke. Nachdem also alle 3 Bands gespielt haben, wird per Lautstärkemesser ermittelt, für wen am lautesten geschrien wurde.
Wer die meisten Abendsiege einfährt, qualifiziert sich für das Finale in Berlin.

Nach Gurken - Tomaten - Feta - Salat mit Camenbert als Abendmahl begab ich mich auf den Weg zum Mau. 18:30Uhr, sprich 30min vor Beginn, kam ich am Eingang an, wo ganz genau gezählt eine Person stand und zwar vor verschlossener Tür.
"Gibt es hier noch einen anderen Eingang?" Wer weiß, was sich hier verändert hatte in einem Jahr.
"Nein."
"Aber sollte nicht schon 19Uhr Beginn sein?"
"Ja."
Ok. Wenig später liefen Leute vom DRK umher und die bat ich um Auskunft, ob es 1h nach hinten verschoben wurde.
"Nein bleibt alles so. 19Uhr ist Einlass."
Alles klar, auf dem Ticket, im Internet und auf Plakaten steht zwar 19Uhr Beginn, aber bleibt alles so.
Muss ich wohl mal im Duden checken, ob sie das Wort "Beginn" in "Einlass" umbenannt haben.

Kaum drinnen, stand ich auch schon vor dem Merch - Stand. Drummer von The Films, Adam, verkaufte. Als erstes kaufte ich mir für 10€ ihr neues Album "Oh Scorpio", benannt nach ihrem Tourveranstalter.
Nach kurzem Geplauder und neu errungener Info, dass The Films als zweite Band spielten, gab ich meine Sachen in der Garderobe ab. 50Cent pro Stück und nicht 2Pfund wie in London. Aber da die T-Shirts nur 10€ kosteten und nicht von schlechten Eltern waren, konnte ich nicht widerstehen und kaufte eins. Außerdem steckte ich mir 5 Buttons for FREE ein. Es gibt etwas kostenlos! Unglaublich.
Nach 45min Rumsitzen, stellte ich mich vor die Bühne. Erste Reihe war noch frei :-) Na sowas.
Der Mau - Club war inzwischen gut gefüllt, aber alle standen in Barnähe. Nach Aufforderung und Ankündigung der ersten Band, begaben sich jedoch viele in Richtung Bühne.

Amusement Parks On Fire aus Nottingham/England eröffneten den Abend.
Eine gute Show. Netter Sound und sympathische Typen.
Der Sänger hatte Albert-Einstein-Haare und sah typisch englisch aus.
Cool war die "Hit Me" - Aktion, denn nach Aussprechen der Worte, egal wann oder von wem, wurde sekundenschnell von jedem einmal kurz ins Instrument gehauen. Hat mir gefallen.

Beim Umbauen wurde die Setlist von The Films fast gut sichtbar für mich hingeklebt und somit hatte ich schon einen groben Überblick, was sie spielen würden.
Los gings mit dem 1. Song vom neuen Album, Completely Replacable.
Im Dunkeln kamen also Klaviertöne vom Band, bevor sie die Bühne einnahmen. Ich nahm das Lied auf und natürlich wusste ich, dass das Geklimper im Dunkeln zum eigentlichen Song gehörte. Und weil ich sozusagen das Nichts filmte, gabs sofort komische Sprüche von hinten, die ich nicht hören sollte, aber wer dumme Sprüche von sich gibt, tut das auch dumm laut.
"Boah, die filmt ja jetzt schon. Hihihi."

Wenn man KEINE AHNUNG hat, EINFACH MAL FRESSE HALTEN.



Es hat riesigen Spass gemacht und neben Songs vom neuen Album spielten sie die beliebtesten vom Ersten. Es gab Black Shoes, Belt Loops, Good Day.
"You are the best crowd on the tour so far!"
Daraufhin drehte ich mich erstmal um und stellte fest, dass richtig die Post abging. Alles hinter mir war Moshpit. Zwischendurch fragte Sänger Michael: "Are you alright over there? It looks a little..."
Ich erinnere mich nicht, welches Wort er benutzte, aber er meinte "gefährlich".



Was mir gar nicht mehr so in Erinnerung war, dass Michael knappe 1,60m klein ist. Als sie beim Aufbau sein Mikro hinstellten, war das sehr niedlich. Welches Kind singt denn jetzt? :-)
Außerdem hängt seine Gitarre so hoch, dass man schon schmunzeln muss. Ich kannte das zuvor nur von Arctic Monkeys Frontmann Alex Turner, aber die von Mr. Trent hängt noch höher.

War echt ein super Auftritt. Leider etwas kurz mit nur 10 Songs. Aber das sind die Spielregeln.
Unter nicht endendem Applause verließen sie die Bühne. Ich freute mich, dass sie gut ankamen.



Als dritte Band spielte Silversun Pickups.
Angekündigt wurden sie damit, dass sie das meistverkaufte Debut - Album aller Zeiten in der USA - Indie - Scene hatten.
Sie waren wirklich gut. Voller Sound, gute Gitarrenriffs, coole Bass - Line, gespielt von einer Bassstin, ein verrückter Drummer. Alles war dabei. Einige Fans hatten sie mitgebracht und die sind schlimm ausgetickt. Mir hat es echt gefallen und auch sie bekamen großen Applause.

Aber das musste ja noch nichts heißen, die Entscheidung stand ja noch aus.
Uns zwar jetzt.
Der Moderator, Bosse, leitete die ganze Sache. Mit Gerät in der Hand, stand er auf der Bühne.
"Applause für Amusement Parks On Fire."
Los ging das Geschrei - nicht von mir natürlich.
113. Nicht schlecht.
"Zweite Band, The Films."
Lautes Geschrei gab es und ich hatte meinen Beitrag daran, indem ich versuchte Ina - Schreie zu imitieren. Mit klein Ina an meiner Seite, wäre der Sieg unangefochten unser gewesen. Denn Ina gibt Schreie von sich, da halten sich selbst Schwerhörige die Ohren zu.
Es war also laut - 118. Yeah!!
"Silversun Pickups."
Wieder lau, aber ich hoffte, dass es zuvor mehr war.
Bosse schrieb die Lautstärke auf.
"Ok. 4 von 5 Shows siegten die Silversun Pickups, aber euer Abendsieger heißt The Films!"

Zum Finale nach Berlin fahren zwar die SP, aber für mich ein voller Erfolg, dass gerade in Rostock The Films gewannen.

2007 musste ich extra nach Köln fahren, um sie live zu sehen. Da ich zu den Terminen in Berlin oder Hamburg im Trainingslager in Mexiko war. Und heute spielten sie im Mau in Rostock und gewannen auch noch.

Anschließend hieß es Aftershow - Party. Mit zwei Mädels unterhielt ich mich, war echt lustig.
Ich hatte gehört, dass The Films am nächsten Tag ein Akustik - Set spielen, in Hamburg FOR FREE.
Da ich mit dem Gedanken spielte, deshalb einen Tag früher nach Hamburg zu fahren, wollte ich aber sicher gehen. Kenny, der Gitarrist und Keyboarder, stand rum und ich fragte ihn.
Ja, es stimmte.
Ich erzählte ihm noch wie sehr ich das Konzert genossen hatte. Und dass ich mich auf Hamburg freute. Er sprach ganz niedlich das Wort "Knust" aus, der Club in dem sie in Hamburg spielen. Er meinte, er freue sich darauf, da er lieber längere Sets spielt. Und ohne dass ich fragte, erklärte er mir, dass sie kein Call It Off spielen würden und ich nicht traurig sein solle. Daraufhin fragte ich aber nach Being Bored, da sie das heute nicht gespielt hatten.
"Yes we're going to play it."
Ein Glück, denn das ist mein Austick-Song Nummer 1. Außerdem hatte ich vor 2 Jahren ein Video gemacht mit dem Song im Hintergrund und sie fanden es echt gut und posteten es in ihrem Blog. Irgendwann wurde es jedoch von youtube gelöscht. Penner. Copyright.
Aber er erinnerte sich und fand cool, dass ich das war.
High 5 gabs dafür.
Dann stellte er sich noch nett vor: "I'm Kenneth!"
"Yeah I know, my name is Anne."
Kurz später musste er weg. War echt nett mit ihm zu reden.
Wenig später sind die Mädels dann weg und ich bin auch nach Hause.
Zum Doberaner Platz musst ich laufen und noch 20min auf den Nachtbus F2 warten. In der Zwischenzeit kam ein betrunkener Typ um die 40 und laberte mich zu.
"Ich wollt nur eine rauchen und dann kommen die an. Hauptsache auf der Bühne, fett und hässlich, aber auf die Bühne."
Ich fragte: "Wer war wo auf der Bühne?"
"Na da hinten, fett und hässlich, aber auf der Bühne."
Ok, dacht ich mir.
Zwei Leute kamen näher, um sich am Gespräch zu beteiligen und freuten sich über die Aussagen des Fremden genauso wie ich.
Immer wieder schön, was man nachts in Rostock erlebt.
Gegen 3Uhr war ich im Bett, 7Uhr kam Jule von ihrem Job nach Hause und 9Uhr musste ich aufstehen. Mit dem 11:07Uhr Zug nach Hamburg für 5€. Natürlich hatte der heute Verspätung. 14Uhr ist der Akustik Gig im Saturn direkt am Bahnhof.

21.11.2009
Saturn Hamburg
The Films

Der Zug hatte am Ende noch aufgeholt und kam mit nur 6min Verspätung an. Genug Zeit also um alles gut zu finden.
Im Saturn hingen auch gleich Poster und selbst auf den Bildschirmen und per Durchsage wurde auf das Akustik-Set von The Films hingewiesen. In der 4. Etage neben Massen von CD's, Vinyl's, DVD's und anderen Kleinigkeiten, die das Herz erfreuen, erblickte ich auch gleich die Showbühne mit Riesen-Banner
"The Films live & Autogramme"
Der komplette Bühnenhintergrund war ein hübsches älteres Bild von den 4 Jungs aud Charleston oder eben New York City jetzt.
Schon 20min vor Beginn standen und saßen sie neben der Bühne und machten Soundcheck.
Auf der Bühne gab es Akustik-Gitarre, Harmonika, E-Gitarre, eine Trommel, auf die mit einer Art Pinseln getrommelt oder besser gestreichelt wurde und Tamborin und irgendein Maracas.



Es war ein sehr niedliches, aber super schönes Set. 7 Songs spielten sie.
Completely Replacable, Amateur Hour, Fingernails For Breakfast, Pour It Out, Number 1, Belt Loops, Holiday

Gleich anschließend wurden ein Tisch und Stühle aufgestellt und eine fast wirklich lange Schlange bildete sich. Ich war überrascht, wie viele Autogramme haben wollten. Aber das ist ja eher so ein Triebinstinkt des Menschen, wenn man was kriegen kann, holt man es sich.
Hab mich brav angestellt und wollte gern mein neues Konzert-Tour-Tagebuch unterschreiben lassen.
Ich meinte, "you can be creative".
Jake: "Adam, you got that? He is gonna do it."
Michael: "Hey how are you doing? Were you at the show last night? I saw you, I've seen you..."
Jetzt habe ich also eine hübsche, von der Band selbst kreirte Seite von The Films!

22.11.2009
Knust Hamburg
The Films

19Uhr machte ich mich auf den Weg. Ca. 19:40Uhr kam ich an. Durch ein Fenster konnte man der Vorband Amusement Parks On Fire beim Soundcheck zuschauen. Der Club gefiel mir schon jetzt. Es gab keinerlei Absperrung vor der Bühne, da diese recht hoch war. Ich quatschte 3 Mädels voll, da ich meine Freude mit irgendwem teilen musste. Sie kamen aus Braunschweig, ca 2,5h entfernt und da sie erst 16-17 waren und am nächsten Tag Schule war, hatten sie sich einen Fahrer organisiert, der sie nach dem Konzert nach Hause fahren sollte. Sehr geschickt.
Es war ihr erstes Konzert von The Films und sie freuten sich riesig. Plötzlich kamen Michael und Jake vorbei gelaufen und ich schlug ihnen vor, doch schnell um ein Foto zu bitten. Sie stürmten hin und waren überglücklich mit ihren ersten Bildern mit der halben Band. Als wir drin waren, stand Adam wieder am Merch-Stand und sie kauften gleich T-Shirts.
Beim Rumstehen und Erzählen, sahen wir mal eben Jake mit zähneputzend umherlaufen. Geht es noch gelassener? Ist wohl gerade erst erwacht, denn ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass sie zuvor eine gute Partynacht hatten. Hamburg ist eben nicht umsonst ihre europäische Lieblingsstadt.
Kurz vor 21Uhr stellten wir uns vor die Bühne. Einige folgten uns, aber es war alles andere als voll.
Amusement Parks On Fire war wieder sehr nett. Ein Song gefällt mir besonders gut, den hatte ich in Rostock auch aufgenommen - zufällig.

Beim Umbauen wurde die Setlist richtig schön in Blicknähe geklebt. Konnte mich also vorher schon freuen, was sie spielten oder ärgern, was sie nicht spielten.
Ich freute mich riesig, als die ersten Töne von Completely Replacable gespielt wurden. Und als sie auf die Bühne kamen, war es vorbei mit mir.



Ununterbrochen gesprungen, abgedanced und mitgesungen bei jeder einzelnen Zeile.
Schon nach kurzer Zeit war ich körperlich im Eimer, aber bremsen konnte mich das nicht. Zum Glück kamen ein Paar ruhigere Songs, bei denen man Zeit zum Verschnaufen hatte.
Die restliche Zeit hieß es 1a Durchdrehen. Es ist herrlich, wie einfach es ist, zu vergessen wie alt man eigentlich ist und sich eben dem hingibt, was man fühlt.

Nach dem Konzert gab es noch ein hübsches Bildchen mit der Band.



Michael erinnerte sich, dass er mir vor zwei Jahren Daily Routine geschickt hatte. Und an die Nachricht, in der ich fragte (er meinte "you jailed at me") ob er sein Myspace-Profilbild wieder ändert und zwar auf das alte schwarz-weiß-Bild, was jetzt auch wieder aktuelles Profilbild ist.

Bis 01:40Uhr saßen die Jungs von The Films, Leute vom Plattenlabel. der Clubbesitzer, der Tourmanager und ich kleines Wachtelei im Knust rum. Sanfte langsame Musik lief, also konnte keine Partystimming aufkommen. Es war stattdessen eine lustige Plauderrunde in der ich den eher passiven Part spielte. Trotz keiner Sprachergüsse meinerseits fühlte ich mich nicht unwillkommen und man besorgte mir auch 2 Bier.
Schon immer interesierte es mich brennend, ob Musiker denn selbst auch gerne auf Konzerte gehen. The Films tun das nicht. Jake wird nach 15min gelangweilt, sei es auch seine absolute Lieblingsband und außerdem hat er Platzangst. Kenny meinte in New York sind ihm die Eintrittspreise einfach zu hoch und Adam geht auch nur auf free shows.
Aber ich weiß, dass sie sich, wenn sie auf Festivals spielen, gern die andern Künstler angucken.

Mir machte es Spass, die restliche Zeit Zuhörer zu spielen und ich bekam einen tollen Einblick in die alltäglichen Gespräche einer jungen Indie-Rock-Band.
Von deutschen Schimpfwörtern oder niedlich frechen Ausdrücken ("schöne Hupen") über die Tücken der Aussprache deutscher Namen im Englischen ("Regina") zu musikbezogenen Themen und alltäglichen Gedanken.

Beim Abschied umarmte mich Jake und Michael kam und fasste mir auf die Schulter, um sich zu bedanken.

Auf dem Weg zum Bus (und ich sah die Haltestelle schon) schaute ich auf die Uhr und musste erschrocken feststellen, dass es 01:49Uhr war, aber 01:48Uhr der Bus fuhr. Ich betete, dass er noch nicht weg war.
Er war weg.
Also durfte ich eine herrliche Stunde abgammeln - draußen, denn der Club war nun geschlossen. Die ersten 25min verbrachte ich damit, dem Tourbus zuzuschauen wie er versuchte auszuparken und vom Parkplatz auf die Straße zu fahren. Ich weiß nicht, was dort passierte, aber es dauerte lange!

Irgendwann kam der Bus und wieder musste ich erfreut etwas feststellen: mein Konzertticket war verschwunden. Toll. Erstens wollte ich damit umsonst zurückfahren und zweitens hätte ich es auch gern aufgehoben. Um 2,70€ und ein Ticket leichter, schaffte ich es gegen 4Uhr nach Hause. Aber trotz allem Missgeschick beim Rückweg, konnte ich keinerlei negative Gedanken in meiner Erinnerung an den Abend feststellen.

3 Tage, die das Leben schöner machen.